Wattenscheid-Höntrop. Die Wattenscheider Karnevalisten trauen sich. Mit dem Anböllern bei den Höntroper Gänsereitern geht die Aufholjagd für die Corona-Ausfälle los.
Noch ist nicht alles wie gewohnt, aber es kehrt Liebgewonnenes zurück für Wattenscheids große Karnevalistenfamilie: Sie sind noch da, sind wieder da, und genießen den Sessionsauftakt mit den traditionellen elf Böllerschüssen bei den Höntroper Gänsereitern. Es sind nicht so viele wie sonst und das Gelände ist eingezäunt, um die Schutzverordnung einzuhalten, aber sie starten.
Der Verein hat deshalb vor allem ein großes Dankeschön an alle auf dem Zettel, als er am Sonntag um 11.11 Uhr mit dem offiziellen Teil startet. Der Gastraum drinnen ist heute ausnahmsweise tabu, Catering und Getränke gibt’s nur draußen, die Eingangskontrolle sichert die Corona-Auflagen.
„Durchgehalten“ ist immer wieder die Formel, auf die die Höntroper Gänsereiter es bringen, bei den eigenen Königspaaren Joris I. und Marie II. bei den Kindern, und bei Lothar I. und Anja I. Schon da weist Oberschulte Markus Oskamp auf eine weitere Neuheit in der verschobenen, ausgefallenen und nun verlängerten Session hin: Die Dame an der Seite des amtierenden Gänsereiterkönigs hat (noch) keinen Beinamen, wie das üblich ist. Weil auch das traditionelle Essen beim Traditionsclub durch Corona ausfiel, ist sie die namenlose Hoheit – noch.
„Denn in den 20 Monaten eurer Regentschaft seit dem Aschermittwoch 2020 hat ja nichts stattfinden können. Das wollen wir bis 2023 aber nachholen“, unterstreicht Markus Oskamp.
Wie wichtig dem Höntroper Club die „gemeinsame Weitergabe des Brauchtums“ ist, zeigt auch, dass dann schon die Delegation aus Sevinghausen um Königin Saskia I. und den Gänsereiter-Vorsitzenden Sascha Peters begrüßt wird. Für das Wattenscheider Stadtprinzenpaar Bodo I. und Alexandra I. ist durch das Unwetter damals sogar der große Umzug ausgefallen, um so herzlicher fällt der Empfang für sie mit dem Festausschuss und der Prinzengarde aus. Wenn auch alle heute in kleiner Zahl erscheinen.
Immerhin können mit Tobi I. und Steffi I. mit dem Jugendprinzenpaar Paul I. und Hanna I. auch Tollitäten der Aktiven aus Holthausen mit „Holau!“ begrüßt werden, die noch ganz frisch im Amt sind. Befördert hingegen werden zwei Gäste, die nun Consul-Förderer des Wattenscheider Karnevals sind: Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog und Axel Schäfer (MdB), den so Gattin und Bürgermeisterin Gaby mit ins Narrenschiff hievt.
Gala in der Stadthalle
Karten für die Galaveranstaltung des Festausschusses Wattenscheider Karneval am Samstag, 13. November, um 20 Uhr, Einlass 18.30 Uhr, sind für 25 Euro im Vorverkauf im „DER Part“-Reisebüro am August-Bebel-Platz 2c erhältlich. Vorbestellungen könnten unter 02327 4178828 oder fwk@fwk-wat.de erfolgen.
Die Pausenhalle seht nicht wie gewohnt zur Verfügung.
Das Programm bestreiten das Tanzkorps Blaue Jungs, Feuerwehrmann Kresse, das Trompeterkorps Eefelkank, die Husaren der KG Grün-Weiß Siegburg und die Live-Band „Six Jäck“.
Herzog dankt launig. „Immerhin bin ich seit nunmehr einem Jahr als Bezirksbürgermeister gewählt, aber den richtigen Hut bekomme ich erst jetzt und auch erst damit wohl richtig im Amt“, bedankt er sich.
Man mag es auf die Corona-Zwangspause zurückführen, aber der Höntroper Oberschulte Markus Oskamp ziert sich sogar regelrecht, den Orden des befreundeten Höntroper Hamsterclubs entgegen zu nehmen. Aber nicht zu lang.