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Am Jahrestag des Pogroms von 1938 plant die Rechtsaußenpartei eine „Mahnwache“ für die Mauertoten. Ein Zusammenschluss aus Vereinen, Kirchengemeinden, Gewerkschaften und Parteien wehrt sich dagegen.

Am 9. November 1938 zerstörten Nazis auch in Borbeck Geschäfte von Juden. 72 Jahre nach dem Novemberpogrom der NSDAP plant die Rechtsaußenpartei NPD einen Aufmarsch auf dem Germaniaplatz. Laut Polizeisprecher Raimund Sandach liegt der Behörde ein Antrag des NPD-Ratsherrn Marcel Haliti auf Genehmigung einer „Mahnwache“ vor. Die Veranstaltung steht demnach unter dem Titel „Mauerfall am 9.11.1989 - In Gedenken an die Mauertoten“. Dies könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei dem Aufmarsch mit Fahnen, Fackeln und Transparenten um eine antisemitische Provokation handele, so das Bündnis „Katernberg stellt sich quer“.

Der Zusammenschluss aus Vereinen, Kirchengemeinden, Gewerkschaften und Parteien wehrt sich gegen eine NPD-Kundgebung am 27. November auf dem Katernberger Markt. Das Bündnis fordert Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr auf, den Aufmarsch der Rechten in Borbeck zu verhindern und erinnert an ihren Vorgänger Herbert Schenkelberg. Dieser hatte 2004 eine Versammlung von Neonazis vor der Alten Synagoge als „unverschämte Provokation“ bezeichnet und verboten. Zwei Jahre später zeigte der Polizeipräsident den Rechten die rote Karte, als sie auf der Hollestraße demonstrieren wollten. Über den aktuellen Antrag hat die Polizei noch nicht entschieden. Der Stadt sind nach den Worten ihres Sprechers Detlef Feige die Hände gebunden. „Wir können das nicht verbieten. Auch wenn uns das nicht passt. Und diese Veranstaltung passt uns nicht.“