Bochum-Eppendorf. Erneuter Nachfolger gesucht für die Gaststätte „22“ im Ortskern Bochum-Eppendorf. Der Neustart war erst Anfang des Jahres erfolgt

Das Kneipensterben in der Stadt geht weiter – selbst in einem strukturell nicht so benachteiligten Stadtteil wie Bochum-Eppendorf: Das Lokal „22“, Am Thie, im Eppendorfer Ortskern hat dichtgemacht – und das nur knapp ein Jahr nach der großen Wiedereröffnung.

Kneipensterben geht weiter

Vom Metall- ins Gastrogewerbe: Olaf Kaehler hatte damals einen Neustart als Wirt in Bochum-Wattenscheid gewagt. Nicht nur zu Karneval sollte es rundgehen. Mutig und selbstbewusst ist er gestartet: Wo andere geschlossen haben, ging er in die Offensive und hatte in der Corona-Pandemie Anfang 2022 ein Lokal in Eppendorf eröffnet – nach aufwendiger Umbauphase. Mit Idealismus, zahlreichen Ideen und viel Einsatz.

Und blickte dabei zuversichtlich auf die ersten Gastrotage, in denen sein neues Kneipencafé „22“ in Wattenscheid-Eppendorf schon gut besucht war. Dabei kam er gar nicht aus der Gastronomie, war 40 Jahre lang im Metallgewerbe tätig.https://www.waz.de/staedte/wattenscheid/ausverkauf-in-der-traditionsgaststaette-haus-hoeller-in-bochum-guennigfeld-id4350708.html

Die Gaststätten-Landschaft in Wattenscheid hat sich verändert

Jetzt das Aus – auf dem Zettel im Aushangkasten, wo sonst die Getränkeliste zu sehen ist, steht: „Vielen Dank für Euren Besuch im ,22‘. Leider müssen wir schließen. Wir wünschen Euch ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.“

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Also auch in Eppendorf ein Aus. Insgesamt gesehen, hat sich auch die Gast­stät­ten-Land­schaft in Wat­ten­scheid stark ver­än­dert. Zu­letzt durch Co­ro­na. Wer in der Pan­de­mie einen Neu­start gewagt hat, be­wies Mut und Krea­ti­vi­tät. Nicht immer so erfolgreich wie im Tra­di­ti­ons­lo­kal „Küm­mel Kopp“ am Wat­ten­schei­der Hell­weg 249 (schräg ge­gen­über von Blu­men Schley), seit April nach längerer Pause wieder geöffnet – Su­san­ne Lie­bert und Tino Lübeck haben die Traditionsgaststätte mit einem perspektivisch guten Konzept übernommen.

Modernisiert wurde das „Kneipencafé 22
Modernisiert wurde das „Kneipencafé 22" am Thie in Wattenscheid-Eppendorf erst Anfang des Jahres. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zurück nach Eppendorf: Der ehemalige „Dorfkrug“ in Eppendorf-Mitte ist damit erneut vakant. Das Lokal liegt zentral und hat eine lange Vergangenheit. Die zuletzt erfolgte Modernisierung hat die Gaststätte auch optisch kräftig auf Vordermann gebracht, ein frischer Wind sollte wehen. Alles wurde dafür komplett neu gestaltet und modernisiert. Neu war auch der Name „22“ – wegen der Adresse Am Thie 22.

Holzfass vor der Tür als Markenzeichen

Geblieben ist weiterhin das alte, große Holzfass vor dem Lokal – für die Outdoor-Gäste. Auch Darts wurde hier angeboten (Steel- und E-Dart), zudem Sport-Fernsehen über private Sender. Im „Kneipencafé“ wurden auch viele nichtalkoholische Getränke serviert. Außerdem gab es einen kleinen Imbiss. Trotz allem: Jetzt ist hier erst mal Schluss, die Rollos sind heruntergelassen, der Inhaber hofft auf einen neuen Pächter ab Januar.

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Und das sind laut der Gewerbeanzeige bei Ebay die Konditionen für die Eppendorfer Biergaststätte, ab Januar 2023 zu haben: Miete VB 700, Nebenkosten 75 Euro, das alles provisionsfrei. „Das Inventar ist neu und wird mitverpachtet“, so der Vermieter. Vorhanden seien in dem Lokal: „Schankraum, kleine Küche (Anrichte), kleines Gesellschaftszimmer für 20 bis 25 Personen.“

Als Ansprechpartner für die Verpachtung steht auch Maximilian Wältermann von der Münzspielpartner GmbH (MSP) zur Verfügung, Tel. 0151 / 1091 44 82. „Wir hoffen, bald einen Nachfolger zu finden für diese schöne Gastronomie in guter Lage.“