Wattenscheid. . Verhüllt wie ein Christo-Kunstwerk zeigt sich der Sprungturm im Hallenfreibad Südpark, der derzeit saniert wird. Drei Jahre lang war er gesperrt – jetzt hat die Stadt den maroden Turm und das Sprungbecken für mehr als 100 000 Euro in Schuss bringen lassen.
Zum Start der Freibadsaison Mitte Mai sollen die Arbeiten beendet sein. Das ist die gute Nachricht für die Badegäste.
Die Zukunft des Schwimmbades, sie ist allerdings weiterhin unklar. Denn die Suche nach einem privaten Betreiber fürs Bad, das die Stadt abgeben will, war 2011 erst einmal gescheitert. Zu weit lagen unter den konzeptionellen Vorbedingungen die Vorstellungen zwischen der Stadt und den Bewerbern auseinander. Vorgaben waren unter anderem, dass weiterhin Wasserzeiten für den Schul- und Vereinssport sowie sozial verträgliche Eintrittspreise angeboten werden.
Schließung droht
Spätestens ab dem Jahr 2013 soll der städtische Betriebskostenzuschuss von rund 680 000 Euro pro Jahr eingespart werden, so sieht es das Haushaltssicherungskonzept vor. Ansonsten droht die Schließung des beliebten Bades im Wattenscheider Süden. Ein solches Szenario gelte es auf jeden Fall zu vermeiden, so hieß es stets in der Wattenscheider Bezirksvertretung. „Unter den vorgegebenen Bedingungen war der Trägerwechsel nicht möglich“, erklärt Klaus Retsch, Leiter vom Sport- und Bäderamt.
Jetzt soll die Verwaltung den politischen Gremien neue Vorschläge mit veränderten Parametern vorlegen. Das soll auf jeden Fall vor den Sommerferien in der Bezirksvertretung der Fall sein, so Retsch.
Bisher kein reines Spaßbad gewünscht
Kritiker hatten bereits damals gewarnt, dass es unter den vorgegebenen Bedingungen schwer sein wird, einen Investor zu gewinnen. „Die Fraktionen brauchen jetzt neue Vorschläge, um einen Auftrag an die Verwaltung zu erteilen“, sagt Manfred Molszich, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion und Mitglied im Bewertergremium. Nicht ausgeschlossen scheint, dass die Stadt selbst bei einem Trägerwechsel noch einen Zuschuss geben muss, um den Badbetrieb zu gewährleisten.
Ein neuer Träger könnte neue Angebote im Fitness-, Wellness- und Gesundheitsbereich ermöglichen, die den Badbesuch attraktiver machen und ein neues Publikum ansprechen. Ein reines Spaßbad scheint bislang aber niemand in der Politik zu wollen.
Private Investitionen sind notwendig
„Die Stadt muss sich öffnen für jeden Investor, der gute Ideen mitbringt, um eine vernünftige Lösung zu finden“, erklärt der Wattenscheider Lothar Grabe, der auch Interesse an dem Schwimmbad bekundet hatte. Die Stadt habe sich bisher „wenig flexibel“ gezeigt. Ohne private Investitionen sei das Südpark-Bad nicht flottzumachen. Im Zuge des „Interessenbekundungsverfahrens“ hatten sich im vergangenen Jahr private Bewerber bei der Stadt gemeldet. Ein Bewertergremium, besetzt mit Vertretern aus Verwaltung und Politik, hatte sich mit den eingebrachten Vorschlägen befasst.
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