Langenberg. Die neue Jugendreferentin der evangelischen Gemeinde Langenberg, Anja Gigla-Klockhaus, muss sich unter ungewöhnlichen Umständen einleben.
Still ist es im Jugendhaus der evangelischen Gemeinde Langenberg an der Wiemerstraße. Nichts los. „Ich hab’ erstmal die Heizung angemacht“, sagt Anja Gigla-Klockhaus zur Begrüßung. „Das ist so ungewöhnlich. Ich freue mich sehr darauf, wenn hier wieder Leben einkehrt.“
Die 48-Jährige ist die neue Jugendreferentin der Gemeinde, also die Nachfolgerin von Wiebke Leben. Angefangen hat sie am 1. November – „direkt mal mit den neuen Coronaregeln“, sagt sie lachend. „Wir mussten erst einmal überlegen, welchen Hygieneplan wir umsetzen können.“
Das Büro umbauen
Erste Treffen waren im Spätherbst noch möglich, etwa der Jugendtreff freitags. „Mit sieben Leuten, nur nach Anmeldung“, sagt die gebürtige Gelsenkirchenerin. Doch dann kam der harte Lockdown und auch diese Treffen waren nicht mehr erlaubt.
Anja Gigla-Klockhaus nutzt die Zeit und renoviert die Büroräume unter dem Dach des Jugendhauses. Dort gibt es zwei Räume, ihre Idee: „Ich möchte dort die Möglichkeit für geschützte Gespräche schaffen“, sagt die ausgebildete Computermedienpädagogin.
Vorfreude auf „echte“ Kontakte
„Der Raum im Erdgeschoss ist offen, aber es gibt eben auch Situationen, in denen man sich zum Gespräch zurückziehen muss.“ Und weil es gerade im Jugendhaus keinen Publikumsverkehr gebe, sei die Zeit für den Umbau genau richtig. „Da kann ich auch mal einen Farbeimer auf dem Boden stehen lassen“, sagt Anja Gigla-Klockhaus lachend.
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Und dann freut sie sich auf „echte“ Kontakte, nicht nur am Bildschirm. „Das wird spannend“, sagt die Jugendreferentin – die einen guten ersten Eindruck von der Langenberger Gemeinde hat: „Hier sind Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene, die auch wirklich Lust darauf haben, hier ins Jugendhaus zu kommen.“
Gute Mischung bei den Freiwilligen
Auch engagierte Ehrenamtliche gebe es, zu „sieben oder acht habe ich schon Kontakte geknüpft und wir haben viele Ideen für dieses Jahr“. Was ihr besonders gefällt, ist die Mischung bei den freiwilligen Helfern: „Die jungen bringen frische Ideen mit, die älteren haben ihren Zeitplan besser im Blick.“
Geplant ist nun ein Projekt, dass sich über die Sommer- und die Herbstferien erstrecken soll: „Klimawandel vs. Klimaheld(inn)en)“ lautet der vorläufige Titel. „Wir werden uns auf unterschiedliche Weise mit dem Thema beschäftigen“, sagt Anja Gigla-Klockhaus.
Schwerpunkt Digitalisierung
So komme beispielsweise das Eine-Welt-Mobil vorbei – mit Geschichten und Experimenten und vielen anderen Dingen: „So begeben wir uns auf eine Reise, um den Klimawandel kennenzulernen.“ Zusätzlich sollen die Teilnehmenden auf ihren eignen Alltag schauen: „Was kann ich als junger Mensch tun, um nachhaltiger zu leben?“
Ein anderer Schwerpunkt ist für Anja Gigla-Klockhaus die Digitalisierung. „Wenn wir auf die letzten zwölf Monate schauen sehen wir, wie wichtig dieses Thema ist.“ Ihr schwebt vor, dass die Kinder und Jugendlichen ein Filmprojekt umsetzen – dabei sowohl vor als auch hinter der Kamera agieren und das Material auch am Ende am PC bearbeiten.
Pläne für Langenberger Gemeindejugend
Und auch sonst hat die neue Jugendreferentin eine Menge vor. „Und das geht nur, wenn ich dabei von Ehrenamtlichen unterstützt werde.“ Worüber sie sich aber keine Sorgen mache: „Beim CVJM sind zum Beispiel zwei dabei, die technisch unheimlich versiert sind.“
Das sei „so hilfreich“, denn es sei eine Sache das Programm aufzustellen, Ideen zu haben. „Aber die kennen sich halt aus, wissen, welche Kamera wir nutzen können, welche Computer-Programme wir brauchen.“ Einen ersten Eindruck davon habe der Adventskalender geboten: Der funktionierte analog und digital.
Was sie ganz konkret als nächstes vorhat, ist eine digitale Spielerunde. „After Eight“ soll die heißen, beginnt um eine Minute nach 20 Uhr und soll zumindest einen digitalen Treff möglich machen. „Zuerst mit den Ehrenamtlichen und wenn das funktioniert, dann auch gerne mit den Teenies.“
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Werdegang von Anja Gigla-Klockhaus
Anja Gigla-Klockhaus, 48, wurde in Gelsenkirchen geboren, lebt aber inzwischen in Hattingen. Sie kommt aus der Jugendarbeit, ist zwischenzeitlich Mutter geworden und wollte nun wieder einsteigen.
Da sei ihr die Stelle in Langenberg sehr entgegen gekommen: „Ich wollte mehr als zehn Stunden arbeiten aber auch nicht Vollzeit.“ Nach einem ersten Gespräch habe sie den Eindruck gehabt, dass die Gemeinde „einiges möglich macht“.
Vor den Sommerferien folgte ein weiteres Gespräch, nach den Ferien ein Treffen unter anderem mit dem Presbyterium und zum 1. November 2020 hat sie dann die Stelle angetreten.