Bochum. Mehr als vier Jahre dauern die Bauarbeiten in einer Grundschule in Bochum an. Nun gibt es erneut Schimmel. Wann das Gebäude fertig sein soll.
Seit März 2019 wird die Kirchschule in Höntrop saniert. Die Nerven von vielen Kindern, Lehrkräften und Eltern liegen mittlerweile blank. „Ich sehe kein Ende“, sagt Nicole Obring, Schulpflegschaftsvorsitzende, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Mittlerweile gibt es an dieser Bochumer Grundschule kein Kind mehr, das einen Alltag ohne Baustelle kennt: Selbst bei der Einschulung der aktuellen Viertklässler hatten die Umbauarbeiten damals schon begonnen.
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Vier neue Klassenräume, weitere Nebenräume, der Austausch sämtlicher Holzbalkendecken, des Holztreppenhauses, von Wand und Deckenputzen: All das ist im Zuge der Brandschutzsanierung geplant. Fertig sein sollte das eigentlich im Dezember 2022 und 2,9 Millionen Euro kosten.
Schimmel. Sanierung an Grundschule in Bochum dauert weiter an
Mittlerweile liegen die Kosten bei 4,4 Millionen Euro, nun ist mit einem Ende der Bauarbeiten im Sommer 2024 zu rechnen. „Die Sanierung ist aktuell noch im vollen Gange, mit all den Schwierigkeiten, die eine Sanierung im Bestand mit sich bringt“, hieß es im September dieses Jahres von der Stadt. Ein Grund für die Verlängerung der Bauzeit: „Durch den Wasserschaden und den daraus resultierenden Feuchtigkeitsschaden müssen sämtliche Decken in dem Bereich erneuert werden. Zusätzlich wurde echter Hausschwamm gefunden“, heißt es in einem Bericht zum Bauprojektcontrolling von der Stadt (Stand: 31. Dezember 2022).
Die Fraktion UWG: Freie Bürger verweist auf die Situation an der Kirchschule und schildert: „Nach den Sommerferien sollte ein fast normaler Betrieb gestartet werden.“ Doch erneut sei es zu unhaltbaren Zuständen gekommen. „So ist in den renovierten Räumen erneut schwarzer Schimmel aufgetreten“, informiert der Bezirksfraktionsvorsitzende Hans-Josef Winkler.
Eltern sorgen sich um die Gesundheit ihrer Kinder
Das bestätigt auf unsere Anfrage die Pressestelle der Stadt. „Aufgrund von Fassadenundichtigkeiten gab es in zwei OGS-Räumen und dem Lehrerzimmer inklusive teilweise der Verwaltung Feuchtigkeitsprobleme“, so Sprecher Thomas Sprenger. Deswegen habe sich in einigen Bereichen Schimmelbefall entwickelt, Klassenräume seien nicht betroffen.
„Die Probleme wurden zeitnah erkannt und durch entsprechende Maßnahmen beseitigt. Es wurden parallel dazu entsprechende Raumluftmessungen durchgeführt.“ Eine gesundheitliche Gefährdung habe zu keiner Zeit bestanden. Die OGS-Räume seien mittlerweile wieder freigegeben. Auch die restlichen Räume würden zeitnah wieder zur Verfügung stehen.
Allerdings: „Die Eltern sind besorgt“, sagt die Schulpflegschaftsvorsitzende Nicole Obring. Dass im Schulgebäude Schimmel gefunden wurde, beunruhigt viele im Hinblick auf die Gesundheit ihrer Kinder. Woher der Schimmel komme, wisse man bisher nicht.
„Die Grundschulzeit sollte doch unbeschwert sein“
Generell: Nach über vier Jahren Dauerbaustelle seien die Zustände an der Schule nicht mehr vertretbar. Zeitliche Versprechungen würden nicht eingehalten. Noch immer müssten Flure renoviert oder Teppich verlegt werden, Lichter seien teils provisorisch mit Kabelbindern an der Decke befestigt worden. Das habe Obring bei einer Besichtigung gesehen.
Die Bauarbeiten müssten im Sinne der Kinder endlich ein Ende haben. „Die Grundschulzeit sollte doch unbeschwert sein“, so Obring. Das sei kaum möglich mit einem Schulhof, der nur eingeschränkt nutzbar sei, und einem Gerüst, das seit Jahren an der Schule steht.
Bis Ende des Jahres müsse das Gerüst wegen der Fassadenprobleme noch stehenbleiben, es würde für die anstehende Reparatur benötigt. Dann solle es abgebaut werden. Im Frühjahr soll dann zumindest ein großer Teil der Sanierungsarbeiten beendet sein – voraussichtlich.