Wattenscheid-Innenstadt. Ausstellungen, Vorträge und immer mehr digitale Medien: Auch die Bücherei Wattenscheid ist im Wandel und reagiert auf neue Formen der Nutzung.
Nicht jede Leihe ist mit einem Bücherei-Besuch verbunden. Im Bereich „Digitale Medien“ steigen Angebot und Nachfrage. Genutzt werden die kulturellen Einrichtungen längst nicht mehr als reine Literatur-Lager: Kulturelle Veranstaltungen – Lesungen, Vorträge, Ausstellungen – gehören genauso zum Standard wie Gruppenführungen und Lerntreffen. Der Wandel schreitet dabei stetig voran, ohne alles auf den Kopf zu stellen. Auch in Wattenscheid.
Bücherei Wattenscheid stellt sich auf das neue Konsum-Verhalten ein
Dirk Plewka leitet die Einrichtung im Gertrudiscenter (Alter Markt 1). Seiner Einschätzung und Beobachtung nach werden „digitale Angebote neben dem Medienstandort immer wichtiger“. Nutzen kann diese jeder, der einen gültigen Büchereiausweis besitzt: „Das bekannteste Angebot ist die ‚Onleihe-Ruhr‘, ein Verbund aus Bibliotheken der Umgebung. Dort sind E-Books, Hörbücher, Zeitschriften rund um die Uhr online entleihbar.“ Auch Selbstlernkurse mit zertifizierten Abschlüssen werden mittlerweile angeboten.
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Weniger bekannt ist laut Plewka noch der Zugang zum Munziger-Archiv mit „verschiedenen Datenbanken. Vorhanden sind etwa Lexika, Biografien und Informationen zu Ländern, die speziell für Schüler interessant sein dürften. Auch hier ist der Zugang von zuhause aus möglich.“ Ein weiteres Angebot ist der „Pressreader“, eine Plattform, die Zugang zu „mehr als 7000 Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung stellt“.
Bücherei wird zunehmend auch als Lernort wieder wahrgenommen
Da die Bücherei mittlerweile gut von Schülern und Nachhilfelehrern als Lernort angenommen werde, werde der Bestand vor Ort entsprechend erweitert. Im Fokus stehen dabei besonders Abiturhilfen und Oberstufenmaterial, konkretisiert Leiter Dirk Plewka. Auch neue Zeitschriften wurden abonniert, die „in Kürze“ erstmals verfügbar sein werden.
Um den eingeschlagenen Wandel weiterzuführen, waren im vergangenen Jahr Bürger und Nutzer in Dialogforen gefragt. Plewka: „Für jeden Standort soll eine Profilschärfung durchgeführt werden. Bei den Veranstaltungen kamen gute Vorschläge, um etwa die Aufenthaltsqualität zu steigern.“ Bestimmte Bestandssegmente sollen dabei mehr in den Fokus gerückt werden, räumlich und gestalterisch könnte sich etwas in der Bücherei ändern. Konkrete Ergebnisse werden wahrscheinlich im April oder Mai vorgestellt, schätzt Plewka.
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Bürger und Nutzer wünschen sich außerdem weiterhin kostenfreies W-LAN auch in den Zweigbüchereien. Ob und wann dies umgesetzt werden kann, ist derzeit jedoch offen.
Neue Ausstellung startet am Montag
Auf kultureller Ebene geht es in der Zwischenzeit weiter. Christine Freyer (54) präsentiert ab Montag, 2. März, ihre Ausstellung „Frei inspiriert!“ in den Räumlichkeiten. 24 Bilder, allesamt „entstanden in den letzten zwei Jahren“, werden gezeigt. Zum Einsatz kamen drei Techniken: „Acrylmalerei, basierend auf Strukturen, die mehr oder weniger zufällig erzeugt wurden, sowie Malerei-Collagen und Radierungen.“
Für Kinder kostenlos
Gezeigt wird Christine Freyers Ausstellung bis zum 4. April, jeweils kostenlos während der Öffnungszeiten der Bücherei Wattenscheid (Alter Markt 1): montags, dienstags, donnerstags und freitags von 11 bis 18 Uhr.
Bücherei-Ausweise sind in Bochum in der Zentralbücherei und allen Zweigstellen gleichermaßen gültig und können für die Online-Angebote genutzt werden. Erwachsene zahlen im Jahr 30 Euro, ermäßigt kosten die Ausweise 10 Euro, für Kinder unter elf Jahren sind sie kostenlos.
Ins Zentrum stellte die freischaffende Bochumer Künstlerin zum Beispiel die Frage: „Wie kann ich Menschen in ihren Gleichheiten und ihren Unterschieden darstellen, ohne jemanden etwa einer Altersstruktur zuzuordnen?“ Dafür habe sie die Darstellung vereinfacht, Unterschiede über Farben der Strukturen erzeugt.
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Die offizielle Vernissage von „Frei inspiriert!“ findet am Freitag, 6. März, statt. Christine Freyer lädt dazu alle Interessierten ab 16 Uhr in die Bücherei ein und führt selbst durch ihre Ausstellung. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich.