Velbert. . Nach einer Messerstecherei in einer Velberter Szene-Kneipe sitzt ein 37-Jähriger wegen dringenden Tatverdachts in polizeilichem Gewahrsam. Das Opfer (29) ist nach einer sofort eingeleiteten Not-Op inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr. Eine mehrköpfige Mordkommission ermittelt.
Blut floss in der Nacht von Freitag, 3. Januar, auf Samstag, 4. Januar in der Szene-Kneipe Q-Stall: Ein 29-jähriger Kneipengast wurde bei einer Messerstecherei so schwer verletzt, dass eine Not-Operation nötig war. Inzwischen, so erklärte Polizeihauptkommissar Michael Wenzel, habe sich sein Zustand zum Glück stabilisiert. Der Velberter werde voraussichtlich noch am Montag, 6. Januar die Intensiv-Station verlassen können. Unter Tatverdacht steht ein 37-Jähriger, der sich zurzeit noch in polizeilichem Gewahrsam befindet. Eine mehrköpfige Mordkommission ermittelt.
Möbel flogen durch die Gegend
Das Opfer gehört zu einer Gruppe von sieben Gästen, die nach Abklärung des Sachverhaltes im Laufe des Wochenendes bis auf den 37-Jährigen Hauptverdächtigen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Den Messerstichen vorausgegangen war eine Massenschlägerei, bei der sich in der Kneipe tumultartige Szenen abspielten: Neben Fäusten flogen auch Biergläser und Möbel durch die Kneipe. Mutmaßliches Motiv: Das Personal hatte den sieben am Freitag gegen 23 Uhr den Zutritt verweigert, daraufhin rückten sie am frühen Samstag morgen noch einmal an. In kürzester Zeit kam es zum Streit zwischen dem Gaststättenbetreiber (47) und einem ihm bekannten 32-jährigen Mann aus der Besuchergruppe.
In die schnell auch körperlich eskalierende Auseinandersetzung der zwei Männer schalteten sich nach Angaben der Polizei dann auch weitere Mitarbeiter des Lokals sowie auf der anderen Seite Begleiter des 32-jährigen Velberters ein. Es müssen filmreife Szenen gewesen sei, die sich nach Angaben der Polizei in der Gaststätte abspielten: Während Möbel durch die Gegend flogen, muss plötzlich auch mindestens ein Messer aufgeblitzt sein – so die Einschätzung der Polizei.
Polizei schnell am Tatort
Zeugen alarmierten sofort die Polizei. Die Beamten erschienen auch sehr schnell am Tatort – doch als sie in der Kneipe ankamen, war die Schlägerei schon beendet. Die ungebetenen sieben Gäste hatten in dem Tohuwabohu derweil das Weite gesucht und waren zunächst in unbekannte Richtungen geflüchtet. Die Gruppe kam allerdings nicht weit: Drei der flüchtigen Männer meldeten sich nämlich nur wenige Minuten später in der Notaufnahme des Klinikums, weil zwei von ihnen bei der Schlägerei erheblich verletzt wurden. Bei diesen beiden 28- und 29-jährigen Velbertern diagnostizierten die Mediziner unter anderem schwere Stich- und Schnittverletzungen. In der Nacht zum Samstag bestand nach Auskunft der behandelnden Ärzte, so erklärte die Polizei, zumindest noch bei dem 29-Jährigen akute Lebensgefahr.
Die Gaststätte an der Nedderstraße/Ecke Offerstraße wurde zur Sicherung der Spuren geschlossen und war auch am Sonntag noch nicht wieder geöffnet. (red)