Wattenscheid-Mitte. . Das Gebäude am Gertrudenhof 25 ist in der Vermarktung. Es haben sich schon Interessenten gemeldet. Die Bildungsstätte soll im Haus bleiben.

Verkauft wird das „Katholische Stadthaus St. Gertrud“, Gertrudenhof 25. Im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) innerhalb des Bistums Essen ist diese Maßnahme nötig, um die Zukunft und somit die Kosten in der Pfarrei St. Gertrud stemmen zu können.

Laut Alfons Jost, Kirchenvorstand, „ist das Stadthaus bereits in der Vermarktung. Erste Interessensbekundungen sind eingegangen“. Auch liege bereits das Wertgutachten vor. Über die Höhe will Jost allerdings keine Auskunft geben. Der Kirchenvorstand geht davon aus, dass sich weitere mögliche Investoren melden werden. „Wir gehen aber auch von uns aus auf potenzielle Käufer zu. Das Bistum hat durch den laufenden Pfarreientwicklungsprozess schon Erfahrungen gemacht und auch Investoren aus anderen Revierstädten im Fundus.“ Er meint, in sechs bis acht Wochen schon Genaueres zum Verkauf sagen zu können.

Erlös fließt in die Pfarrei St. Gertrud

Kirchenvorstand und Finanzexperte Alfons Jost zum Verkauf der Stadthaus-Immobilie: „Für die Pfarrei fallen jetzt alle Kosten des Stadthauses, ob Grundbesitzabgaben, Versicherungen oder Renovierungen an.“

Die Einnahmen, die durch den Verkauf des Stadthauses erzielt werden, sollen, so der ehemalige Kirchenvorstand Andreas Feldmüller, in die Pfarrei St. Gertrud fließen.

Wichtig sei, betont Jost, dass „die katholische Bildungsstätte erhalten bleibt und im Stadthaus ihr Domizil behält. Daran ist der Pfarrei St. Gertrud sehr gelegen.“ Das Stadthaus ist Anfang der 1980er Jahre insbesondere für die Familienbildungsstätte (Fbs) und das katholische Jugendamt errichtet worden. Die Fbs belegte früher Räume im Keller, hatte die Parterre und auch das erste und zweite Obergeschoss. Nach der Fusion mit Bochum verkleinerte sich die Einrichtung, nutzt nur noch das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss.

Außenansicht von der Bildungsstätte.
Außenansicht von der Bildungsstätte. © Gero Helm

Die katholische Bildungsstätte musste bislang keine ortsüblich hohe Miete zahlen, eben weil Wattenscheid ein selbstständiges Dekanat war. Jost: „Mittlerweile ist die Miete der Bildungsstätte angehoben worden. In zwei Jahren wird sie auf dem Stand der ortsüblichen Vergleichsmiete sein.“ Die Einrichtung soll auch künftig, ebenso nach dem Verkauf des Stadthauses, im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss bleiben können. Jost: „Wir werden den Investoren näherbringen, dass die Bildungsstätte ein fester Ankermieter sein soll.“ Im fünften Obergeschoss wohnt der Hausmeister.

Propst und Pfarrbüro ziehen auf die Kirchenburg

Leergezogen wird die vierte Etage, in der derzeit noch Propst Werner Plantzen sein Büro hat und wo auch das Pfarrbüro angesiedelt ist. Jost: „Durch die Bildung der Großpfarrei in Wattenscheid sind aber all diese Büros nicht mehr notwendig.“ Wenn das Gertrudishaus umgebaut ist, ziehen Propst und Pfarrbüro auf die Kirchenburg. Nach Einschätzung von Architekt Marc Altgassen und Kirchenvorstand Jost werde der Umzug Mitte Mai über die Bühne gehen können. Danach soll dort ein Tag der offenen Tür stattfinden. Jost: „Potentielle Investoren, die sich für das Stadthaus interessieren, können sich an die Verwaltungsleitung im Gertrudenhof wenden. Die Immobilie steht nicht im Internet.“