Wattenscheid. Viele Fragezeichen stehen vor der Karnevalssession 2022 in Wattenscheid. Das Prinzenpaar hat aber seine Amtszeit und den Orden bereits verlängert

„Nicht verantwortbar“ schätzt die NRW-Landesregierung nach Abstimmung mit Vertretern des organisierten Karnevals mit Blick auf die kommende Session 2021/2022 Veranstaltungen ein, „bei denen sich viele Menschen in engen Räumen begegnen“. Aufgezählt werden Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Karnevalssitzungen. Die große gemeinsame FWK-Sitzung ist in Wattenscheid in der Stadthalle, allerdings in heruntergefahrenem Format, schon gelaufen. Was nun, wie weiter?

Große Zurückhaltung in Wattenscheid

Mit großer Zurückhaltung kommentiert Rüdiger Preußner, Geschäftsführer des Festausschusses Wattenscheider Karneval (FWK): „Wir fahren alles auf Sicht.“ Denn eine Aktualisierung der Corona-Schutzbestimmungen ist für den 22. Dezember angekündigt, „und für das Biwak Anfang Februar würden wir ja mit sechs Wochen Vorbereitung auskommen“. Allerdings wäre es schon schwierig, Kapellen für die musikalische Begleitung zu finden. „die haben ja alle kaum proben können“.

Das Wattenscheider Prinzenpaar hat den Orden umdatiert

Auch, wenn die endgültige Abstimmung mit den elf Vereinen im Wattenscheider Karneval noch aussteht, will Preußner aber gar nicht erst zu viel Hoffnung durchblicken lassen: „Wir haben alles erst einmal auf Eis gelegt, auch den Großen Umzug vor Rosenmontag.“

Bodo I. und Alexandra I. haben sich bereits für eine Verlängerung ihrer Amtszeit gewappnet. Nach dem im Gewitter „abgesoffenen“ Umzug schlug Corona zu und machte erst einmal alle Planungen zunichte. Einen „Sonderzug“ außerhalb der traditionellen Zwei-Jahres-Abfolge konnten und wollten die Clubs einvernehmlich nicht stemmen.

„Wir haben schon überlegt, ob wir an unseren Orden ein Stellrädchen nachrüsten, damit man immer nur ein Jahr weiterdreht“, meint die Stadtprinzessin mit geduldigem Galgenhumor.

In der Hellwegstadt hängt viel Herzblut am Karneval

Tatsächlich aber haben Bodo I. und Alexandra I. es sich nicht nehmen lassen, tatsächlich die Ehrenzeichen mit dem Fördergerüst der Zeche Holland und dem Schriftzug mit dem Kohlestückchen zu überarbeiten.

„Wir haben alle mit der Zange mühsam aufgeknipst und aktualisiert, da steht jetzt 2022 und 2023 drauf.“ Was die bisher schon mit der Version der „1. Generation“ ausgezeichneten Würdenträger um so stolzer machen dürfte.

Prinzenpaar: „Jetzt erst recht“

Das Prinzenpaar formuliert es so: „Wir haben einen sehr schönen Auftakt erleben dürfen, natürlich unter strikten Auflagen. Aber soll es das nun wieder gewesen sein? Festausschuss, Prinzenpaar und Königspaare, elf Vereine in Wattenscheid und so viele Mitglieder in unserer Stadt Wattenscheid hatten auch für dieses Jahr den Wunsch, dass ein wenig möglich ist. Doch wir geben die Hoffnung nicht auf. Vielleicht findet sich ja ein Weg.

Lasst Euch impfen, damit wir unter unserem Motto „Jeck sein verbindet, jetzt erst recht!“ in diesem Jahr sagen können: „Wattsche Helau, Gut Ritt, Ham-Ham Helau, Unter uns, Gut Spiel!“

Dabei passt das Motto des Paares „Jeck sein verbindet - Jetzt erst recht“, als sei es in einer Kristallkugel erschienen, in der sich die Unwägbarkeiten neblig abgezeichnet hätten.

„Es hängt natürlich unheimlich viel Engagement, viel Herzblut am Karneval in Wattenscheid“, räumt Rüdiger Preußner ein. Immerhin aber nicht so viel Geld wie in den Hochburgen am Rhein, wo die Vereine jetzt dringend Finanzhilfe der Landesregierung anmahnen.