Wattenscheid. .

Die Suche nach einem privaten Träger für das Hallenfreibad Höntrop ist erst einmal gescheitert. Zu weit liegen unter den derzeitigen konzeptionellen Vorbedingungen die finanziellen Vorstellungen zwischen der Stadt und den beiden interessierten Bewerbern auseinander.

Zu diesem Schluss kam das Bewertergremium, bestehend aus Mitgliedern der Stadtverwaltung und der Politik. Wie soll es nun weitergehen? Schließlich soll spätestens ab dem Jahr 2013 der städtische Betriebskostenzuschuss von rund 680 000 Euro pro Jahr eingespart werden, so sieht es das Haushaltssicherungskonzept vor. Ansonsten droht eine Schließung des beliebten Bades im Wattenscheider Süden. Doch ein solches Horrorszenario, so hieß es stets in der Wattenscheider Bezirksvertretung, müsse auf jeden Fall vermieden werden.

„Unter den derzeitigen Bedingungen ist der Trägerwechsel nicht möglich“, so Klaus Retsch, Leiter vom Sport- und Bäderamt. Man hatte bestimmte Bedingungen für den Investor vorgegeben, u.a. mit Blick auf die Eintrittspreise, die sich im Rahmen derer städtischer Bäder bewegen sollen, und den Schul-/Vereinssport, der weiter möglich sein soll. Kritische Stimmen hatten bereits damals gewarnt, dass unter diesen Voraussetzungen und auch unter der Maßgabe, dass der neue Träger hohe Investitionen ins Bad vornehmen muss, um es wieder flott zu machen, es schwer sein wird, einen Investor zu gewinnen. „Das Verfahren unter den vorgegebenen Bedingungen ist gescheitert, da die Vorstellungen zwischen Stadt und Investor derzeit zu weit auseinander liegen“, sagt auch Manfred Molszich, Chef der SPD-Bezirksfraktion und Mitglied im Bewertergremium. „Man darf nicht vergessen, dass ein solcher Trägerwechsel in Bochum der erste Versuch dieser Art ist und wir noch Erfahrungen sammeln müssen. Jetzt müssen wir einen neuen Auftrag an die Verwaltung erteilen.“ Nicht ausgeschlossen scheint, dass die Stadt selbst bei einem Trägerwechsel noch einen Zuschuss geben muss, um den Badbetrieb zu gewährleisten.

Gleichwohl: Ein neuer Träger könnte neue Angebote im Fitness- und Wellnessbereich ermöglichen, die den Badbesuch attraktiver machen und ein neues Publikum ansprechen. Ein reines Spaßbad scheint aber niemand in der Politik zu wollen.

Jetzt muss die Verwaltung auf die Politik zugehen und das bisherige Verfahren als gescheitert erklären; die Fraktionen wiederum müssen einen neuen Auftrag an die Verwaltung erteilen. Das soll im Frühjahr 2012 passieren.