Wattenscheid-Mitte. . Viele Autofahrer nutzen Bereiche der Fußgängerzone in Wattenscheid als Abkürzung. Die Ämter wollen rigoroser gegen diese Verkehrssünder vorgehen.

Ein Jahr ist ‘rum – und an den Park- und Durchfahrverstößen in der Innenstadt hat sich nichts geändert. Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD) will nicht hinnehmen, dass „die Zugänge zur Fußgängerzone als Parkraum oder als Abkürzung genutzt werden.“ Und weil sich die Situation nicht verbessert habe, „muss rigoroser vorgegangen werden“, so Molszich.

Sperrungen Zufahrten Fußgängerzone Wattenscheid
Sperrungen Zufahrten Fußgängerzone Wattenscheid © Miriam Fischer

Fakten schaffen

Ein Verkehrskonzept für die Wattenscheider Innenstadt soll erstellt werden. „Es müssen Fakten geschaffen werden“, so Molszich. Vor allem in den Bereichen Brunnen August-Bebel-Platz bis Hochstraße, Voedestraße bis Saarlandstraße und Westenfelder Straße bis Friedenskirche. Hier werde entweder illegal geparkt oder – vor allem am Brunnen Bebel-Platz – einfach durchgefahren. Der Bezirksbürgermeister: „Bis zur Umsetzung des Verkehrskonzeptes könnten an den neuralgischen Punkten schon vorher übergangsweise bauliche Maßnahmen ergriffen werden.“

Hier wird mitten in der Fußgängerzone geparkt.
Hier wird mitten in der Fußgängerzone geparkt. © Pollkläsener/Archiv

Neuralgische Stellen

Ziemlich genau vor einem Jahr, Anfang Dezember 2017, hatte Molszich Vertreter des Ordnungs- und Straßenverkehrsamtes und der Polizei zum Rundgang durch die City eingeladen. Dabei zeigte sich, dass selbst wenn Ordnungshüter unterwegs sind, die Autofahrer in die Fußgängerzone einfahren oder ihre Autos dort unerlaubt abstellen. Als neuralgische Orte, die als Parkflächen, aber auch als Durchfahrtstrecken genutzt werden, stellten sich schon 2017 der Bereich Old Wattsche/Altes Rathaus, Hagenstraße/Alter Markt, Weststraße/Kirchenburg/Alter Markt, Papenburg/Alter Markt, Saarland-/Oststraße, Freiheitstraße/Oststraße, Westenfelder Straße und August-Bebel-Platz heraus.

Platz an der Stadthalle als zusätzlicher Parkraum

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Als zusätzliche Ausgleichsflächen könnte der Parkplatz der Märkischen Schule/Stadthalle an der Propst-Hellmich-Promenade genutzt werden. Ein gebührenfreies Parken in der Zeit von 8 bis 13 Uhr werktags wäre eine Möglichkeit.

Das Straßenverkehrsamt überwacht mit zwei Mitarbeitern den ruhenden Verkehr.

Von diesen Straßen und Plätzen aus bestehen Zugänge in die Fußgängerzone: regelrechte „Scheunentore“, so Molszich damals. „Daran hat sich nichts geändert.“

Anfang Dezember 2018 haben sich alle Ämter noch einmal zusammengesetzt, auch das Tiefbau- und Stadtplanungsamt, die Polizei und die Bezirksverwaltungsstelle, hier der Leiter Karlheinz Kayhs.

Verkehrskonzept soll 2019 vorliegen

Viel verspricht sich der Bezirksbürgermeister vom Verkehrskonzept, das erstellt wird und Mitte 2019 vorliegen soll. Die Durchfahrtmöglichkeit Bebel-Platz zur Hochstraße müsse unterbunden werden. Ebenfalls die unerlaubte Abkürzung von der Voede- zur Saarlandstraße, quer über die Oststraße. An der Friedens- und auch der Propsteikirche sollen weder Durchfahrt noch Parken möglich sein. Die Fläche Weststraße/Alter Markt, so Molszich Karlheinz Kayhs im Gespräch mit der WAZ, könne zur offiziellen Parkfläche werden. Allerdings mit Bewirtschaftung durch die Stadt, also gebührenpflichtig.

Der Bereich Altes Rathaus/Old Wattsche müsse weiter abgepollert werden. Auch für den Rathausvorplatz, Friedrich-Ebert-Straße, müsse eine Lösung gefunden werden. Kayhs: „Auch hier wird geparkt.“