Bochum-Höntrop. Vor dem Abriss: Soll der teuer sanierte Sprungturm im ehemaligen Südpark-Schwimmbad in Bochum-Höntrop erhalten werden?
Jetzt ist die Diskussion entbrannt, ob der markante Zehnmeter-Sprungturm des Schwimmbades Südpark in Höntrop erhalten oder abgerissen wird. Aus zuverlässigen Quellen ist zu hören, dass er abgerissen wird. Offiziell wird dies zwar noch nicht bestätigt, doch die Gerüche verdichten sich – und die Quellen waren schon im Vorfeld der Pläne der Stadt bzw. Wasserwelten Bochum zum Südpark-Schwimmbad sehr zuverlässig, auch wenn sie sich erst nach Jahren bewahrheitet haben.
Vorschläge für Sprungturm im Südpark Wattenscheid
„Offenbar wird hier auf Zeit gespielt und den Bürgern bereits seit vielen Jahren einiges vorgegaukelt, bevor dann die Tatsachen plötzlich auf den Tisch kommen und die Leute schließlich vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, sagt ein zuverlässiger Insider.
Kritik an Schwimmbad-Schließung in Südpark Wattenscheid
Das Hallenbad und das Freibad im Südpark sind seit vielen Jahren geschlossen – was für massive Proteste sorgt. Nicht nur Vereins- und Schulsport sind davon schwer betroffen, auch alle anderen Bürger, die ein Schwimmbad, attraktiv im Grüngürtel Südpark gelegen, gerne weiter genutzt hätten. Die Vorgänge rund ums Südpark-Schwimmbad stoßen seit Jahren auf heftige Kritik und Unmut in der Bevölkerung. Die Bürger fordern von Verwaltung und Politik endlich Klarheit statt Parolen.
Jetzt geht es um den markanten Zehnmeter-Sprungturm, vor wenigen Jahren noch samt Sprungbecken für rund 280.000 Euro von der Stadt Bochum saniert. Offenbar verschwendete Steuergelder.
Sprungturm und -becken im Südpark wurden für rund 280.000 Euro saniert
Vor wenigen Jahren, als die Schließung des Freibades feststand, gab es noch kühne Vorschläge von der SPD, ihn als beleuchtete Landmarkte in einem geschlossenen Freibad zu erhalten: was schon damals Kritiker auf den Plan rief, ob das Sinn mache. Jetzt ist zu hören, dass allein die Sicherstellung des dann eigentlich überflüssigen Sprungturmes mit einem leeren Becken darunter über 70.000 Euro kosten würde.
Südpark-Bad: Lösung gefordert seit Jahren in Bochum
„Weder der Abriss noch ein musealer, nicht zweckentsprechenden Erhalt, stellen eine sinnvolle Lösung dar, die sich den Bürgern vermitteln ließe.“ Es gibt Möglichkeiten des Erhalts, „konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen würden wir begrüßen“, so Wolf weiter. Er fordert eine vernünftige, wenn auch kleine Lösung im Freibadbereich, um hier das Schwimmen zu ermöglichen. Und da könnte auch der Erhalt des Sprungturmes hineinpassen. „Das alles haben wir den Wasserwelten Bochum schon mehrfach vorgeschlagen.“
Dass der schon mehrfach angekündigte Neubau des Hallenbades kommen soll, unterstützt der Förderverein natürlich. Wolf: „Nur wenn wir dazu von Kostensteigerungen von 20 auf 28 Millionen Euro hören, fragt man sich natürlich, wann das denn noch passieren soll.“ Seit 2017 ist das Hallenbad geschlossen und wurde anschließend abgerissen; das Freibad ist seit 2018 dicht.
Viele Vorschläge fürs Südpark-Schwimmbad
Die Wasserwelten Bochum erklären dazu auf WAZ-Nachfrage: „Die Wasserwelten bereiten aktuell die Ausschreibung der Planungsleistungen für das Gartenhallenbad im Südpark vor. Diese umfassen u.a. eine detaillierte Leistungsbeschreibung und vertragliche Gestaltung. Zeitplanungen und weitere Details werden erst nach Auftragsvergabe in Abstimmung mit den Partnerunternehmen festgelegt“, so Sprecher Christian Seger. „Die Zukunft des Sprungturms ist aktuell noch ungewiss. Die Außenbecken und die weiteren Außenanlagen werden zurückgebaut.“ Das Bäderkonzept sehe am Standort Höntrop ein „funktionales Gartenhallenbad mit 25-Meter-Becken, Kursbecken, Kinderbecken sowie eine öffenbare Fassade zur Nutzung des Außenbereichs als Liegefläche vor“.
Weiterhin viele offene Fragen
Die völlig überzogene große Spaßbad-Lösung für viele Millionen Euro an diesem Standort im Südpark mit rund 360.000 Besuchern jährlich (bisher waren es in der Spitze damals rund 70.000) ist längst vom Tisch. Der dafür zuständige Wasserwelten-Geschäftsführer Berthold Schmitt wurde entlassen. Es folgte Marcus Müller, der es nun richten soll .Was bleibt sind viele offene Fragen für alle Beteiligten und Bürger.
Bochumer Politik ist gefragt
Burkart Jentsch, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion und im Aufsichtsrat der Wasserwelten, kündigt einen Vorschlag bis zur nächsten Bochumer Ratssitzung am 15. Juni an. „Dann sehen wir weiter. Es ist natürlich auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit.“ Ein Gutachten für den Außenbereich wird erwartet.