Wattenscheid-Mitte. . Es wurde und es wird viel diskutiert. 2019 könnte die Umgestaltung der Parkanlage endlich beginnen. Zur Stadtteilkonferenz kamen viele Besucher.

Das Interesse ist groß, die Vorstellungen sind unterschiedlich. Bei einem geführten Spaziergang stellten das Stadtteilmanagement Wattenscheid und Verantwortliche der Stadt Bochum am Mittwochabend die Entwurfsplanungen zur Erneuerung der Parkanlage am Ehrenmal vor. Angeregt, teils hitzig, wurde bis in die Dunkelheit hinein diskutiert.

Bezirk muss Ende des Monats zustimmen

Eine der wichtigsten Informationen nannte Burkhard Huhn vom Planungsamt: „2019 werden Sie etwas sehen. Voraussetzung ist, dass die Bezirksvertretung den Entwürfen am 30. Oktober zustimmt und die weiteren Förderbescheide erteilt werden.“ Mittel für den Park sind genehmigt, noch 2018 sollen die Bescheide für die geplante Spiel- und Sportachse sowie das Baudenkmal Ehrenmal samt Umfeld folgen. Die gesamte Fördersumme beliefe sich dann auf rund 1,8 Millionen Euro.

Landschaftsarchtiekt Klaus Tenhofen (l.) und Stadtteilmanager Alexander Kutsch (r.) stellen die Entwürfe vor.
Landschaftsarchtiekt Klaus Tenhofen (l.) und Stadtteilmanager Alexander Kutsch (r.) stellen die Entwürfe vor.

Klaus Tenhofen, Landschaftsarchitekt des beauftragten Planungsbüros DTP, skizzierte die angedachten Neuerungen: „Die umlaufenden Wege sollen mit harten Belegen ausgebessert werden, damit der Spaziergang bei jedem Wetter und auch mit Gehhilfen möglich ist. Ein Rundweg auf der unteren Ebene soll in Abstimmung mit der Höheren Denkmalbehörde ergänzt werden.“ Entlang der Strecken sind robuste Bänke geplant, „Sitzdecks“ wie im Schloßpark Weitmar werden diskutiert.

Im Fokus steht der stark dezimierte Baumbestand. Tenhofen: „Die Ränder des Parks sollen gestärkt und insgesamt eine Situation hergestellt werden, die an frühere Zeiten erinnert.“ Die Kirschbaumreihe soll durch eine zweite ergänzt, die am Bußmanns Weg gepflanzten Bäume mit Rücksicht auf geplante Parkplätze umgepflanzt und ebenfalls verstärkt werden.

Baumbestand erhöhen

Anwohnerin und Initiatorin der Bürgerinitiative Ehrenmal, Ingrid Telschow-Böcker, hakte nach: „Wie viele sind geplant und wird es wieder Pappelalleen geben?“ Tenhofen stellte „um die 100 Bäume mehr“ in Aussicht, ob auch Pappeln darunter sein werden, müsse noch abgestimmt werden. Anwohner Dirk Schulz regte einen Buschbestand an den Rändern an, um den Blick auf die Straße einzuschränken.

Die Spiel- und Sportachse soll in einen Jugend- und Kinderbereich aufgeteilt werden. Vorgesehen ist, den Spielplatz nahe der Bahnhofstraße durch einen neuen Jugendbereich mit Parcours-Elementen und einem Basketball-Korb zu ersetzen. Der Bolzplatz in der Mitte wird aufgewertet, der zweite in Richtung Bußmanns Weg weicht einem neuen Spielplatz.

Das bauliche Ehrenmal wird ebenfalls wieder hergestellt.
Das bauliche Ehrenmal wird ebenfalls wieder hergestellt.

Bürgerideen fließen ein

Bürgerideen und Vorgaben der Denkmalbehörden fließen in die künftige Nutzung des baulichen Ehrenmals ein. Dort sollen die Pergola aufgebaut, der „obere Platz sowie die Krypta, etwa für Führungen“ (Stadtteilmanager Alexander Kutsch), wieder nutzbar gemacht werden. Eine Art „Friedenspfad“ (Tenhofen) könnte durch weitere Elemente entstehen, kleine Wasserbecken sind vor dem Baudenkmal geplant. Ein weiteres gestalterisches Merkmal könnten kleine Mäuerchen in den Eingangsbereichen sein.

>>>>>>>Parkplätze bleiben ein Streitpunkt

Schon jetzt immer wieder ein Streitpunkt ist der Parkplatzmangel. Thomas Plackert vom Tiefbauamt: „Auf der Bahnhofstraße sollen senkrecht insgesamt 30 legale Stellplätze zwischen A40-Auffahrt und -Brücke zur Verfügung stehen, am Bußmanns Weg zukünftig 42, ebenfalls senkrecht.“ Ein Szenario lautet, vormittags die 183 Parkplätze an der Propst-Hellmich-Promenade kostenlos zur Verfügung zu stellen. Bürger fordern bessere Kontrollen, regen Jahresplaketten an und kritisieren, dass die geplante Anzahl keinesfalls ausreiche. Auf der Bahnhofstraße soll künftig auf Ehrenmal-Seite nicht mehr geparkt werden.

In vielen Belangen geht es also fraglos um Kompromisse. Bezirksbürgermeister Manfred Molszich: „Es wird Zeit, dass die Planungen in diesem Jahr zur Zufriedenheit aller endlich zum Abschluss kommen.“ Auch Stadtteilmanager Alexander Kutsch hofft, eine „vernünftige Lösung zu finden“.