Wattenscheid-Mitte. . Die Sanierung der Krypta und des Parks finden Zustimmung. Streit gab’s über wegfallende Parkplätze, den Radweg und die neue Bushaltestelle.

Lang und kontrovers diskutierten die Bezirksvertreter über den Park Ehrenmal, der mit Mitteln der Städtebauförderung erneuert werden soll. Zudem stehen die Sanierung der Gedenkstätte und die Modernisierung des Sport- und Spielbereichs an. Das Gremium winkte die Planungen ohne Gegenstimme durch. Größter Streitpunkt war, wie erwartet, die Verkehrserschließung und Parksituation. Hier lehnten sechs von 15 anwesenden Politikern die Vorschläge ab.

Einmütige Entscheidung

Es wird weniger Parkplätze geben, eine neue Bushaltestelle an der Einmündung Bahnhofstraße/Propst-Hellmich-Promenade findet nicht ungeteilten Beifall, genauso wenig der geplanter Radweg auf der Bahnhofstraße, für den das Parken dort wegfallen wird.

Toilettenanlage und Parkdruck

Der Bezirk beschloss, dass das Anwohnerparken geprüft und eine T oilettenanlage in den Park eingeplant wird.

Die neue Bushaltestelle beidseitig der Bahnhofstraße ist Bestandteil des Nahverkehrsplans 2020 für die Linien 344 (neu), 365, 386 und 389. Dazu wird es eine Querungshilfe geben.

Die 44 Stellplätze an der Bahnhofstraße entfallen zugunsten der Bushaltestelle und des Radwegs. Hier entsteht eine zweite Baumreihe. Kompensiert werden soll das Minus an Parkplätzen durch ein Senkrecht- statt Längsparken am Bußmanns Weg, was die Zahl von 29 auf 42 erhöhen soll. Zudem werden auf der Bahnhofstraße vor der Autobahnbrücke ca. 30 Plätze durch Senkrechtparken geschaffen. Gesamtbilanz der Verwaltung: Lediglich sieben Parkplätze fallen weg.

Unumstritten bei allen Fraktionen: die Spielachse, für die Fördermittel in Höhe von 585.000 Euro zur Verfügung stehen; die Entscheidung fiel einmütig. Architekt Klaus Tenhofen vom beauftragten Essener Planungsbüro dtp erläuterte die Veränderungen. Sport und Spiel wird es im nördlichen Bereich des Parks geben mit einer Fläche für Kleinkinder mit Spielplatz, einem Sportfeld mit Bolzplatz und einer Fläche für Jugendliche mit Parkour- und Basketballfeld.

Mit Beteiligung der Bürger

Der denkmalgeschützte Bereich der Anlage wird modernisiert, nach historischem Vorbild. Das Wegesystem wird erneuert, neue Bäume werden gepflanzt in Absprache mit den Denkmalbehörden. Diese Maßnahmen wurden im Vorfeld mit Beteiligung der Bürger festgezurrt.

Das bauliche Ehrenmal – 2014 durch den Pfingststurm „Ela“ stark beschädigt – wird aufwändig saniert; auch darin waren sich die Bezirksvertreter einig. Die Krypta bleibt erhalten und wird mit Lichtinstallationen betont als Kommunikations- oder Veranstaltungsort. Daran will das Stadtumbaubüro erneut Wattenscheider Aktive beteiligen. Eine zweite Pergola wird wieder aufgebaut.

„Wieder ein Schmuckstück“

Die zweite, zerstörte Pergola neben der Krypta soll wieder aufgebaut werden.
Die zweite, zerstörte Pergola neben der Krypta soll wieder aufgebaut werden. © Joachim Hänisch

Wolfgang Rohmann (SPD): „Der Park kann wieder ein Schmuckstück werden. Das jetzige Konzept ist ein guter Kompromiss nach den vielen Bürgerbeteiligungen.“ Seine Fraktion stimmte zu.

Ebenso die Grünen. Indes kritisierte Olaf Krause, dass der 500 Meter lange Radweg weder an Bahnhof noch Innenstadt angebunden sein wird. Seinem Fraktionskollegen Oliver Buschmann lag eine bessere Verbindung vom Höntroper Bahnhof am Herzen, wo der RRX in Zukunft halten wird: „Hier muss es eine Lösung besonders für die Berufsschüler geben.“

Verkehrskonzept Innenstadt

Die CDU lehnte das Parkkonzept ab. Hans Balbach: „An der künftigen Bushaltestelle wird ein Nadelöhr entstehen. Was wir brauchen, ist ein Verkehrskonzept für die gesamte Innenstadt.“ Auch die UWG bezweifelte laut Klaus-Peter Hülder, ob der Bereich das künftige Verkehrsaufkommen verkraften könne. Der parteilose Bernd Udo Heider nannte die Verkehrsplanung einen „Schildbürgerstreich, der sich gegen die Bürger, gegen die Schulen richte“ und lehnte sie ab. Durch die wegfallenden Parkplätze erhöhe sich der Parkdruck in den umliegenden Wohnstraßen. „Wir brauchen mehr, nicht weniger Stellplätze.“