Wattenscheid. Ein „Familientreffen“, auf dem es keine langen Gesichter gab und auf das sich alle schon ein Jahr lang freuten: Bereits zum 21. Mal traf sich die „Käfer-Family“ auf dem Fegro-Parkplatz an der Bochumer Straße.

Rund 50 Käfer- und VW-Bulli-Besitzer kamen am Wochenende zu dem Treffen – und das nicht nur aus der direkten Umgebung. Neben Autos mit Zulassung aus dem gesamten Ruhrgebiet waren auch Kennzeichen aus Siegen, Münster und Wesel zu sehen. „Das Käfertreffen ist inzwischen zu einem Termin geworden, auf dem man altbekannte Gesichter wiedertrifft, sich Tipps holt oder sich einfach nur über die gemeinsame Leidenschaft unterhalten kann“, erklärt Hermann Hülder von den Käferfreunden Wattenscheid. So sei im vergangenen Jahr ein Interessierter aus dem Münsterland gekommen, der sich einen Käfer kaufen wollte. In diesem Jahr ist er mit seinem „neuen“ Oldtimer erschienen und wollte wissen, bei welchen Händlern man gut Ersatzteile bekommen kann.

Was dieses Auto so besonders macht? „Das ist zum Einen natürlich die knuddelige und einzigartige Form, aber zum Anderen auf jeden Fall auch der Reiz der Ursprünglichkeit und des Einfachen. Wenn man die Kühlerhaube von einem modernen Auto aufmacht, findet man ja kaum die Batterie, aber der Käfer ist noch so gebaut, dass man viel selbst reparieren kann. Er hat sich inzwischen vom billigen, oft rostigen Studentenauto zum Liebhaberstück entwickelt, denn mittlerweile kann es durchaus finanziell fordernd sein, wenn man neue Ersatzteile kaufen muss“, erklärt Hülder. Die luftgekühlten Motoren sind eine Rarität, aber sehr robust und langlebig.

Nach zwanzigjähriger Erfahrung liefen die Vorbereitungen für das Treffen eher routiniert ab. „Wir haben inzwischen gelernt, dass die Besucher gar kein aufwendiges Rahmenprogramm erwarten, sondern zufrieden sind, wenn sie sich bei einer Grillwurst treffen, quatschen und sich andere Autos angucken können“, so Hülder, der selbst einen VW Bulli fährt. Trotzdem haben die Organisatoren viel Liebe zum Detail bewiesen. Die Preise, die beispielsweise in den Kategorien „Schönstes Cabrio“ oder „Schönste Limousine“ vergeben wurden, waren keine Pokale, sondern kleine Holzbrettchen, auf denen mit Spielzeugautos verschiedene Szenen, wie ein Bulli auf dem Campingplatz oder ein Cabrio am See, dargestellt wurden.

Die Auszeichnung für die weiteste Anreise hat in einem der vergangenen Jahre sogar ein Käfer mit Nummernschild aus Down Under bekommen. „Wir haben in dieser Kategorie die Zulassung als Bewertungskriterium, und dieses Auto stand zwar bei Verwandten des Besitzers, die in Essen lebten, aber zugelassen war es im australischen Queensland“, erinnert sich Hülder.