Velbert/Düsseldorf. . „Aufgegeben wird nicht“, sagt der Velberter Schlagersänger und Gashändler Frank Wendler, der vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf um seinen Namen kämpft - gegen Schlagerstern Michael Wendler. Der Senat legt den Streitparteien einen Vergleich nahe. Geschieht das nicht, wird das Gericht im Mai ein Urteil zum wahren „Wendler“ sprechen.
Der Weg wird ein weiter sein. Das muss Frank Wendler, Sänger und Gashändler aus Velbert, ab dem Moment klar gewesen sein, seit er ihn beschritten hat. Frank Wendler hat seine letzte Instanz verloren, im März vergangenen Jahres. Da war er schon vor dem Düsseldorfer Landgericht angekommen. Es geht um die Frage, wer die Marke „Der Wendler“ beanspruchen darf. Der „singende Gashändler“ Frank Wendler, wie ihn sein Kontrahent Michael Wendler, geborener Skowronek, aktueller Norberg, verspottet? Oder beide? Oder nur der Schlagerkönig aus Dinslaken?
Mittlerweile ist Frank Wendler vor dem Oberlandesgericht angekommen. „Aufgegeben wird nicht“, sagt der Velberter, der gegen die Entscheidung des Landgerichts Berufung eingelegt hatte. Das OLG Düsseldorf hat am Dienstagmorgen getagt und erklärt, dass es ein Urteil am 14. Mai um 9 Uhr sprechen werde.
Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Wendlers
Drei Monate Aufschub, die die Streitparteien nutzen könnten, sagt Pressedezernent Ulrich Egger: „Der Senat hat eine vergleichsweise Einigung angeregt, daher die die lange Frist bis zur Urteilsverkündung.“ Egger deutet an, dass das Gericht davon ausgehe, dass beide Namen auch nebeneinander bestehen könnten. Der des Künstlers und der des Gebürtigen. Es bleibe allerdings die Frage, wie eine Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Wendlers dauerhaft verhindert werden könne.
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Für Angelina Innocente, Managerin von Frank Wendler, scheint ein Vergleich allerdings ziemlich „unwahrscheinlich“, so sagt sie es im Anschluss an den Gerichtstermin. Die Verwechslungsgefahr sei und bleibe ohne ein Urteil zu ihren Gunsten „riesengroß, nicht nur bundesweit, sondern europaweit“.
"Es sieht ganz gut aus"
Die kommenden drei Monate werden sie und ihr Schützling wohl eher für Auftritte nutzen: In den Niederlanden, in Spanien und in der Türkei stünden Shows an, sagt Innocente, die Frank Wendler seit über fünf Jahren managt. Der Velberter selbst ist in diesem Moment noch nicht zu sprechen, Interviews, Kameras, der Medienauftrieb im Gericht ist auch an diesem Morgen beachtlich - da braucht der Künstler-Wendler nicht einmal zu erscheinen.
Frank Wendlers Urteil fällt nach dem Gerichtstermin etwas optimistischer aus als das seiner Managerin: "Wir können für heute zufrieden sein." Signale hat der Sänger von Seiten des Gerichts in Richtung des Beklagten Michael Wendler ausgemacht. Die Anwälte beider Seiten hätten sich unmittelbar nach dem Termin bereits ausgetauscht. Selbst einer Verkündung durch das Gericht im Mai im blickt Wendler, der sich selbst als "positiv denkenden Mensch beschreibt", hoffnungsvoll entgegen: "Es sieht ganz gut aus."
Weiter mit dem Streit vor Gericht
So oder so: „Wir werden weitermachen“, kündigt Innocente an. Weiter mit Wendlers künstlerischer Laufbahn. Weiter mit dem Rechtsstreit vor Gericht wohl auch. Bei einem möglichen Urteilsspruch im Mai könnte der Senat das Rechtsmittel der Revision vor dem Bundesgerichtshof zulassen. Frank Wendler hat vor Tagen im Gespräch angedeutet, im Zweifel bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach Straßburg ziehen zu wollen. Der Ehrgeiz für seine Sache wird ihm so schnell nicht ausgehen. Nur die Rechtsmittel dürften langsam knapp werden.