Vest. . Das NRW-Umweltministerium entlarvt mit einer Internetseite den Lärm, der die Menschen in NRW um den Schlaf bringt, beispielsweise im Vest. Die Seite gibt auch Informationen darüber, welche Fördermittel Lärmgestresste beantragen können und wer bei der Lärmminderung aktiv werden muss.

Dass Lärm krank machen kann, ist hinlänglich bewiesen. Dass Lärm auch bunt sein kann, zeigt eine Internetseite des NRW-Umweltministeriums. Auf ihrer Seite wird aufgezeigt, in welchen Mengen Straßen-, Bahn- und Schienenverkehr sowie Industrieflächen Lärm emittieren – sowohl der durchschnittliche 24-Stunden- als auch getrennt Nachtlärm, der Bewohner den Schlaf rauben kann. Zudem werden dort Informationen vorgestellt, welche Fördermittel Lärmgestresste beantragen können und welche Gesetze festlegen, was Umgebungslärm ist und wer welche Maßnahmen zur Minderung ergreifen kann.

Sehr gut grafisch umgesetzt ist mittlerweile die Beeinträchtigung durch den Straßenverkehr, dieser ist großräumig in die Umgebungslärmübersicht eingepflegt. Keine Überraschung dürfte es sein, dass die Autobahnen A 2, A 43 und A 52 die lärmträchtigsten Gebiete sind, die durch das Vest führen. Und selbstverständlich sind auch die Ein- und Ausfallstraßen in die Städte beziehungsweise die Straßen zu den Autobahnzubringern deutlich lauter. Im Schnitt liegen die Lärmwerte in der Nacht an diesen Straßen bei 65 bis 70 Dezibel. Im 24-Stunden-Mittel sind es sogar mehr als 75 Dezibel.

Eisenbahn mit eigener Seite

Auch das Eisenbahnbundesamt hat eine eigene Seite, auf der die Lärmbelastung zu erkennen ist. Allerdings wird dort nicht die Lautstärke aufgezeigt, sondern es sind nur die Bereiche entlang der Eisenbahntrassen gekennzeichnet, wo Anwohner es durch die Schienenfahrzeuge mit Beeinträchtigungen zu tun bekommen.

Sinnvoll sind diese beiden Kartierungen sicherlich für Bürger, die ein neues Domizil suchen oder bauen wollen, um unter anderem Lärmquellen auszuschließen, die krank machen können. Allerdings ist die Seite noch nicht vollständig: Es sind noch nicht sämtliche städtischen Bereiche kartiert, auch mehrere Lärmemissionsquellen in vielen Vest-Städten wurden noch nicht in die Datenbank aufgenommen. So fehlen etwa die Werte für die Bahntrassen – die Deutsche Bahn arbeitet an der Ermittlung der Daten, die Ergebnisse sollen voraussichtlich Ende 2013 übertragen werden – und für die zahlreichen Industriegebiete im Vest.

Flugplätze sollen auch bald in die Karten

Auch die Belastung, die durch den Flugplatz Loemühle in Marl verursacht wird, ist noch nicht untersucht worden. Diese Faktoren sollen noch in nächster Zeit in die Umgebungslärm-Kartierung eingepflegt werden.