Velbert. . „Früher war er nur ein bisschen rostig, aber ich habe mit Speziallack nachgeholfen“, sagt Besitzer Kevin Hildebrandt blickt auf sein Schätzchen auf vier Rädern - einen Käfer Baujahr 1976. Ein Neuwagen käme Hildebrandt nie in die Garage. Den Käfer hat er zum Kunstwerk umgestaltet.
„Rat Finky“, ein kleiner Käfer aus Tönisheide, zieht die Aufmerksamkeit auf sich: Nicht nur, wenn er an der Kreuzung steht, sondern auch, wenn er bloß zu Hause parkt. „Früher war er nur ein bisschen rostig, aber ich habe mit Speziallack nachgeholfen“, erklärt Besitzer Kevin Hildebrandt lächelnd und betrachtet sein Schätzchen auf vier Rädern. Die Heckscheibenheizung spinnt manchmal, das Werkzeug im Kofferraum ist sein ständiger Begleiter, doch ein Neuwagen käme Hildebrandt nie in die Garage.
Auffällig ist nicht nur die Farbe – knalliges Rostorange – sondern auch die Ausstattung, besonders auf dem Dach. Einen alten Koffer fährt er auf dem Gepäckträger spazieren, eine Kiste Cola, gefüllt mit diversen Limo-Sorten und Aloah-Brause. Dazu einen Roller und eine Gummipuppe. „Den Gepäckträger habe ich mal auf dem Sperrmüll gefunden, der Koffer lag bei uns auf dem Dachboden und den alten Holzroller kann ich gebrauchen, wenn mal das Benzin ausgeht und ich zur Tankstelle muss“, erzählt der 27-Jährige. „Das hat sich so ergeben.“ Zusammengeschraubt hat er alles selbst. „Den Wagen habe ich im Internet gefunden. Der Preis war in Ordnung, nur den Rost musste ich etwas beheben.“ Der Unterboden ist in Ordnung, der Rest ist zum fahrenden Kunstwerk geworden. Es knattert ganz schön, wenn Hildebrandt den Motor startet, man hört ihn schon von Weitem, wenn er auf dem Weg ist.
Seit einem Käfer-Treffen ziert die Startnummer 632 die Windschutzscheibe. Es war sein erster Ausflug, deshalb bleibt die Nummer dran. Kurz über der Stoßstange hat er ein paar Aufkleber angebracht: Nicht bügeln, nur Handwäsche, aber bitteschön bei 35 Grad. Daneben steht das Bekenntnis „Lieber Rost als Plastik“. Er ist ein Anhänger alter Schule, eben „Oldschool“, wie ein weiterer Sticker auf dem Blech verkündet.
„Ich hab’ das Auto erst seit einem Jahr, so weite Touren habe ich mit dem Wagen noch nicht gemacht.“ Das soll sich nächstes Jahr ändern. Und wie er sich im Winter schlägt, muss sich noch erweisen. Für alle Fälle steht noch ein anderer Käfer, Baujahr 1976, in seiner Garage. Sein Alltagsauto.
Die Ersatzteile findet er im Internet oder auf Käfer-Treffen. „Oder ich schlachte einen anderen Käfer aus.“ Wenn er in seiner Garage sitzt und an dem Oldtimer frickelt, vergisst er die Zeit. Geduldig müsse man schon sein, um die ganzen Extras einzubauen. Die Reparaturen seien aber einfacher zu machen, als bei neueren Modellen. „Hier kann man noch alles selbst reparieren und muss nicht extra in die Werkstatt.“ Im nächsten Jahr will er ein paar Fantreffen ansteuern und hören, was andere Käferbesitzer zu „Rat Finky“ sagen.
Rostiger Käfer
Mit dem TÜV gab es übrigens keine Probleme. Nur als der Wagen das H-Kennzeichen bekommen sollte, das Oldtimer, die älter als 30 Jahre sind, auszeichnet, wurde der Zustand kritisiert. Beim nächsten Mal könnte es Probleme geben, denn Hildebrandt hatte eigentlich versprochen, den Rost an der Karosse zu beseitigen...
