Velbert. .
Vor dem Rechts-Aufmarsch in Neviges richtet sich das Aktionsbündnis auf zwei Varianten seiner Gegen-Demo ein. Die ausstehende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, wo der Aufmarsch veranstaltet wird, sorgt für Unsicherheit.
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Die Vorbereitungen des Aktionsbündnisses „Hand in Hand gegen Rassismus“ von IG Metall, Parteien, Integrationsrat, Kirchen und sozialen Organisationen für eine Kundgebung gegen die am Samstag geplante Demonstration rechter Gruppen laufen auf Hochtouren. Allein die noch ausstehende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, ob die rechtsextreme „Arbeitsgemeinschaft Rheinland“ ihren Aufmarsch wie gewünscht in Neviges-Mitte oder – wie die Kreispolizeibehörde verfügte – am S-Bahn-Haltepunkt Rosenhügel im Siepen veranstalten darf (siehe Zweittext), sorgt bei den Planern rund um IG-Metall-Chef Michele Dattaro noch für Unsicherheit.
„Wir werden uns auf beide Situationen einstellen und entsprechend flexibel sein müssen“, sagte Dattaro gestern. Aus Sicht des Aktionsbündnisses stellt sich der Samstagvormittag so dar: Treffpunkt wird um 11 Uhr an der Sparkasse am oberen Ende der Nevigeser Fußgängerzone sein. Hier und zu diesem Zeitpunkt wird es letzte Informationen geben, ob die Rechten auf dem Parkplatz vor dem Busbahnhof erwartet werden oder am Rosenhügel. „Auf jeden Fall beginnen wir hier unsere Aktion“, so Dattaro. Mit der Polizei sei abgesprochen, dass die Gegen-Demo im ersten Fall bis zum Brunnen ziehen und dort gegen 11.30 Uhr mit der Kundgebung unter dem Motto „Velbert ist bunt und nicht braun“ beginnen will. Verwehrt das Verwaltungsgericht den Rechten den Nevigeser Stadtkern, will die Gegen-Demo „auf kürzestem Wege“ – wahrscheinlich über Elberfelder/Elsbeeker Straße bis zum ehemaligen Edeka an der Ecke Elsbeeker Straße/Rosenhügel – ziehen und dort ihr „Friedensfest“ feiern.
Einiges an Prominenz soll auftreten. Bürgermeister Stefan Freitag wird zu den Gegendemonstranten sprechen, der DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber hält eine Rede, aus Berlin reist die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese an, um die Demonstranten zu unterstützen.
Gefreut hat Michele Dattaro, dass auch die beiden Amtskirchen Flagge zeigen wollen. Supertintendent Rolf Breitbarth hat bereits am vergangenen Sonntag im Namen des Kreissynodalvorstands in einer Kanzelabkündigung deutlich gemacht, dass evangelische Christen zur Rechten-Demonstration nein sagen. In der evangelischen Stadtkirche soll es um 10.30 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst geben, zum „Gebet für Versöhnung und gegen Gewalt für Frieden und gegen Ausgrenzung“ läuten zudem im Kirchenkreis Niederberg die Glocken.
Bis zuletzt habe er versucht, auch die CDU ins Boot zu holen, so Dattaro. Der Stadtverband hatte am Freitag eine Beteiligung an der Gegen-Demo kategorisch ausgeschlossen. Zwar distanziert sich die Velberter Union „vehement“ vom Demonstrationsinhalt der Rechten, möchte ihnen jedoch die zusätzliche Aufmerksamkeit verwehren. Zudem bestünde die Gefahr, dass „linke Krawallmacher“ angelockt würden.