Wattenscheid-Mitte. Storchenerlebnispark, Wege, Grün, Teich, Spielanlagen: Für rund 2,4 Millionen Euro wird der Stadtgarten Wattenscheid runderneuert.
Der Vogelpark im Wattenscheider Stadtgarten wurde schon im Frühjahr abgebaut, die Tiere – von Uhus über Wasservögel und Fasane bis zu den Hühnern – anderweitig untergebracht. Bis auf das Storchengehege: Hier befinden sich weiterhin nur die beiden vertrauten Weißstörche samt Nest, „zwei weitere sollen aus dem Bochumer Tierpark demnächst hinzu kommen, sobald die Arbeiten an diesem Gehege komplett abgeschlossen sind“, erklärt Bochums Tierparkleiter Ralf Slabik.
Umgestaltung des gesamten Stadtgartens
Nach dem Abbau der anderen Gehege wurde auf diesen Flächen Rasen eingesät – und es ist schon Gras über die Sache gewachsen. Der Abbau des Vogelparks hatte auch für Kritik unter Bürgern und Besuchern gesorgt. Jetzt kommt hier ein Storchenerlebnispark hin, der neben den künftig vier Tieren auch lern- und erlebnispädagogische Stationen enthalten wird. Geplant sind etwa Spiel- und Infostationen zum Thema „Storch“, „Leben in Wasser und Feuchtwiesen“ und „Einheimische Tierwelt“, ein Entdeckerpfad sowie ein beruhigter Kleinkindbereich. Für Kitas und Schulen biete sich der Erlebnispark als neuer außerschulischer Lernort an. Der Zutritt soll für alle Bürger weiterhin kostenfrei bleiben; dieser Bereich ist vor allem die kleinen Besucher interessant.
Gesamtkosten: 2,4 Millionen Euro
Der Wattenscheider Stadtgarten wird angesichts der Umgestaltungspläne auch an anderen Stellen ein neues Gesicht erhalten, wie die Stadt Bochum zur Attraktivierung und Modernisierung der rund vier Hektar großen Grünanlage zwischen Parkstraße und Stadtgartenring erklärte.
Rund 2,4 Millionen Euro kostet das Gesamtpaket aus vier Bausteinen, eingeschlossen die Zuschüsse von EU, Bund und Land NRW, die den Stadtgarten etwa ein Jahr lang zur Baustelle werden lassen. Im Rahmen des Stadterneuerungsprozesses „Soziale Stadt Wattenscheid-Mitte“ soll diese zentrale, innerstädtische Grünfläche zum „Erholungsort der Sinne“ werden. Der Startschuss dafür soll bald fallen.
Tiere wurden umquartiert
Die vier Uhus wurden in einem neuen Gehege im Vogelpark Niendorf am Timmendorfer Strand untergebracht.
Mitglieder des Vereins für Ziervögel Recklinghausen, vom Tierpark Bochum kontaktiert, hatten ehrenamtlich die Abbauarbeiten durchgeführt. Die noch verwendbaren Materialien kommen an anderer Stelle wieder zum Einsatz und mussten nicht entsorgt werden. So komme ein Großteil der Baustoffe der Wiederverwendung zugute; die Stadt erklärt, auf diesem Wege Kosten von ca. 55.000 Euro gespart zu haben.
Die Urelemente Wasser, Erde und Luft haben das Landschaftsarchitekturbüro Brosk aus Essen im Konzept inspiriert und werden mit Teich und Brunnen, im „Wäldchen“ mit der Neuinterpretation eines „Rhododendron-Tals“ in der Mitte des Stadtgartens und symbolisch durch den Vogelpark aufgegriffen. Das Element Feuer wird für die Gestaltung des Kinderspielplatzes herangezogen.
Neue Wege, Bänke, Bäume, Spielflächen
Der Parkcharakter, wie das Mobiliar laut Stadt „in die Jahre gekommen“, soll mit neuen Bäumen, Pflanzen, Stauden und Verweilmöglichkeiten runderneuert werden. Der Bestand an älteren und unterschiedlichen Bäumen sei dabei von hoher Bedeutung, betont die Planung. Was Fällen an einigen Stellen aber nicht ausschließt: Einige Bäume in der gewachsenen Gehölzstruktur hätten so große Schäden, dass sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssten oder bereits mussten. Einige könnten mit baumpflegerischen Maßnahmen erhalten werden, außerdem soll nachgepflanzt werden.
Der Kinderspielplatz soll umfangreich mit zusätzlichen und neuen Spielgeräten überholt werden. Weitere Spielpunkte und Naturerlebnisangebote sollen an unterschiedlichen Stellen das Angebot ergänzen. Der Schach- und der Boulebereich werden an der Boule-Anlage zusammengeführt und sollen mit einer neuen Pergola, Überdachung und Sitzgelegenheiten sowie einem „Duftgarten“ ergänzt werden. Vorgesehen ist hier auch ein „Rhododendren-Tal“. Das Wegenetz soll instandgesetzt und ergänzt werden.
Auch Teich wird saniert
Der Teich wird vertieft und saniert, um die Wasserqualität nachhaltig zu steigern, der Wasserspiegel erhöht, die Zufuhr geregelt und der Uferbereich umgestaltet. Die Insel bleibt erhalten. Zudem soll die frühere Lindenallee westlich des Teiches wiederhergestellt werden. Die Größe der Rasenflächen und der Liegewiese bleibt erhalten.