Wattenscheid-Mitte. Marion Drewski übernimmt das Stadtteilmanagement in der Wattenscheider Innenstadt. Weitere Aktionen sollen den Zusammenhalt vor Ort stärken.

Sie hat schon ein paar Tage Zeit gehabt, sich in Wattenscheid umzutun: Seit dem 1. Oktober ist die neue Citymanagerin Marion Drewski im Amt. Die Zeit bis zum Advent und wachsendem Rummel im Advent konnte sie für eine Premiere nutzen. „Als Sternenfrau“, beschreibt Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der Bochum Marketing GmbH, hat sie im Projekt „WAT leuchtet“ gut 100 Geschäfte angesteuert und mit eben diesen Sternen ausgestattet.

Ausdrücklich dankte er ihrer Vorgängerin Theresa Deckert, die mit dem Einkaufsführer für Wattenscheid, der Gesundheitswoche und vor allem den vielbeachteten Hof-Flohmärkten „gute Projekte“ betreut und damit die Aktivierung von Händlern und Immobilien-Eigentümern vorangebracht habe.

Identität und „Wir-Gefühl“

In den zunächst angesetzten zwei weiteren Jahren, die für diese City-Management-Stelle zunächst vorgesehen sind, will Schiefelbein im Westen der Stadt noch einiges anstoßen. „Immerhin ist das der einzige Bereich, in dem nur eine Mitarbeiterin arbeitet.“

Der Wattenscheider Kernbereich ist Marion Drewskis Revier, hier im Stadtteilbüro an der Westenfelder Straße.
Der Wattenscheider Kernbereich ist Marion Drewskis Revier, hier im Stadtteilbüro an der Westenfelder Straße. © FFS | Sebastian Mazo Kohn

Schon mit der Sternen-Kampagne, bei der sich Marion Drewski sich toll aufgenommen gefühlt hat, soll das „Wir-Gefühl“, die Identität der Gewerbetreibenden gestärkt werden. „Da geht es nicht nur ums Schulterklopfen“, unterstreicht Schiefelbein, „sondern auch um die Verantwortung des Einzelnen. Die Aufgabe der BO-Marketing ist die Koordinierung.“

Netzwerke vor Ort stärken

Die Ansatzpunkte sind dabei in Wattenscheid deutlich: „Leerstandsmanagement, Zwischen-Nutzungen von Ladenlokalen, Events, und vor allem Stärkung der Netzwerke.“ Auch Burkhard Huhn, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung im Rathaus, ist mit Drewski und Schiefelbein einig: „Wir müssen die Potenziale hier besser nutzen, uns fragen, wie wir uns eigentlich nach außen verkaufen, denn hier ist es ja nun wirklich nicht so schlecht, wie es oft geredet wird.“ Es gebe zwar nicht viele Möglichkeiten, aber die vorhandenen Netzwerke, die Kommunikation der Aktiven vor Ort, das könnte schon viel bewegen. „Wattenscheids Image könnte jedenfalls deutlich besser sein“, meint er überzeugt.

Positive Signale nutzen

„Hier steht ja nicht tatsächlich jeder dritte Laden leer“, fasst er zusammen, „und die Zählung der Passanten an normalen Tagen ist auch gar nicht schlecht.“ Was Wattenscheid wirklich bieten könne, zeigte sich, ist Huhn überzeugt, bei „WAT 600“ und den Folge-Events, „hier müssen sich die Menschen auch ‘mal trauen zu dem zu stehen, was sie haben.“

„Unsere Heimat leuchtet mit 100 WAT“, Motto der Image-Kampagne in Wattenscheid.
„Unsere Heimat leuchtet mit 100 WAT“, Motto der Image-Kampagne in Wattenscheid. © FFS | Ingo Otto

Darauf kann und will Marion Drewski aufbauen, die Gesundheitswochen werden fortgesetzt, der „Bebel bebt“ ruft nach einer Neuauflage und auch das Open-Air-Kino soll nicht einmalig gewesen sein - vor allem, weil es wegen der Unwetterwarnung unter Dach stattfand.

Vor allem auf diese und weitere Sommer-Events freut sich die 27-jährige Geografin Drewski, die zwar in Münster und Greifswald studierte, aber immer zurück ins Ruhrgebiet wollte, und sich hier bereits willkommen fühlt.

Gesundheitswochen 2020: „WAT fit hält“

Die Wattenscheider Gesundheitswochen 2020 stehen unter dem Motto „Gesund ist, WAT fit hält“ und gehen schon in die dritte Runde. Für April und Mai sucht das Stadtteilmanagement wieder Projekte im Zeichen der Gesundheitsförderung und Prävention.

Die Idee der Gesundheitswochen ist die gebündelte Darstellung neuer Projektideen. Bildungsträger, Vereine, Initiativen, Praxen und Dienstleister können ihr besonderes Angebot einem breiten Publikum vorstellen. Projekte, die beitragen, die eigene Gesundheit zu verbessern oder zu erhalten, können mit bis zu 1.000 Euro über den Verfügungsfonds der Sozialen Stadt Wattenscheid-Mitte gefördert werden. Das können Bewegungsangebote sein, Vorträge, Lesungen, Theaterprojekte, Percussion-Gruppen, Kochkurse, Entspannungsübungen, Tanzprojekte, Bewegungsbaustellen, alles mit dem Bezug zum Thema Fitness, Sport und Bewegung.

Das Stadtteilmanagement berät und begleitet Interessierte bei der Antragstellung und übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit. Anträge zur Förderung müssen bis 31. Januar 2020 eingegangen sein: Stadtteilbüro Soziale Stadt Wattenscheid, Westenfelder Straße 1, Karsten Schröder, Alexander Kutsch, Daniela Schaefers, Anna Lottermoser, Sprechzeiten montags 12 bis 14 Uhr, mittwochs 17 bis 18 Uhr, donnerstags 12 bis 14 Uhr, 02327 91 97 930, E-Mail: , www.wat-bewegen.de