Wattenscheid. . Viel Kritik üben die Bürger am Zustand des Bahnhofs in Wattenscheid. Die Bahn reagierte und kündigte eine Reinigung des Vorplatzes an. Den Vorwurf, es gebe keinen barrierefreien Zugang zum Gelände, wies ein Bahnsprecher jedoch zurück.
Der Zustand des Wattenscheider Bahnhofs sorgt bei den Zugreisenden für Unmut – das wurde auch am WAZ-Redaktionsmobil deutlich, das die Bürger kürzlich an der Fritz-Reuter-Straße zum Mitdiskutieren eingeladen hatte.
Viele Kritikpunkte kamen dabei zur Sprache. Die Deutsche Bahn stellte keinen Diskussionspartner ab und bat darum, ihr die Kritikpunkte mitzuteilen.
Keine gute Visitenkarte
Was passierte. „Am Wattenscheider Bahnhof ist so weit alles in Ordnung. Er ist betriebs- und verkehrssicher“, teilte nun ein Bahnsprecher die DB-Sicht der Dinge mit. Was allerdings verbessert werden soll: die Reinigung des Bahnhofsvorplatzes. Der ist in einem augenfällig schlechten Zustand.
Dort liegt Müll und Wintersplitt herum, insgesamt sieht der ganze Bereich sehr ungepflegt aus. Keine gute Visitenkarte für Zugreisende, die hier ankommen oder abfahren. Auch um den ungepflegten Grünbereich auf dem Vorplatz wolle man sich kümmern, so die Bahn.
"Der Zugang ist okay, hier ist alles im grünen Bereich"
Mit der Reinigung des Vorplatzes hat die Stadt nichts zu tun, dies liegt in Regie der Deutschen Bahn AG; hierfür hat sie eine Firma beauftragt. Auf das Angebot des Umweltservice Bochum (USB), der die Straße und die angrenzenden Park-and-Ride-Parkplätze zur Zufriedenheit aller säubert, auch die Reinigung des Bahnhofsvorplatzes gegen ein Entgelt mit zu übernehmen, ging die Bahn nicht ein.
Für reichlich Kritik sorgt auch der fehlende barrierefreie Zugang zur Bahnhofshalle und zum Bahnsteig. Hier gilt es viele Stufen zu überwinden – besonders für ältere Menschen, Rollstuhlfahrer und Kinderwagenbesitzer eine Hürde. Dazu meint der Bahnsprecher: „Der Zugang ist okay, hier ist alles im grünen Bereich.“ Das attestiere auch der Qualitätsbericht des VRR, der dem Wattenscheider Bahnhof auch in punkto Sauberkeit und Funktionsfähigkeit ein o.K. gebe.
Noch keine verbindliche Aussage zu versprochener Grundsanierung
Zu dem Angebot eines Uhrmachers, der kostenlos die seit Jahren fehlenden Zeiger samt Uhrwerk in der Halle einbauen würde, ging die Bahn bislang nicht ein.
Als Verschönerungsmaßnahme, so die Bahn, ist geplant, im Sommer das Metall der Bahnhofsfassade neu zu streichen. Außerdem weist sie darauf hin, das seit gut drei Wochen die „Dynamische Schriftanzeige“ funktioniere, was ein guter Service für die Fahrgäste sei.
Gemessen an der Frequentierung (ca. 4000 Zugreisende täglich) wünschen sich viele Fahrgäste, die lange versprochene Grundsanierung des Bahnhofs bald in Angriff zu nehmen. Dazu gibt es aber keine verbindlichen Aussagen.