Der hiesige Caritasverband hat ein neues Projekt für ältere Menschen in Wattenscheid-Mitte gestartet: „Altengerechte Quartiere.NRW“. Die zuständige Quartiersentwicklerin Nadine Urlacher hofft dabei auch auf Rundgänge durch den Stadtteil.

Zielrichtung sind folgende Fragestellungen: Wie kann Wattenscheid-Mitte ein Zuhause für Ältere sein und bis ins hohe Alter bleiben? Welche Voraussetzungen braucht es, damit sich auch Menschen mit einem Unterstützungs- oder Pflegebedarf weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld zurechtfinden? Gibt es noch die „alten“ Nachbarschaften? Oder können neue Ideen und Ansätze für das Leben miteinander entwickelt werden?

Nadine Urlacher, beim Caritasverband Bochum und Wattenscheid für die Quartiersentwicklung zuständig, schlägt deshalb allen Interessierten vor: „Laden Sie mich auf einen kleinen Rundgang durch Ihre Nachbarschaft ein. Ich freue mich darauf, den Stadtteil aus Ihrer Sicht kennenzulernen. Welche Wege nehmen Sie? Wo gehen Sie einkaufen oder zum Arzt? Was sind Ihre Treffpunkte? Rufen Sie mich einfach an und wir vereinbaren einen Termin.“

Für die Sozialwissenschaftlerin sind die Bewohner die Experten im Stadtteil. „Für mich ist es oberstes Ziel, sie von Anfang an bei dem Projekt mitzunehmen.“ Dabei hat Nadine Urlacher nicht nur die Senioren im Blick: „Alle Akteure und Generationen sollen sich angesprochen fühlen und sich beteiligen. Denn auch sie werden mal älter“, erklärt die Quartiersentwicklerin. „Da ist es doch gut, wenn man schon früh den Stadtteil, also sein Zuhause, nach den eigenen Vorstellungen mitgestalten kann.“

Netzwerke schaffen

In den nächsten Wochen wird die 34-Jährige, in Abstimmung mit dem in Kürze startenden Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt: Gesundes Wattenscheid“, weitere Aktionen und Maßnahmen einleiten und die Menschen in Wattenscheid-Mitte dazu einladen, aktiv an diesem Prozess teilzunehmen und sich und ihre Ideen einzubringen. Schwerpunkte des Projektes sind: Gemeinschaft erleben, indem Netzwerke geschaffen und Begegnung ermöglicht werden; sich versorgen durch „kurze Wege“ im Quartier, die Bündelung von Beratungs- und Hilfsangeboten; altengerechtes Wohnen; sich einbringen, die Entwicklung von Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung der Quartiersbewohner.

Angesiedelt ist das Gemeinschaftsprojekt von Stadt Bochum und Caritasverband, der die Trägerschaft übernommen hat, im Caritas-Zentrum an der Propst-Hellmich-Promenade 29 ( 02327-9461-86, E-Mail: Nadine.Urlacher@Caritas-Bochum.de). Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro Wattenscheid, dessen Mitarbeiter Johannes Bielawa (Caritas) anteilig im Projekt mitwirkt. Die Maßnahme wird durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW gefördert. Beratend und koordinierend steht das „Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW“ zur Seite.