Bochum. Wo dürfen Kinder noch spielen? Nach Abbau des Schalke-Fußballkäfigs geht es um die künftige Nutzung des Ex-Bolzplatzgeländes in Bochum.
„Im Herzen von Bochum-Wattenscheid: Sommerdellenstraße 62...“ steht weiterhin auf der Homepage unter Schalke 04/Bolzplätze. Klingt merkwürdig angesichts der Tatsache, dass dieser Bolzplatz mit Kunstrasen am Monte Schlacko in Wattenscheid, mit Schalke-Mitteln in Höhe von 120.000 Euro von der Stiftung „Schalke hilft“ erst im Herbst 2022 aufgebaut, jetzt wieder abgebaut wurde – Anwohner hatten sich über Lärm beschwert.
Anwohnerbeschwerden durch Lärm in Bochum
Jetzt geht es darum, ob und wie die Stadt Bochum im Bereich Monte Schlacko weiterhin einen Bolzplatz bieten könnte. Bevor dieser Schalke-Fußballkäfig kam, gab es nämlich über Jahrzehnte einen beliebten Asche-Bolzplatz auf dem Gelände an der Sommerdellenstraße am Monte Schlacko. Lediglich mit Toren versehen, ohne Seitenzaun. Jugendliche und Kinder fühlten sich hier wohl.
Schalke-Fußballkäfig hat alles verändert in Wattenscheid
Dann kam plötzlich der Schalke-Metallkäfig. Dann die Anwohnerbeschwerden über zu laute Ballaufprallgeräusche an der Bande – und anschließend folgte nun der Abbau dieser Konstruktion. Obwohl vor dem Aufbau Lärmmessungen durch die Stadt Bochum stattgefunden hatten, mit dem Ergebnis, dass alles ok sei. „Womöglich waren hier Laien oder andere Interessen am Werk, um alles zu verfälschen“, sagt ein Anwohner kopfschüttelnd.
Folge-Lösung in Bochum-Wattenscheid gesucht
Was folgt nach dem Abbau auf dem Gelände? Die Stadt Bochum erklärt dazu auf Nachfrage dieser Redaktion kurz und knapp: „Es wird eine Alternative zum Fußballspielen geben. Die Details werden momentan geklärt“, so Stadtsprecherin Charlotte Meitler. Diese Antwort lässt eigentlich alles offen und wirft eher neue Fragen auf.
Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid
Wattenscheids Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD) wird dazu schon konkreter. „Wir wollen weiterhin einen Bolzplatz in diesem Bereich haben. Das war deutlicher Tenor zuletzt in der Bezirksvertretung Wattenscheid. Für Kinder und Jugendliche ist es sehr wichtig, draußen sportlich aktiv sein zu können in einer Generation, die zu oft nur vor dem Bildschirm sitzt. Dazu gab es hier schon mal einen Aschebolzplatz an der Sommerdellenstraße.“ Doch der ehemalige sportpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion hat Zweifel, ob es den Platz an dieser Stelle noch mal geben wird. „Die Anwohner haben jetzt gesehen, wie Lärmschutz funktioniert und was man gegen Krach machen kann. Und werden womöglich erneut vorgehen.“ Einige Gärten sind nicht weit entfernt.
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Neuer Standort für Bolzplatz im Fokus
Herzog schlägt deshalb vor, einen Bolzplatz im Bereich südlich vom Monte Schlacko einzurichten. Also über die Märkische Straße erreichbar. „Da stört der Platz niemanden, Anwohner lägen sehr wert entfernt.“ Und die Bogestra-Buslinie 363 ist auch hier in der Nähe. „Das wäre in meinen Augen besser geeignet und nicht weit weg. Und auch nicht zu weit weg für die Fußballer von DJK Wattenscheid.“
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Was man dann aus dem ehemaligen Bolzplatz an der Sommerdellenstraße machen könnte? „Da könnte zum Beispiel ein Parkplatz für die Besucher des Monte Schlacko entstehen, als Ergänzung zu den anderen Parkflächen.“ Ob insgesamt eine Lösung schon in diesem Jahr realisiert werden könnte, glaubt Peter Herzog nicht. „Bekanntlich sollte erst eine Planung her, über die dann noch entschieden werden muss.“