Wattenscheid. . Der Bäckermeister Bernd Armbrust stellte am Samstag im “Charivari“ in Wattenscheid sein Brotbackbuch vor. Zur Lesung waren zahlreiche Besucher gekommen. Hobbybäcker können sich nun über 70 außergewöhnliche Rezepte auf 168 Seiten freuen.

„Das ist Rock’n’Roll“, jubelt Bäckermeister Bernd Armbrust angesichts der ausverkauften Lesung im „Charivari“. Der 50-Jährige staunt selbst, dass sich sein Brotbackbuch am Samstagabend als Publikumsmagnet entpuppt.

Hobbybäcker freuen sich über 70 Rezepte auf 168 Seiten, darunter ausgefallene Kreationen wie das Belugalinsenbrot. Die Besucher der Lesung durften sich obendrein von den Entertainerqualitäten des Bäckermeisters überzeugen. Der hatte zur Unterstützung noch WDR-Moderator René le Riche an seiner Seite und damit die Basis für einen unterhaltsamen Abend gelegt.

"Bernd und Brot"

„Die Stärke von Bernd“, erläutert le Riche, „ist die Überzeugung, mit der er seiner Arbeit nachgeht.“ Die Leidenschaft für sein Handwerk vermittelt Armbrust in seiner TV-Sendung „Bernd und Brot“ ebenso wie in der Wattenscheider Bahnhofskneipe. Mit dem gleichen Engagement hat der Bäckermeister auch das seit Anfang Februar erhältliche Buch zusammengestellt, stets mit der Frage im Hinterkopf: „Was würde mich als Laien interessieren, wenn ich Brot backen wollte?“

70 Rezepte mit Anleitung sind schwarz auf weiß nachzulesen, den Bankrott fürchtet Armbrust aber nicht: „Wenn ich Rezepte preisgebe, gehe ich ja nicht automatisch pleite. Die Menschen werden vielmehr für mein Handwerk sensibilisiert.“ Und tatsächlich scheint es ihm wichtig, die Leute für die seiner Ansicht nach weltweit einzigartige deutsche Brotkultur zu begeistern. Seine Motivation begründet teilweise auch seine ausgefallenen Kreationen, denn Bernd Armbrust ist überzeugt: „Die Finesse der Rezepte bindet die Zuschauer.“ Das schlicht „Brot“ betitelte Werk steht zwar am Samstag im Mittelpunkt, doch Armbrust und le Riche geben auch Anekdoten aus ihrer Zusammenarbeit beim WDR zum besten.

Idee einer Brotbackschule

Sie müssen selber lachen, wenn sie vom Tag der offenen Tür erzählen und an die zahlreichen Brote denken, die Armbrust an diesem Tag schmieren durfte. „Bernd muss als TV-Neuling erst lernen, dass Menschen einen sehr vereinnahmen können“, stellt René le Riche schmunzelnd fest. Wenn der Bäckermeister abschließend von seinen Erlebnissen auf Sylt einschließlich fest angeschnallter Brote im Flugzeug erzählt, dann kennt der Wahnsinn im positiven Sinne keine Grenzen.

Die menschliche Belastbarkeit hingegen schon, deshalb möchte der 50-jährige Wattenscheider nach einjähriger Arbeit am Buch erst einmal Luft holen. Ein zweites Werk sei nicht in Planung, aber Armbrust räumt ein: „Hat man erstmal Blut geleckt...“ Obendrein spukt in seinem Kopf die Idee einer Brotbackschule herum. Wer Bernd Armbrust kennt, weiß, dass er auch diesen Gedanken mit dem ihm eigenen Engagement in die Tat umsetzen wird.