Langenberg. Kirche und Pädagogik zusammen bringen, das ist der Wunsch von Sanja Topic. Die gebürtige Wuppertalerin hat jetzt einen neuen Job in Langenberg.

„Man muss für diese Aufgabe ein offener und kommunikativer Mensch sein. Und das bin ich.“ Sanja Topic lacht herzlich, als sie das sagt. Die 42-Jährige ist die neue Jugendreferentin der evangelischen Gemeinde Langenberg und kümmert sich jetzt um alle Themen rund um die Jugendarbeit.

„Für mich ist das die Möglichkeit, das Kirchliche mit dem Pädagogischen zu verbinden“, sagt die gebürtige Wuppertalerin, die in ihrem Leben schon einiges erlebt hat. Und immer war die Kirche oder soziale Arbeit ein Teil ihres Lebens. „Das hat schon in der Schulzeit angefangen“, erzählt Sanja Topic. Da habe sie ein Praktikum bei der evangelischen Gemeinde in Wuppertal-Heckinghausen absolviert.

„Das hat mir Spaß gemacht“, erinnert sie sich. „Ich habe die Pfarrer begleitet und in der Jugendarbeit geholfen.“ Nach der Schule ging es Richtung Süden: In Heidelberg studiert sie Sozial- und Kulturwissenschaften - und ist nebenher wieder in einer Gemeinde aktiv. Eigentlich, erzählt sie, sei sie katholisch getauft worden. „Mein Vater kommt aus Kroatien, dort ist der große Teil der Bevölkerung katholisch.“

Zur Jugendarbeit gehört auch, dass Snacks gereicht werden.
Zur Jugendarbeit gehört auch, dass Snacks gereicht werden. © Ev. Gemeinde Langenberg | Ev. Gemeinde Langenberg

Work-Camp und Praktikum in Russland

Doch nicht alles gefällt ihr, sie konvertiert. „Aber im Prinzip“, fährt Sanja Topic fort, „ist es doch ein Glaube.“ Bis auf kleine Unterschiede eben. Nur seien die für manche Menschen nun mal entscheidend.

Zurück zum Studium. In dieser Zeit, im Sommer 2009, macht sie parallel die Ausbildung zur Work-Camp-Leiterin, betreut dabei Jugendliche aus aller Welt. Und für ein sechswöchiges Praktikum als Deutschlehrerin im russischen St. Petersburg ist auch noch Zeit,

Nach dem Abschluss in Heidelberg (Magister) folgt eine mehrjährige Weiterbildung an der Paracelsus-Akademie zur psychologischen Beraterin. „Das geht in Richtung Coaching, Lebensberatung“, erläutert die neue Jugendreferentin. 2016 fängt sie dann mit der sozialen Arbeit an.

Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Erste Station: Ein Heim für unbegleitete, männliche, minderjährige Flüchtlinge. „Eine fordernde Aufgabe“, sagt Sanja Topic, „aber es hat auch Spaß gemacht.“ Sie und ihr Team übernehmen die ganze Tagesbetreuung der Jugendlichen - bringen ihnen etwa Deutsch bei, organisieren Freizeitaktivitäten, gehen mit ihnen einkaufen oder kochen gemeinsam.

Als das Heim schließt, „es kamen keine Jugendlichen mehr“, zieht sie beruflich nach Hamburg. Auch dort hat sie mit Geflüchteten zu tun, betreut für die Johanniter gleich zwei Unterkünfte: „In der einen lebten Familien mit Kindern und Einzelpersonen, in der anderen junge Erwachsene und Männer.“

Auch hier ist sie an der Tagesbetreuung beteiligt, hilft bei Behördenbriefen, ist Ansprechpartnerin „für alles“, übernimmt die Wohnungsvermittlung. Allerdings: Ihre Eltern leben nach wie vor in Nordrhein-Westfalen, „und die werden auch nicht jünger“, sagt Sanja Topic. Also zieht es sie zurück in die Heimat.

Zunächst landet sie bei der Caritas in Grevenbroich, arbeitet in der Wohnungslosenhilfe und der Frauenkontaktstelle. Dann stößt sie auf die Stellenausschreibung der evangelischen Gemeinde in Langenberg: „Das Städtchen kannte ich schon ein bisschen von früher. Langenberg ist ja nicht weit weg von Wuppertal und wir waren hier öfter mal wandern.“

Zurück in Nordrhein-Westfalen

Die Aufgabe reizt sie, auch weil die Stelle unbefristet ausgeschrieben ist. „Das ist nicht selbstverständlich“, unterstreicht die 42-Jährige, die sich durchaus vorstellen kann, nach Ablauf der Probezeit auch nach Langenberg zu ziehen. „Ist doch ganz süß hier“, sagt sie und lacht charmant.

Das Jugendhaus der evangelischen Gemeinde Langenberg an der Wiemerstraße.
Das Jugendhaus der evangelischen Gemeinde Langenberg an der Wiemerstraße. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Eingearbeitet hat sie sich bereits, hat natürlich alle Hände voll zu tun. „Man muss bei dieser Aufgabe sehr flexibel sein“, sagt sie. „Oft muss ich abends noch was erledigen oder bin am Wochenende im Einsatz bei den Gottesdiensten.“ Und immer wieder kommen Termine dazu, an denen die evangelische Jugend beteiligt ist - etwa das Kinderfest am 1. Mai am Nevigeser Schloss Hardenberg.

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht

Gemeinsam mit Pfarrer Volker Basse und dem Jugendausschuss (ehrenamtliche Teamer) organisiert sie nun die Aktivitäten rund um das Jugendhaus an der Wiemerstraße. Der Jugendtreff (freitags) ist fest etabliert, demnächst soll es auch einen regelmäßigen Spielenachmittag für Grundschulkinder geben. Der genaue Tag steht allerdings noch nicht fest.

„Und“, sagt Sanja Topic zum Abschluss, „wir freuen uns natürlich über alle, die uns gerne in der Jugendarbeit unterstützen möchten“. Helfende Hände seien immer willkommen - bei Interesse einfach eine Mail an sanja.topic@ekir.de schicken oder die Jugendreferentin persönlich ansprechen.

Termine der evangelischen Jugend

Schon an diesem Sonntag steht der Jugendgottesdienst „Crosspoint“ an: Beginn ist um 17 Uhr in der Alten Kirche an der Hauptstraße in der Altstadt. Diesmal geht es unter dem Motto „Zusammen?! Nicht allein“ um Zusammenhalt und gegen Ausgrenzung.

Nächste Woche Mittwoch, am 1. Mai, unterstützt Sanja Topic gemeinsam mit Jugendlichen aus der Gemeinde das Kinderfest des Stadtjugendrings am Schloss Hardenberg in Neviges.

Die Kinderkirche findet normalerweise am zweiten Sonntag im Monat statt, nicht aber im Mai: Aus terminlichen Gründen findet der Gottesdienst ausnahmsweise erst am 26. Mai statt. Ab Juni gilt dann wieder das reguläre Datum.