Wattenscheid. Die Initiative hat 700 Unterschriften gegen die umfangreiche Umgestaltung des Stadtgartens gesammelt. Sie fürchtet einen Kahlschlag in der Anlage.
Es herrscht gehörige Skepsis bei den Anwohnern des Stadtgartens, die in einer Bürgerinitiative ihrem Unmut Luft machen. 700 Unterschriften haben sie bereits gesammelt, alle unter dem Leitgedanken, dass die Konzepte zur Umgestaltung der großzügigen Grünanlage im Herzen der Stadt in die falsche Richtung gehen und vor allem den Erhalt des historischen Baumbestands nicht ausreichend berücksichtigen. Der im Sommer vom Stadtteilmanagement herausgegebene Flyer zur Information über das Vorhaben „Zur Verschönerung des Stadtgartens“ stößt den Kritikern entsprechend sauer auf.
Denn die Beteiligung der Bürger kommt ihnen eindeutig zu kurz, auch wenn sie im Verfahrensgang festgeschrieben ist. Initiativen-Sprecherin Andrea Wurzel moniert enttäuscht, dass von den Anregungen bei den Ortsterminen praktisch nichts in die Gestaltungspläne eingeflossen sei.
„Gemeinsame Begehungen und Anhörungen führten zu keiner Änderung des feststehenden Plans für die Beschlussfassung in der Bezirksvertretung“, schildert die Nachbarin. Der Zeitplan sieht laut der Broschüre des Stadtteilbüros vor, dass in der Ausführung der Planung technische Details ab Herbst 2020 bis etwa Winter 2021 beraten werden sollen.
Aufforstung fällt Initiative zu gering aus
Vieles davon hätte aber bereits aufgenommen sein können, meint die Initiative. Noch hat sie Hoffnung auf die Beteiligungs- und Informationsangebote, die das Grobraster des Flyers noch anführt. Erst danach, verlautet aus der Stadtverwaltung, solle die Ausführungsplanung beschlossen werden, ab Frühjahr 2021 könnte die Baumaßnahme dann bereits ausgeschrieben und im Sommer begonnen werden. Damit wäre sogar eine Fertigstellung „und Eröffnung“ im Frühjahr 2022 möglich.
Ortstermin
Das Stadtteilbüro WAT-Mitte lädt alle Interessierten zu drei Rundgängen ein. Im Rahmen der Ortsbegehungen werden aktuelle „Soziale-Stadt-Projekte“ vorgestellt, sie starten um 17 Uhr (Dauer ca. zwei Stunden). 16. September: Infos zu Projekten der „Sozialen Stadt“, Schwerpunkt: Storchenerlebnispark im Stadtgarten – Vorstellung des Konzepts; Treffpunkt: südöstlicher Eingang zum Stadtgarten (Bereich Vogelpark); 23. September: Projektbesichtigung Soziale Stadt, Rundgang mit den Stationen: Zeche Holland, Schulhof Gertrudisschule, Abenteuerspielplatz Hüller Straße, Spielplatz Stresemannstraße, Stadtgarten; Treffpunkt: Holland-Fördergerüst; und schließlich am 30. September: Infos zum Projekt „Verschönerung des Stadtgartens“.
Anmeldungen sind nötig per E-Mail an info@wat-bewegen.de oder unter 02327/919 7930 sowie persönlich im Stadtteilbüro an der Westenfelder Straße 1
„Es sollen und müssen sicherlich auch weiter viele Bäume gefällt werden, die durch Krankheiten oder Dürreschäden angegriffen sind oder sogar Gefahren für die Besucher verursachen könnten“, räumt die Initiative ein. Dass aber dafür keine ausreichende Wiederaufforstung vorgesehen sei, ist den besorgten Anwohnern und Freunden des Stadtgartens unverständlich.
Blick auf das Stadtklima
„Das macht das sowieso schon schlechte Mikroklima in Bochum insbesondere in Wärmeperioden noch schlechter, und von denen sind ja immer mehr zu erwarten sind“, lautet ihre Kritik.
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