Wattenscheid. Die Übergabe der umgestalteten Anlage soll noch in diesem Jahr erfolgen. Arbeiten an der Krypta sind in der Planung. Es folgt der Friedenspfad.

Vor gut einem Jahr erfolgte der symbolische erste Spatenstich am Ehrenmal, um die Grünanlage insgesamt auf einen modernen Stand zu bringen, der allen Besuchergruppen gerecht wird. Der Volksmund weiß, „es allen Menschen recht getan ist ein Ding, das niemand kann“. So sind die Diskussionen um das „ob und wie“ der Gestaltung seit Beginn der Arbeiten auch nicht abgerissen. Im Januar 2020 hat die Garten- und Landschaftsbaufirma aus Mülheim mit der Umgestaltung der Park- und Grünanlage begonnen.

Immerhin ist die offizielle Übergabe noch bis zum Ende des Jahres vorgesehen, obwohl der Park natürlich längst genutzt wird, und zwar so, dass die Arbeiter der Stadtverwaltung und der Fachfirmen zu Arbeitsbeginn erst jedes Mal wieder die Bauzäune aufstellen müssen.

Die Arbeiten an der Krypta im Friedenspark am Ehrenmal in Wattenscheid sind noch zurückgestellt, die Pergola muss wieder gerichtet und überholt werden.
Die Arbeiten an der Krypta im Friedenspark am Ehrenmal in Wattenscheid sind noch zurückgestellt, die Pergola muss wieder gerichtet und überholt werden. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Versicherungsschaden an der Pergola

Beim Roden und Fällen der Sträucher und Bäume nach Abstimmung mit dem Baumgutachter und dem Landschaftsverband Westfalen Lippe wurde die westliche

Pergola auf der Krypta

Nach 1945 wurde folgende Inschrift in die Ehrentafel der Krypta eingemeißelt: „Hier wollen wir Euch gegenwärtig sein. Vergesst uns nicht! Sorgt, dass Frieden blüht aus unsern Gräbern.“ Auf der Terrasse stand: „Die Stadt Wattenscheid ihren Gefallenen zur Ehre und zum Gedenken 1914-1918 + 1939-1945 – Den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“.

Lange Zeit fanden hier die Gedenkfeiern am Volkstrauertag statt, um an die Opfer von Krieg, Vertreibung und Gewaltherrschaft zu erinnern. Im Mai hatte die Bezirksvertretung entschieden, die gesamte Grünanlage in „Friedenspark Ehrenmal“ umzubenennen.

unbeabsichtigt beschädigt. Der Schaden wurde der Versicherung des Verursachers gemeldet. Mit dem Wiederaufbau der Pergola und den Bauaktivitäten um das eigentliche Ehrenmal soll auch die Schadensregulierung mit dem Versicherer erfolgen.

Bei der Gestaltung des Ehrenmals befindet sich die Stadtverwaltung derzeit in der Ausführungsplanung mit Architektur- und Planungsbüros, außerdem sind Abstimmungen mit der Oberen Denkmalbehörde bei dem unter Schutz stehenden Bauwerk nötig.

Allee aus Kirschbäumen am Radweg

Die Entwürfe sollen dann der Bezirksvertretung vorlegt werden. „Wir hoffen, nach dieser Beschlussfassung 2021 die Arbeiten ausschreiben zu können“, beschreibt Peter van Dyk von der Pressestelle. Wohl noch im zu Ende gehenden Jahr könnten die Kirschbäume gepflanzt werden, die auf dem noch nicht gestalteten Streifen zwischen dem Fußweg und dem Radweg entlang der Bahnhofstraße dann die zweireihige Allee bilden können.

31 neue Bäume sind in der Anlage gepflanzt worden, vier Kirschbäume bekamen einen neuen Standort. Überschlägig werden 6000 bodendeckende Stauden den Bereich um das Ehrenmal und die Eingänge auf der West- und Ostseite einfassen. Rund 50 Rhododendren versprechen Blüten im Frühsommer, noch einmal 200 Sträucher bilden die Sichtgrenze zum Parkplatz im Norden der Anlage. Rasenflächen sind neu modelliert worden, sieben neue Bänke, drei Liegepodeste und acht Abfallbehälter führt die Liste der Landschaftsbauer auf.

Verschiedene Elemente sollen künftig einen „Friedenspfad“ im Park bilden. Am Eingang sind Kurzinfos zur Geschichte der Anlage vorgesehen, dazu Sinnsprüche „Kante zeigen“ zum Thema „Frieden“ auf den Randsteinen entlang der Haupt-Wegachse des Ehrenmals. Dazu hat das Stadtteilmanagement Vorschläge gesammelt, in einem Workshop wurden zwölf für die Umsetzung ausgewählt.

Krypta

Weil die Planungs- und Abstimmungsprozesse am Ehrenmal sich länger hinzogen, konnte mit den Sanierungsmaßnahmen des Baudenkmals noch nicht begonnen werden.

Die Krypta soll daher bis zur Baufertigstellung Ende 2022 vorübergehend gesichert werden. Auch die Elemente des Friedenspfades sollen erst dann aufgebaut werden. Die Gesamtmaßnahme schlägt dann mit mehr als 3 Millionen Euro zu Buche.