wattenscheid. . Das beschädigte Ehrenmal – es erinnert an die Weltkriege – soll saniert werden. Es wurde 1934 eingeweiht.

Rund 650 000 Euro würde die Sanierung des Ehrenmals kosten, das seit dem Ela-Sturm 2014 teils zerstört ist. Was hat es mit dem Denkmal auf sich?

Altes Foto zeigt noch ein Wasserbecken

„Mit großem Interesse habe ich den WAZ-Artikel vom zerstörten Ehrenmal gelesen. Habe ich doch in den alten Unterlagen der Verwandtschaft erst wenige Tage zuvor eine alte Postkarte vom Ehrenmal gefunden. Der Stempel von 1942 auf der Rückseite ist noch gut lesbar“, schreibt eine WAZ-Leserin an die Lokalredaktion und fügt das Foto bei, das auch ein Wasserbecken vor dem Denkmal zeigt. „Eine alte Ansicht, die viele Wattenscheider wohl gar nicht kennen.“

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Stadtarchivar Andreas Halwer kennt sich mit der Historie des Ehrenmals bestens aus, das in der Parkanlage zwischen Bußmannsweg und Bahnhofstraße liegt. Es wurde 1933-34 errichtet als Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Bürger Wattenscheids. Die Einweihung unter dem NS-Regime fand am 4. August 1934 statt. Das Wasserbecken musste schon 1936 aufgegeben und mit Erde verfüllt werden, nachdem es durch mehrere Tagesbrüche der Zeche Centrum-Morgensonne undicht geworden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal zu seiner heutigen Form umgebaut. Seit 1993 steht es unter Denkmalschutz. Die 196 Quadratmeter große Ehrenhalle, Krypta genannt, bildet den zentralen Ort des Ehrenmals.

Gedenkfeiern am Volkstrauertag

Zur Zeit des Nationalsozialismus befand sich auf der Terrasse oberhalb der Krypta ein künstlicher Brunnen. Darüber war eine nationale Variante des Spruches der Thermopylenschlacht (480 vor Christus) aus Bronze in den Stein eingelassen. Nach 1945 wurde folgende Inschrift in die Ehrentafel der Krypta eingemeißelt: „Hier wollen wir Euch gegenwärtig sein. Vergesst uns nicht! Sorgt, dass Frieden blüht aus unsern Gräbern.“ Auf der Terrasse steht: „Die Stadt Wattenscheid ihren Gefallenen zur Ehre und zum Gedenken 1914-1918 + 1939-1945 – Den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“. Lange Zeit fanden hier die Gedenkfeiern am Volkstrauertag statt.