Wattenscheid. Zwei Strahler sollen das große Schild am sanierten Holland-Förderturm in Wattenscheid beleuchten. Auf die Fledermäuse wird Rücksicht genommen.

Die Bezirksvertretung Wattenscheid befasste sich am Dienstag u.a. mit der Beleuchtung des sanierten Hollandturms. Um die Illumination im Kontext der anstehenden Gestaltung der Außenanlagen anzubringen, war eine Entscheidung über die konkrete Art der Beleuchtung erforderlich. Einstimmig folgte man dem Verwaltungsvorschlag: Zwei LED-Strahler (3000 K) sollen das Holland-Schild beleuchten.

Fledermäuse dürfen nicht zu sehr gestört werden

Im Vorfeld hatten zwei Workshops stattgefunden. Als maßgebend wurde dabei festgehalten, dass eine Beleuchtung des Schildes (gab es früher auch schon) auf jeden Fall erfolgen soll, um den Turm in der Dunkelheit als Landmarke zu inszenieren. Dazu wurden verschiedene Varianten und Kosten erarbeitet und geprüft. Die Wünsche und Anregungen sollten laut Stadt berücksichtigt und gleichzeitig ein technisch zufriedenstellendes, nachhaltiges und wirtschaftliches Konzept umgesetzt werden, das sich auch finanziell darstellen lässt.

Beleuchtung gab es auch früher

Im Ergebnis hatte die Verwaltung in Abstimmung mit der WEG ein Konzept empfohlen, das die Anstrahlung des Schildes über zwei LED-Spots vorsieht, die an einem Mast an der Emil-Weitz-Straße befestigt werden. Die Schildbeleuchtung in 47 Metern Höhe über diese Entfernung stelle einen Eingriff in Natur und Landschaft dar und führe dazu, dass artenschutzrechtliche Belange und die Lichtverschmutzung betrachtet werden müssten.

Vor diesem Hintergrund hat eine Abstimmung mit der Naturschutzbehörde stattgefunden. Im Ergebnis wird die Ausführung der Beleuchtung mit einer Farbtemperatur von 3000 K erfolgen, da diese aus artenschutzrechtlicher Sicht als weniger kritisch gegenüber kaltweißem Licht mit einer höheren korrelierten Farbtemperatur angesehen wird. Zudem werde ein sehr engstrahlender LED-Spot ausgewählt, zusätzlich mit Blendschutz.

Mehrere Varianten

Die ebenfalls getestete Variante mit 4000 K würde zwar dazu beitragen, dass der Schriftzug in seiner Fernwirkung wegen höherer Kontraste deutlich klarer wäre. Sie stelle aber gleichzeitig einen derartigen Eingriff für die dort beheimateten Fledermäuse dar, dass sie artenschutzrechtlich nicht genehmigungsfähig wäre.

Die Installationskosten liegen bei ca. 17.700 Euro. Sie sind im Verhältnis zu den anderen Varianten relativ gering. Grundsätzlich bestand laut Verwaltung die Möglichkeit, die Beleuchtung des Schildes um die ebenfalls im Workshop vorgestellte Installation einer künstlich definierten Linienbeleuchtung entlang der Gerüstverstrebungen zu ergänzen. Kosten hierfür rund 80.000 Euro, da die Erschließung des Turms mit Strom relativ aufwendig sei. Für die Umsetzung der Linienbeleuchtung müssten zusätzliche Finanzierungswege gefunden werden.

Weitere Hollandturm-Bilder unter Turm.bo360.de