Wattenscheid. . Die Verwaltung will die Straßen in der erweiterten Innenstadt untersuchen. Immer mehr Bürger beantragen Bewohnerparkzonen. Der Parkdruck wächst.

Immer häufiger beklagen sich Bürger über zugeparkte Anwohnerstraßen mit der Folge, dass sie selbst für ihre Fahrzeuge keinen Stellplatz mehr finden. Bei der Stadtteilkonferenz der WAZ-Wattenscheid stellte sich dieses Problem als eines für die gesamte erweitere Innenstadt dar.

Ob auf der Bahnhofstraße am Ehrenmal, wo durch beidseitiges Parken Gegenverkehr kaum mehr möglich ist, ob an der Franz-Werfel-Straße und der Saarlandstraße, wo Schüler des Märkischen Gymnasiums alles zustellen, oder am Bußmannweg, wo es die Schüler der Berufskollegs hindrängt. Auch die schmale Straße An der Papenburg ist tagsüber beidseitig dicht.

Viele wollen das nicht mehr hinnehmen: So hatten zuletzt Bewohner der Sommerdellenstraße einen Bürgerantrag auf eine Anwohnerparkzone gestellt; kurz darauf meldeten sich auch Nachbarn von der Parkstraße mit dem gleichen Anliegen bei der WAZ, zumal sie befürchten, dass dann mehr Park-Such-Verkehr in ihren Bereich stattfinden würde.

Verdrängungseffekt in die Nebenstraßen

Die Bezirksvertretung hat sich ausgiebig mit dem Antrag befasst. Die Verwaltung entschied zu prüfen; Christiane Bremer vom Planungsamt: „Wir können nicht ,mal eben’ ein Bewohnerparken einführen. Dazu müssen nicht nur die betreffende Straße, sondern auch das Umfeld untersucht und Befragungen durchgeführt werden, denn jede Parkeinschränkung führt zu einem Verdrängungseffekt in die Nebenstraßen.“

Daten sammeln fürs Verkehrskonzept

Der Bürgerantrag auf Anwohnerparken wird zurückgestellt und erst dann erneut betrachtet, wenn das Verkehrskonzept vorliegt.

Für ein Verkehrskonzept müssen Daten erfasst werden wie aktueller Parkdruck, das Verhältnis zwischen privaten und öffentlichen Stellplätzen und wie viele Bewohner und Fahrzeuge in diesem Gebiet gemeldet sind.

Sie schlägt vor, ein „großräumiges Verkehrskonzept“ in Angriff zu nehmen, denn es gebe zahlreiche Anfragen auf Anwohnerparken.

Südfeldmark einbeziehen

Die Untersuchung betrifft den ISEK-Bereich Wattenscheids inklusive August-Bebel-Platz, Fußgängerzone, befasst sich mit dem Radverkehr, Fußgängerströmen und Parken. Ein externes Büro soll dazu beauftragt werden. Den Vorschlag von Oliver Buschmann (Grüne) nahm der Bezirk auf, wonach die gesamte Südfeldmark in die Untersuchungen für das Verkehrskonzept eingeschlossen wird. „Wir sollen die Hüller Straße, Park- und Derfflingerstraße, die Blücher-, Hansa- und Voedestraße einbeziehen.“

Die Verwaltung muss eine Lösung finden

Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD) begrüßt die Absicht der Verwaltung, ein Konzept erarbeiten zu lassen und hofft, dass sich die Politik in absehbarer Zeit damit befassen kann. „Ich bekomme häufig Beschwerden über hohen Parkdruck in Wohnstraßen.

Zumal Dauerparker sich oft sehr rücksichtslos verhalten, das kann ich bestätigen.“ In jedem Fall müsse die Verwaltung eine Lösung für dieses Problem finden, um sowohl den Anwohnern als auch den Schülern zu machen.