Wattenscheid. . Für das renovierungsbedürftige Hallenfreibad im Südpark zeichnet sich eine Lösung ab. Ein privater Investor soll das Bad übernehmen. Ein Interessent hatte sich schon am WAZ-Mobil gemeldet. Voraussetzung für die Übernahme ist das Erhalten der Preise.

Das Hallenfreibad im Südpark gehört zu den Sorgenkindern der Stadt: renovierungsbedürftig, rückläufige Besucherzahlen, eingeschränkte Öffnungszeiten. Nun zeichnet sich für das einstige Aushängeschild eine Lösung ab. Ein privater Träger soll das Bad übernehmen, und der gesperrte Sprungturm wird saniert. Nach Jahren des Stillstands kommt endlich Bewegung in die Sache, das hatte kürzlich schon SPD-Fraktionschef Dieter Fleskes am WAZ-Redaktionsmobil im Südpark angekündigt, wo sich Besucher über den Zustand des Hallenfreibades beklagt hatten. Seit rund zwei Jahren sind der Zehnmeter-Turm wegen Betonschäden sowie das darunter liegende Becken ebenso gesperrt wie die marode Sauna.

Nach Auskunft von Klaus Retsch, Leiter des Sport- und Bäderamtes, laufen derzeit bei der Stadt die Vorbereitungen zur Ausschreibung des Bades, das ein privater Träger übernehmen soll. „Wir bereiten ein Interessenbekundungsverfahren vor. Das Verfahren wird am 20. Mai im Fachausschuss erläutert.“ Ende Mai, so hofft er, könne dann das rund drei Wochen dauernde Verfahren anlaufen. Für die letzte Ratssitzung 2011 Mitte Dezember möchte die Verwaltung ein spruchreifes Paket zur Abstimmung vorlegen, so dass im Jahr 2012 der Wechsel zu einem privaten Träger vollzogen werden könnte. Die Stadt will dies nur unter der Voraussetzung durchführen, dass Angebot und moderate Preise erhalten bleiben. „Anfang Januar werden wir wohl wissen, wohin die Reise geht“, so Retsch.

Welcher Preis wird geboten?

Gespannt darf man sein, wer sich im Rahmen des EU-weiten Verfahrens für das Bad interessiert und welcher Preis geboten wird. Am WAZ-Mobil hatte sich mit Lothar Grabe bereits ein Interessent gemeldet. Er könne sich gut vorstellen, das Bad zu übernehmen, attraktiver und rentabel zu machen. Ein Privatinvestor will schließlich Gewinne erzielen. Sein Interesse bekundete er aber unter der Voraussetzung, dass die Stadt zuvor die Sprungturmsanierung in Angriff nimmt. Kostenpunkt dafür laut Klaus Retsch: rund 80.000 Euro plus etwa 20.000 Euro für die Renovierung des darunter liegenden Beckens. Insgesamt also ca. 100.000 Euro. Geld dafür, so sieht es derzeit aus und so hatte es Dieter Fleskes angedacht, könnte aus der Sportpauschale fließen, die die Stadt vom Land NRW erhält. Klaus Retsch will sich zeitlich nicht genau festlegen, „doch wenn alles optimal läuft, könnte die Turmsanierung vor den kommenden Sommerferien abgeschlossen werden“.

Derweil laufen die Vorbereitungen zum Start der Freibadsaison Mitte Mai auf Hochtouren. Die Becken werden in Schuss gebracht, auch die Liegewiesen haben eine Überholung nötig. Denn dort fanden - wie im gesamten Südpark - in den letzten Wochen Bohr- und Verfüllarbeiten wegen der Hohlräume durch Bergbau statt. Mit Rollrasen will die Stadt zumindest eine Teilfläche schnell „aufforsten“.