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Zwei Studien bestätigen, dass die Erdgas-Gewinnung mit der so genannten Fracking-Methode gefährlich für die Umwelt ist. Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien unter Hochdruck ins Erdreich gepresst, um so das in Gesteinsschichten befindliche Erdgas zu lösen. Am vergangenen Freitag wurde eine von der NRW-Landesregierung beauftrage Studie vorgestellt, die die Risiken von Fracking darstellte.

Der CDU-Landtagsabgeordneter Josef Hovenjürgen aus Haltern am See ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Das Gutachten bestätigt unsere von Beginn an geäußerten Bedenken. Der Trinkwasserschutz muss gewährleistet sein.“ Gerade im Hinblick auf die zentrale Versorgungssicherheit des Lebensmittels Wasser, das die Gelsenwasser AG von Halterner Gebiet aus an Millionen von Haushalte liefert, müsse eine so gefährdende Methode verhindert werden.

Wasag-Hinterlassenschaften

Und dass Gifte auch langfristig das Grundwasser erreichen, könne man schließlich im Halterner Ortsteil Lehmbraken erkennen, wo vom Wasag-Gelände chemisch hochgiftige Hinterlassenschaften aus der Munitionsproduktion des Zweiten Weltkrieges in Richtung Grundwasserschutzgebiet am Halterner Stausee fließen. „Dort kann man erkennen, welche Dimensionen solche Probleme haben“, sagt Hovenjürgen, „und die würden sich sicherlich noch verstärken, wenn man toxische Stoffe beim Fracking nutzt.“ Eine mögliche Alternative wäre ein „Frack-Prozess, bei dem nur Wasser und Sand zum Einsatz kommt – sofern dieser auch funktioniert“. Doch auch dort müsse gewährleistet sein, dass keine Folgeschäden wie Erdbeben aufträten. Dass dies möglich ist, zeigte ein Ereignis aus 2006, als durch eine geothermische Versuchsanlage in Basel ein Beben der Stärke 3,5 verursacht wurde.

„Rot-Grün nimmt die Risiken ernst“

Auch der Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe (SPD) sieht seine und die Meinung seiner Partei durch die Studie bestätigt. „Keine Weiterentwicklung des Frackings ohne umfassende Umweltverträglichkeitsstudie für jedes Projekt und umfassende Beteiligung und Transparenz“, lautet das Fazit in der Stellungnahme des Castroper Sozialdemokraten. „Rot-Grün nimmt die Risiken ernst, gewichtet aber durchaus auch die Chancen, die es für Deutschland in einer eigenen Erdgasproduktion gibt. Aber eben nicht auf Kosten von Mensch und Umwelt.“