Bochum-Höntrop. Wie geht es mit dem abgerissenen Südpark-Schwimmbad in Wattenscheid-Höntrop nun weiter? Das fragen sich Bürger und Vereine.

Bochums Wasserwelten-Chef Berthold Schmitt wurde kürzlich entlassen. Der hatte das Bad in Wattenscheid-Höntrop zum „Leuchtturmprojekt“ erwählt – was viele aber gar nicht wollten, sondern nur wieder ein normales Hallenfreibad. Die Bochumer Bäderlandschaft soll bekanntlich zu modernen Wasserwelten weiterentwickelt werden. Am 15. Mai 2020 wurden im Ausschuss für Sport und Freizeit die möglichen Varianten für die Neugestaltung des Hallenfreibades Höntrop vorgestellt. Ergebnis war, dass grundsätzlich die Varianten 1 und 3 unter Berücksichtigung der Anregungen der Bezirksvertretung weiter verfolgt werden sollen.

Eine Entscheidung soll endlich getroffen werden

Der Abriss ist fast abgeschlossen. „Aber es existieren anscheinend bisher keine klaren Pläne für die weitere Vorgehensweise für ein neues Schwimmbad in Höntrop“, so Julian Meischein von der CDU-Ratsfraktion, die fragt. „1. Wie sieht der momentane Planungsprozess für den Neubau des Schwimmbades Höntrop aus? 2. Wie ist die angestrebte Beratungsfolge in den politischen Gremien und mit welchem zeitlichen Horizont ist zu rechnen? 3. Wann genau legt die Verwaltung eine Verwaltungsvorlage vor, um das Bad auf den Weg zu bringen?“

Holding berät die Ergebnisse

Im Baugenehmigungsverfahren für den Neubau in Höntrop warten die Wasserwelten auf die Ergebnisse der Bauvoranfragen; sie haben Bauvoranfragen für die diskutierten Varianten gestellt.

Die Ergebnisse werden in den kommunalen Gremien und im Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr beraten. „Die Wasserwelten werden die Ergebnisse der Bauvoranfragen abwarten und erst im Anschluss zu konkreten Planungen Stellung nehmen“, so Sprecher Krischnak.

Auch die WAT-Grünen fragen sich: „Wann und wie geht es hier endlich weiter? Seit einem gemeinsamen Antrag der Bezirksvertretung Wattenscheid Ende April 2020 zur Prüfung der Varianten 1 und 3 fürs neue Bad herrscht wieder Schweigen“, so Sonja Lohf, Fraktionssprecherin der WAT-Grünen, „einzig der Abriss ist erfolgt. Mit den Planungen fürs neue Bad sind wir aber keinen einzigen Schritt weitergekommen.“ Seit Gründung des Vereins der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntop Ende 2014 seien „die Entwicklungen vor allem durch eines gekennzeichnet: Durch endlos scheinende Phasen des Stillstands“.

Stilland nervt Bürger, Vereine und Politik

Mit dem mit 15 Mio Euro verbundenen Grundsatzbeschluss für ein neues Schwimmbad des Bochumer Stadtrates und der Übergabe der Bochumer Bäder an die neu gegründete Bädergesellschaft Wasserwelten GmbH Bochum 2018 sah es so aus, als ob die Zukunft des Höntroper Bades mit seinem einmaligen Standort gesichert sei. „Aber seit dem Beschluss der Bezirksvertretung und einem ähnlichen Beschluss des Rates mit zahlreichen Prüfaufträgen ist auf planerischer Seite nicht passiert“, so Oliver Buschmann, stellv. Bezirksbürgermeister (Grüne).

Auch die Wattenscheider Grünen sind genervt

Und er sagt: „Seit einem Jahr schaffen es die Verwaltungen der Stadt und Wasserwelten nicht, die in Auftrag gegebenen Prüfaufträge zum Neubau des Höntroper Bades abzuarbeiten und der Politik die Ergebnisse vorzustellen. Seit einem Jahr werden wir in der Schwebe gehalten bei der Frage, was genau denn jetzt in Höntrop möglich ist und wann es mit dem Neubau des Bades endlich losgehen kann. Auch die Bochumer Politik hat sich seit einem Jahr nicht weiter geäußert. Variante 1 oder 3, mit Cabriodach oder großem Außenbecken, außer offenen Fragen und ratlosem Schulterzucken gibt es nicht neues.“ Die WAT-Grünen fordern, jetzt endlich tätig zu werden und die nötigen Entscheidungen zu fällen, damit in Höntrop mit dem Bau eines neuen Hallenfreibades begonnen werden kann. Lohf: „Wir erwarten bis Juni eine Entscheidung in Sachen Hallenfreibad Höntrop, damit noch in diesem Jahr mit den Arbeiten an einem neuen Bad begonnen werden kann.“