Wattenscheid. Nach über 100 Vorstellungen in Bochum wird die Cash-Show erstmals Open Air gespielt. Hauptdarsteller Thomas Anzenhofer kann’s kaum erwarten.
Das „Tribute to Johnny Cash“ zählt zu den erfolgreichsten Produktionen am Schauspielhaus Bochum aller Zeiten, zuletzt wurde die Tribute-Show vor über 2000 Besuchern bei drei Vorstellungen im Anneliese-Brost-Musikforum gezeigt. Jetzt ist die Zeit reif für die große Bühne: Am Samstag, 21. Mai, wird die Revue unter freiem Himmel im Lohrheidestadion aufgeführt. Der Vorverkauf läuft gut, berichtet Veranstalter Sven Nowoczyn.
„Tribute to Johnny Cash“ rockt das Lohrheidestadion in Wattenscheid
Johnny Cash zum ersten Mal Open Air: Das ist dann wirklich die nächste Stufe einer unglaublichen Erfolgsgeschichte, die ganz harmlos in der Garderobe des Schauspielhauses begann. Nach dem Tod von Johnny Cash (1932-2003) begann der Schauspieler Thomas Anzenhofer, selber glühender Cash-Fan, seine Songs („mit Lagerfeuer-Diplom“) auf der Gitarre nachzuspielen. „Wir saßen mit ein paar Leuten zusammen, da kam der Dramaturg Holger Weimar durch die Tür und hatte sofort die zündende Idee: Lasst uns einen Cash-Abend machen!“
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Thomas Anzenhofer kommt stimmlich nah ans Original heran
Gesagt, getan: Unter der Leitung des Regisseurs Arne Nobel erlebte „A Tribute to Johnny Cash“ 2008 seine Premiere in den Kammerspielen. Damals wie heute mit dabei: Thomas Anzenhofer als Johnny, der stimmlich erstaunlich nah ans Original herankommt, Karin Moog als seine Frau June und Oliver Möller als junger Dylan. Für die Musiker um Karsten Riedel, Jan-Sebastian Weichsel und Torsten Kindermann war der Cash-Abend das Sprungbrett schlechthin, sie sind bis heute auf namhaften Bühnen in ganz Deutschland gefragt.
Weit über 100 Vorstellungen im Schauspielhaus Bochum
Das Cash-Tribute erlebte mehrere Neuauflagen, es gab weit über 100 Vorstellungen an der Königsallee, dazu Auftritte beim Zeltfestival, bei BO-Total und Gastspiele in Warstein und Duisburg.
Torsten Kindermann und Sven Nowoczyn (auch als Schlagzeuger dabei) erwarben schließlich die Aufführungsrechte vom Schauspielhaus und bringen die Erfolgs-Show seither regelmäßig ins Musikforum. Wichtig dabei: „Wir wollen die Aufführung nicht totspielen“, sagt Nowocyn. „Etwa ein bis zweimal pro Jahr, das muss reichen.“
Lohrheidestadion als Eventbühne
Sport trifft Kultur: Das Wattenscheider Lohrheidestadion ist eine traditionsreiche Wettkampfstätte, für Fußballer und Leichtathleten. Doch es ist mehr geplant in Richtung Kultur.
Als Projekt der „Bochum Strategie“ soll das Stadion direkt neben dem Olympiastützpunkt in Zukunft nicht mehr nur Sportlerinnen und Sportlern eine Bühne bieten, sondern auch Kulturschaffenden. Geplant ist der Aus- und Umbau des Lohrheidestadions für über 40 Millionen Euro zur Eventbühne für nationale und internationale Sportereignisse und kulturelle Großevents. Zuletzt gab es hier im Dezember ein großes Adventssingen.
Lustiger Abend bei Currywurst und Bier
Der Auftritt im Lohrheidestadion wird gerade kräftig vorbereitet. Die Bühne entsteht auf der Tartanbahn, die alte Holztribüne wird zum Zuschauerraum für etwa 1000 Besucher. Während man im Theater und im Musikforum brav auf seinem Platz sitzen bleibt, soll es im Stadion weitaus zwangloser zugehen: „Jeder kann sich eine Currywurst und ein Bier holen, das ist super!“ freut sich Thomas Anzenhofer.
Bis auf Karsten Riedel ist die komplette Ur-Besetzung mit Karin Moog und Oliver Möller mit dabei. „Musikalisch sind wir viel frischer geworden, viel lockerer und abgehangener als damals im Theater“, erzählt Anzenhofer. Auch Johnny Cash dürfte das bunte Treiben auf seiner Wolke gewiss wohlwollend beobachten, denn auch er liebte es, an ungewöhnlichen Orten aufzutreten.
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Unvergessenes Gastspiel in der Krümmede
„Er hat mal Open Air im Vorprogramm von Elvis Presley auf einem Heuwagen gespielt und später im Gefängnis San Quentin.“ Ein solches Gastspiel hat das Bochumer Cash-Team auch schon absolviert: bei einem Konzert in der Krümmede. „Das ist absolut unvergesslich und sollte unbedingt mal wiederholt werden.“
Am Samstag, 21. Mai, um 18 Uhr im Lohrheidestadion. Freie Platzwahl. Karten (18 Euro) gibt es unter anderem bei Bochum-Marketing.