Wattenscheid-Höntrop. Bezirksvertretung Wattenscheid unterstreicht Hoffnung für die Anlage im Südpark. Die Koalition im Rathaus plädiert für kleine Hallenbad-Variante.
In der großen Informationsveranstaltung des Freundeskreises Hallenfreibad Höntrop wich zunächst die Verunsicherung der Überraschung: Der Standort Südpark soll erhalten bleiben, hieß die Nachricht aus der rot-grünen Ratskoalition. Das „aber“ war schon leiser, es soll um die Planung für ein Hallenbad gehen. Mit dem Standort am Wellenfreibad Südfeldmark soll eine Alternative untersucht werden.
Inzwischen sprechen die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V. davon, es wäre ein „Riesenfehler, unser traditionsreiches Höntroper Freibad sterben zu lassen“. Und die Einlassung des SPD-Fraktionsvorsitzenden im Rat, Burkhard Jentsch, der Sprungturm als Wahrzeichen solle bleiben und könnte bei Dunkelheit beleucht werden, stößt Stefan Wolf eher sauer auf. Der Vorsitzende des Freudeskreises meint: „Einen beleuchteten und mit irgendwelchem Firlefanz in Szene gesetzten Sprungturm. der keiner mehr ist, braucht das kein Mensch und kein Tier.“
In der Bezirksvertretung hatte Holger Rost für die Wasserwelten Bochum GmbH den derzeitigen Stand der Diskussion aufgefächert, bevor ein konkreter Planungsauftrag formuliert wird. Er schickte vorweg, dass er die Geschäftsführung der Wasserwelten nur kommissarisch innehat, im Januar wird Markus Müller die Leitungsfunktion übernehmen.
Trotzdem gaben die Fraktionen noch einige Denkanstöße für die weitere Beratung. Für Wattenscheid müsse schnellstmöglich zumindest die „kleine Lösung“ mit einem Hallenbad in Höntrop auf den Weg gebracht werden, um die Alternative mit einem Neubau in der Südfeldmark notfalls ziehen zu können.
Bürgerbad mit Kreativität
Wasserwelten ziehen Zahlen zur Bewertung heran
Die Wasserwelten Bochum hatten in der Bezirksvertretung Wattenscheid einige Erhebungen genannt. Selbst an heißen Tagen seien die Freibäder in Bochum nur bis zu 70 Prozent ausgelastet, schilderte der kommissarische Geschäftsführer Holger Rost.In Hofstede etwa habe das an maximal fünf Tagen gegolten, die Auslastung schwanke zwischen 20 und 80 Prozent, vorn lag in der Statistik das Wellenfreibad Südfeldmark.
Oliver Buschmann unterstrich für die Grünen, mit dem Südpark habe man „eine ideale Stelle im Grünen“. Sprungturm und Außenbecken sollten auf jeden Fall erhalten werden. Sollte der Standort Südfeldmark geprüft werden, dann intensiv auf Schadstoffe durch die Nähe zur Aufschüttung „Monte Schlacko“.
Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) hatte zu bedenken gegeben, für die Idee eines Bürgerbades zu werben. Die Anlage im Wiesental, von SV Blau-Weiß betrieben, zeige einen Weg.
Der Vorstellung vom Bürgerbad mag sich auch Stefan Wolf nicht verschließen. „Natürlich, darüber kann man reden. Das braucht eine große Allianz aller Interessierten.“ Zurzeit fehle ihm aber schlicht die Kreativität, das Augenmerk für die Qualität des Standortes Südpark. „Es ist einfach sinnvoll und notwendig, dass wir da im Sommer auch draußen schwimmen können.“
Die bisherige Stoßrichtung der Wasserwelten, entweder nur ein Hallenbad in Höntrop vorzuhalten oder sogar vielleicht doch „die ganz große Lösung Spaßbad“ zu verfolgen, solle keinesfalls weitergeführt werden.