Wattenscheid-Mitte. . Im Caritas-Haus findet die Abschlussveranstaltung des Projektes „Altengerechte Quartiere“ statt. Das Seniorenbüro bleibt Anlaufstelle.
Das Projekt „Altengerechte Quartiere“ in Wattenscheid-Mitte läuft zum Jahresende aus. Über drei Jahre hat Nadine Urlacher als Koordinatorin gemeinsam mit Johannes Bielawa vom Seniorenbüro, angesiedelt im Caritas-Haus, Projekte für und mit Senioren initiiert und auf den Weg gebracht. Immer ging es um die Entwicklung im Bezirk Mitte. Am, Mittwoch fand das Abschiedstreffen im Caritas-Haus statt. Der Saal war voll.
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Land unterstützt Projekt
Mit einer jährlichen Förderung von 10.000 Euro für Sachkosten (insgesamt also 30.000 Euro) plus Personalkosten hat das Land NRW das Projekt unterstützt; damals beantragt von der Stadt Bochum. Über 50 Projekte dieser Art gibt es in Nordrhein-Westfalen. Sinn und Zweck der „Altengerechten Quartiere“ ist es, mit den Senioren, die im Stadtbezirk wohnen, herauszufinden, wie und wodurch das eigene Umfeld, die Umgebung besser, schöner, sicherer und lebenswerter gestaltet werden kann.
Nadine Urlacher und Johannes Bielawa richteten eine regelmäßige Quartierswerkstatt ein. Die interessierten älteren Menschen nahmen das Angebot an, kamen zu den Treffen. Eine von ihnen ist Thea van Onzenoordt. Die 90-Jährige hat 30 der insgesamt 32 Veranstaltungen besucht. Zum Abschluss sagte sie: „Wir werden uns auch weiterhin treffen. Es wäre viel zu schade, wenn die Kontakte nicht mehr bestehen.“
Vernetzung mit vielen Akteuren
Urlacher und Bielawa haben den Teilnehmern nicht einfach Programme vorgesetzt, sondern neue mit ihnen entwickelt. Eines davon ist der „Unterstütz.Punkt“. Gemeinsam wurden Ladenlokale in der Stadt rekrutiert, die als Anlaufstelle zur Verfügung stehen – ähnlich der „Notinsel“ für Kinder. Mittlerweile gibt es 44 im gesamten Stadtbezirk, 27 davon in Mitte. Die Quartier-Projekt hat sich mit vielen anderen Akteuren, mit Schulen, Kindergärten, dem Märkischen Kino, dem DRK, der Awo und weiteren vernetzt. Stadtspaziergänge wurden unternommen. Gemeinsam machten die Teilnehmer auf Missstände aufmerksam, auf schlecht begehbare Bürgersteige, Stolperfallen, erörterten Themen wie „bezahlbares Wohnen im Alter“, Sicherheit oder Sitzgelegenheiten in der Stadt, richteten eine Telefonkette ein und stellten einen Schach-Treff auf die Beine. Sogar eine Internetseite wurde entwickelt (www.unser-quartier.de/wattenscheid-mitte).
Urlacher: „Das Projekt sollte sich an den Bedarfen der Menschen orientieren und auf den Stadtteil zugeschnittene Angebote machen, die die Leute interessieren.“ Im November gründete sich überdies eine ZWAR-Gruppe (Zwischen Arbeit und Ruhestand).
Seniorenbüro bleibt Anlaufstelle
Und jetzt? Bielawa: „Wir bieten künftig in jedem Quartal ein Quartierstreffen an. Der Raum im Caritas-Haus kann überdies jeden zweiten Mittwoch im Monat um 15 Uhr als Treffpunkt genutzt werden. Diese Treffen müssen aber selbst organisiert werden.“ Aber: „Das Seniorenbüro ist und bleibt die Anlaufstelle – auch in Zukunft.“