Wattenscheid. Ein Verkehrskonzept für Wattenscheid wird erarbeitet. Ziele sind Verbesserungen beim Parken, für den Radverkehr und der Umbau August-Bebel-Platz.
Immer mehr Stadtbezirken wachsen die Verkehrsprobleme über den Kopf. So wurden für einige Stadtteile wie den Bochumer Norden oder – aktuell – für Hamme, Hordel und Hofstede bereits Verkehrskonzepte erstellt, die die gesamte Gemengelage erfassen, vom Parkdruck über fehlende durchgehende Radwege und wachsende Wohnquartiere bis hin zu dringend erforderlichen neuen Verkehrslenkungen, um Bereiche zu entlasten. Nun wird auch ein Gutachten für Wattenscheid erstellt.
Die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts für Teilbereiche des Stadtteils Wattenscheid hat bereits begonnen. Neben den verkehrstechnischen Themen, die insbesondere auch die städtebauliche Entwicklung in Wattenscheid berücksichtigen, ist die Bürgerbeteiligung auch ein wichtiges Thema. Vergeben wurde dies an die IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH aus Neuss.
Bezirk Wattenscheid ist finanziell beteiligt
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Die Bezirksvertretung Bochum-Wattenscheid, die sich mit dem Vorhaben in ihrer Sitzung am Dienstag (18.) befassen wird, ist finanziell beteiligt. Der Erarbeitungsprozess wird durch einen Arbeitskreis mit Mitgliedern der Bezirksvertretung begleitet. Ziel ist es, ein zukunftsfähiges Konzept für alle Verkehrsteilnehmer zu entwickeln und insbesondere die vielen städtebaulichen Veränderungen, die derzeit in Wattenscheid stattfinden, aus verkehrlicher Sicht zu betrachten und zu verknüpfen.
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Untersucht werden folgende Bereiche: Im Westen ist das Gebiet von der Berliner Straße, im Norden von der Hüller Straße und der Straße Am Beisenkamp, im Osten von der Sommerdellenstraße und der Querstraße und im Süden von der BAB 40 begrenzt, wobei der Knoten Fritz-Reuter-Straße/Bahnhofstraße auch mit betrachtet wird. Das Gutachten zum August-Bebel-Platz soll aufgrund der Dringlichkeit zuerst bearbeitet werden.
Forderung schon 2018 erhoben
Schon Ende 2018 hatte der Bezirk ein Verkehrskonzept für die erweiterte Innenstadt gefordert. Denn es häuften sich Beschwerden von Anwohnern über zugeparkte Wohnstraßen. Viele wollen das nicht mehr hinnehmen: So hatten Bewohner der Sommerdellenstraße einen Bürgerantrag auf eine Anwohnerparkzone gestellt, die Nachbarn auf der Parkstraße äußerten ähnliche Interessen. Doch besonders groß ist der Parkdruck in der Innenstadt, ob Saarlandstraße, Franz-Werfel-Straße, am Bußmannweg oder An der Papenburg.
Bessere Nutzung auch für Fußgänger
Drei Planungsbüros haben im Auftrag der Stadt Entwürfe für einen neuen August-Bebel-Platz vorgelegt. Mit Stadtumbau-Mitteln in Höhe von drei Millionen Euro soll die rund 20 000 Quadratmeter große Fläche umgebaut werden.
Denn der Platz wird heute als solcher nicht wahrgenommen. Die Friedrich-Ebert-Straße zerschneidet ihn. Der öffentliche Raum habe damit wenig Aufenthaltsqualität.
Vorgabe für die Architekten war es, den Platz so umzuplanen, dass vor allem auch Fußgänger und Radfahrer ihn besser nutzen können.
Die Themen, die bearbeitet werden, sind: August-Bebel-Platz (verkehrliche Auswirkung eines geplanten Umbaus), Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes für Wattenscheid, Verkehrsuntersuchung Stadtteilzentrum Wattenscheid, City-Logistik, Berliner Straße (Umbau mit Radverkehrsanlagen zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Burgstraße), Parkraumkonzept (gesamtes Untersuchungsgebiet), Verkehrsführung im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße / Fritz-Reuter-Straße. Auch die Fußgängerströme werden einbezogen.
Bürgerbeteiligung ab September
Ein Schwerpunkt bei der Erarbeitung des Verkehrskonzeptes bildet die Bürgerbeteiligung. So soll Anfang September eine Internetplattform vorgestellt werden, über die sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Weitere Beteiligungsformate werden in Abhängigkeit der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie durchgeführt werden. Des Weiteren werden Gespräche mit ausgewählten Schlüsselakteuren geführt. Derzeit befindet sich das Konzept in der Analysephase. Die Bearbeitungszeit wird eineinhalb bis zwei Jahre dauern.