Bochum-Höntrop. Wie geht es mit dem seit Jahren geschlossenen Südpark-Schwimmbad in Bochum-Wattenscheid weiter? Es droht das endgültige Aus.

Dem traditionsreichen Schwimmbad-Standort im Südpark Höntrop droht das komplette Aus. Nach Informationen dieser Zeitung plant die Stadt Bochum einen Neubau nun im Südfeldmark-Bad an der Märkischen Straße – und nicht mehr im Südpark.

Große und kleine Variante

Dort ist das Hallenbad nach dem Brand im Jahr 2016 geschlossen, das Freibad mit dem für rund 280.000 Euro sanierten Zehn-Meter-Sprungturm samt -becken ist seit 2018 dicht. Bürger, Schulen und Vereine pochen seitdem auf einen Hallenbad-Neubau im Südpark, die SPD Wattenscheid und Bochum hatte im März 2017 öffentlichkeitswirksam vor Ort verkündet, am Schwimmbad-Standort festzuhalten. Viele teure Gutachten wurden angefertigt, mit großen und kleinen Bad-Lösungen im Südpark, wobei sich die große Spaßbad-Lösung mit rund 360.000 Besuchern jährlich (bisher waren es in der Spitze rund 70.000) im Südpark vor allem wegen der Erschließungsfrage als kaum realisierbar erwiesen hat. Die Hängepartie nervt mittlerweile viele Bürger.

HVV-Aufsichtsrat entscheidet

Bastian Rausch, Vorsitzender der SPD Wattenscheid betont, an einem Neubau in Höntrop festzuhalten und betont: „Wir wollen diesen Standort hier erhalten, auch in der kleinen Variante.“ Doch er sieht auch die gesamtstädtische Situation, dass es nämlich aus anderen Bereichen Bochums andere Begehrlichkeiten mit Blick auf die Bäderlandschaft gibt.

So sah das Hallenfreibad im Südpark Bochum-Höntrop vor der Schließung aus.
So sah das Hallenfreibad im Südpark Bochum-Höntrop vor der Schließung aus. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Die Entscheidung, wie es insgesamt und in Höntrop weitergeht, wird der Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr GmbH Bochum (HVV) in seiner Sitzung am 27. August treffen. Insider aus dem Umfeld des Bochumer Stadtrates sagen das Aus für den Schwimmbad-Standort Südpark voraus, damit dann in der Südfeldmark die große Spaßbad-Lösung umgesetzt werden kann. Ob es stimmt, bleibt abzuwarten, zumal sich auch dort die Frage stellt, wie solche Besuchermassen anreisen und parken sollen. Und der Standort gilt auch wegen seiner Altlasten aus der Bergbauvergangenheit als unsicher, was Fragen zu Hohlräumen oder Altlasten angeht.

Südfeldmark als Alternative

Zur Sitzung des HVV-Aufsichtsrates, der auch über die drei diskutierten Schwimmbad-Varianten für den Südpark entscheiden soll, sagt Stefan Wolf, Vorsitzender des Fördervereins für das Südpark-Schwimmbad: „Wer die jüngere Geschichte dieses Schwimmbades, den Verlauf der politischen Willensbildung, die Qualität der dafür erforderlichen Fachbeiträge aus der Schwimmbadverwaltung und die Verlässlichkeit von Ankündigungen kennt, muss Zweifel haben, ob es nun tatsächlich zu einer Entscheidung kommen wird.“

Standort-Erhalt in Höntrop gefordert

Hinzu komme, „dass der Jahre währende Prozess noch nicht einmal ein überzeugendes Konzept für das dringend benötigte Höntroper Schwimmbad hervorgebracht hat. Vielmehr scheiden sich an den drei im Raume stehenden Varianten die Geister, was den Projektfortschritt zuletzt endgültig zum Stillstand brachte.“ Er fordert mit seinem Verein vehement den Erhalt des Schwimmbad-Standortes im Südpark Höntrop.