Südfeldmark. An vielen Grundschulen gibt es Raumnot, übervolle Klassen und Behelfscontainer. UWG/Freie Bürger fordern, die Schule Roonstraße zu reaktivieren.
Gegen den Protest von Eltern und Lehrkräften hatten SPD und Grüne im Stadtrat vor sieben Jahren beschlossen, zahlreiche Grundschulen zu schließen. In Wattenscheid waren vier Standorte betroffen. Angesichts steigender Schülerzahlen, übervoller Klassen und Pavillons als Dauerlösung gegen die Raumnot an vielen Schulen verstummte in den Folgejahren allerdings nie die Forderung, einige Schulen wieder zu öffnen – was allerdings bisher nicht passierte.
Südfeldmark-Schule vor Jahren geschlossen
Jetzt gehen UWG/Freie Bürger in die Offensive und fordern, den ehemaligen Schulstandort Roonstraße in der Südfeldmark wieder zu öffnen. „Gerade wegen der steigenden Schülerzahlen und der herrschenden Raumnot in Bochum wäre es doch vernünftig, die zur Zeit leerstehende Schule bis auf weiteres zu reaktivieren“, sagt Vorsitzender Tim Pohlmann, Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung.
Die räumliche Entwicklung besonders in Wattenscheid sei jetzt schon an ihre Grenzen gestoßen. Bis zum Schuljahr 2022/2023 werde von einem Anstieg der Schülerzahlen um rund 50 Schüler ausgegangen. „An fünf Schulstandorten ist bereits akuter Handlungsbedarf identifiziert worden. Dies zeigt, dass die räumlichen Kapazitäten in den Grundschulen in Wattenscheid nicht ausreichen“, so Pohlmann.
Anfrage im Schulausschuss
Im Schulentwicklungsplan „Teilplan Grundschulen – Fortschreibung 2018-2022“ (Stand: I. Entwurf, November 2017) sollen Klassen- und Mehrzweckräume an allen Grundschulen entsprechend den bedarfsgerechten Erfordernissen vorgehalten werden. Dabei sind insbesondere die räumlichen Bedarfe, die sich durch eine inklusive Beschulung ergeben, zu berücksichtigen. Grundschulen sind mit ausreichenden Sportstätten und Schulhof- bzw. Spielflächen auszustatten.
Container sind keine Dauerlösung
Inzwischen seien sieben Grundschulstandorte mit insgesamt acht Klassenraum-Modulen erweitert worden. Tim Pohlmann möchte es daher genau wissen und hat für den Schulausschuss eine Anfrage formuliert, in der die Verwaltung aufgefordert wird, die Möglichkeit zu prüfen, inwieweit die Schule wieder in Betrieb genommen werden kann. Zudem soll der Kostenaufwand beziffert werden, der nötig ist, um die Räumlichkeiten für den normalen Unterrichtsbetrieb wieder herzurichten. Und: „Wie viele Kinder könnten die Schule besuchen – unter Einbezug des Umfeldes mit der nah gelegenen Kita und dem direkten Wohngebiet Südfeldmark?“
„Substanz ist gut erhalten, Turnhalle und Schwimmbecken vorhanden“
Holger Happe, Wattenscheider Bezirksvertreter von UWG/Freie Bürger: „Bei bestehendem Bedarf der Unterbringung von Schülern ist die Nutzung eines leerstehenden, in der Substanz gut erhaltenen, ehemaligen Schulgebäudes für Grundschüler mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken einschließlich einer OGS-Einrichtung mit Schulhof viel sinnvoller, als Schulkinder beispielsweise in Containerlandschaften unterzubringen.“