Wattenscheid-Höntrop. Der NRW-Förderantrag für die Waldbühne ist gestellt: Der Kolping-Verein Wattenscheid-Höntrop will in zwei Jahren wieder 800 Besucher begrüßen.

Die Ungeduld ist groß, und das Echo macht die Aktiven des Kolping-Waldbühne Höntrop e.V. stolz und glücklich. Grundschulen, Kindergärten und Gruppen fragen an, wann auf der gesperrten Waldbühne wieder gespielt wird, ehrenamtliche Helfer haben schon die Ärmel hochgekrempelt, um mitzuhelfen. „Wir müssen alle vertrösten“, meint Anja Auth-Tenner schmunzelnd. Denn mit der Zusage der Landesförderung für die Sanierung der Anlage fällt den Beteiligten ein Stein vom Herzen.

Landesfördermittel für Wattenscheid

Nach dem Ortstermin mit NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) und der Bochumer Verwaltungsspitze sei der Förderantrag gestellt, habe der örtliche Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel (SPD) versichert. Yüksel ist auch Vorsitzender des Petitionsausschusses des Landtages. Diese Mittel sollten auch noch vor der Landtagswahl am 15. Mai freigegeben werden, erfuhr der Vorstand des Kolping-Vereins.

1,8 Millionen Euro, dazu eine weitere Million von der Stadt, sollen für die Generalüberholung der Tribüne mit den Sitzreihen und Treppen aufgewendet werden, dazu sollen auch eine komplett neue WC-Anlage und die notwendigen Container für Kiosk, Büro und Werkzeug, ein Lagercontainer für die Volksbühne Wattenscheid und ein neuer Kulissenraum für die Kolping-Spielschar aufgestellt und eingerichtet werden.

Bernhard Szafranek, Leiter des Kulturbüros, Serdar Yüksel, SPD, Mitglied des Landtags in Nordrhein-Westfalen, und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales und Bauen des Landes, (v.l.) kürzlich beim Ortstermin auf der geschlossenen Waldbühne in Bochum-Wattenscheid.
Bernhard Szafranek, Leiter des Kulturbüros, Serdar Yüksel, SPD, Mitglied des Landtags in Nordrhein-Westfalen, und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales und Bauen des Landes, (v.l.) kürzlich beim Ortstermin auf der geschlossenen Waldbühne in Bochum-Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Dazu soll, erfuhr der Vereinsvorstand, möglichst ein Generalunternehmer gefunden werden, das erleichtere die Koordination der Arbeiten.

Statt der zunächst geplanten Kapazität von 600 Besuchern habe man sich inzwischen sogar auf 800 verständigen können, schildern Auth-Tenner und Franz-Josef Ridder, der Vorsitzende. „Dann müssen wir niemanden abweisen, denn wir hatten durchaus schon Aufführungen mit über 600 Besuchern“, berichten sie aus der Erfahrung der Märchenspiele der Kolpingspielschar. „Außerdem kann dann die Waldbühne wohl auch noch einigermaßen rentabel betrieben werden“, hoffen sie.

600 Plätze könnten nicht reichen

Während der Umbauphase soll der Verein in alle Schritte mit einbezogen werden, haben sie aus den Gesprächen mit Yüksel mitgenommen. Wünsche und Vorstellungen sollten so weit berücksichtigt werden, wie das keine enormen Mehrkosten verursachen würde, „also etwa, welcher Container links und welcher rechts steht“.

Aktiver Kolping-Verein

„Es ist ganz schön schwierig, unsere Mannschaft zurückzuhalten“, sagt Franz-Josef Ridder, „der Termin zum Aufräumen war schon festgelegt, Bagger, Häcksler und Container für den ganzen Aufwuchs an der Waldbühne hatten wir schon organisiert.“

Selbst die Planung für die neue Toilettenanlage sei praktisch schon fertiggestellt gewesen, „auch unter Corona-Schutz-Gesichtspunkten, also mit einem Eingang und dem Ausgang auf der anderen Seite, ohne Begegnungsverkehr“.

Da es bereits einen groben Zeitplan gebe, sei die Neueröffnung 2024 realistisch und ein Baustart noch 2022 ins Auge zu fassen. Der Verein solle alleiniger Betreiber werden und einen entsprechenden Vertrag erhalten, Vertragspartner würde das Kulturbüro. „Serdar Yüksel hat sich bereit erklärt, den gesamten Prozess bis zur Schlüsselübergabe und alle Treffen mit der Verwaltung zu begleiten“, berichtet Ridder zufrieden.

„Wenn der Förderbescheid da ist, kann der Beschluss über die Auftragsvergabe kommen“, skizziert der Vorsitzende. Der Verein hätte allerdings für die Renovierung der Waldbühne, denn so hatte er sich das gewünscht, „schon praktisch alle Gewerke an der Hand gehabt“. Der erste Termin zum Aufräumen musste kurzfristig wieder abgesagt werden, als der Besuch der Ministerin bekannt wurde.