Wattenscheid-Eppendorf. Auch in Bochum-Eppendorf bereitet man sich auf ukrainische Flüchtlinge in der Gemeinde vor. Man steht bereit, wenn Hilfe gefragt ist.

Die Erinnerungen an 2015 sind wach im Netzwerk Flüchtlingshilfe, an die Zeit, als plötzlich viele Flüchtlinge auch nach Wattenscheid kamen. „Beim ersten Treffen waren wir damals 50, eine Woche später schon 100“, stellte Günter Ruddat bei der jüngsten Zusammenkunft fest. Die Situation sei im Zeichen des Ukraine-Krieges allerdings anders.

Bochum: Flüchtlinge aus der Ukraine – ein Ortsteil bereitet sich vor

Viele der Geflüchteten seien in Bochum offenbar bereits bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Die Netzwerker in der evangelischen Kirchengemeinde Eppendorf-Goldhamme haben auch schon von ersten Aufnahmen in der Nachbarschaft erfahren. Zufrieden konnte Ruddat berichten, dass die Jugend der Gemeinde spontan die Gulaschkanone gefüllt und zur zentralen Aufnahme ins Harpener Feld gekarrt hatte, um die Helfer dort zu unterstützen.

Kontakt zu Kleiderkammern und Sportvereinen in Bochum

Das Netzwerk bereitet sich darauf vor, Kontakte zu Sammelstellen für Kleidung, Möbel oder Hausrat zu vermitteln, wenn diese Dinge nicht sogar direkt schon bereit stünden. Noch müsse man über die Stadtverwaltung deutlich machen, dass die Helfer in der Gemeinde für die Unterstützung vor allem von Familien oder Frauen mit Kindern Angebote zur Integration machen werden. „Zunächst erfahren wir wegen des Datenschutzes natürlich nicht, wer genau wohin kommt“, stellte Ruddat klar.

Aus dem Koordinierungsrat verabschiedete Prof. Günter Ruddat nach fast sieben Jahren Inga Schreiber mit Segensworten von Hanns-Dieter Hüsch.
Aus dem Koordinierungsrat verabschiedete Prof. Günter Ruddat nach fast sieben Jahren Inga Schreiber mit Segensworten von Hanns-Dieter Hüsch. © WAZ | Uli Kolmann

Allerdings könnte in den leergezogenen, früheren Senioren-Wohnungen der VBW an der Vogelstraße im engeren Stadtteilbereich ein Schwerpunkt für ukrainische Geflüchtete entstehen.

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Die Sportvereinigung Eppendorf mit ihren verschiedenen Trainingsorten etwa stehe auch schon bereit, um Integrations- und Betreuungsangebote zu leisten.

Kurs-Material ist praktisch griffbereit

90 Tage betrage der Zeitraum, in dem sich aktuell die Geflüchteten entscheiden sollten, ob sie in Bochum bleiben wollten. Das Netzwerk will jedenfalls aus seinen Erfahrungen profitieren, was die Begleitung von Neuankömmlingen zum Arzt, die Vermittlung in Schule oder Kindergarten oder sogar in eine Arbeitsstelle angehe. „Material für Kurse zum Spracherwerb haben wir auf jeden Fall sofort griffbereit“, ist Ruddat sicher. Einrichten könne man Begegnungscafés und Kurse in den Gemeindehäuser St. Theresia oder In der Rohde.

Erste Hilfen

Zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, die in Bochum ankommen und hier Familie oder Freunde haben, Harpener Feld 28, 44805 Bochum, Mo-Fr 8-18 Uhr/ Sa/So 10-16 Uhr; Landeserstaufnahmeeinrichtung für alle anderen, Gersteinring 52, 44791 Bochum, Mo-So durchgehend, T +49 2931 82-6600

Der Verlag „Reise KnowHow“ stellt in einer Solidaritätsaktion den Sprachführer „Ukrainisch Wort für Wort“ kostenlos zur Verfügung (aus technischen Gründen muss ein Betrag von 0,01 EUR in Rechnung gestellt werden). Die digitale Version kann heruntergeladen werden Ukrainisch - Wort für Wort – Download (PDF) | Reise KnowHow Verlag (reise-know-how.de)

Infos der Bundesregierung: https://www.integrationsbeauftragte.de/ukraine.

„Wir können damit rechnen, dass unsere Möglichkeiten nach den Sommerferien auf jeden Fall stärker gefragt sein werden“. Von daher sollen die Netzwerk-Treffen auch wieder regelmäßig stattfinden: Die nächsten Termine stehen schon fest: 3. Mai und 7. Juni.