Velbert. Einen ganzen Monat lang dreht sich in diesem Jahr in Velbert alles um Europa. Warum das so ist und aus welcher Partnerstadt Besuch kommt.

Europa wählt in diesem Jahr wieder, in etwas mehr als sieben Wochen ist es so weit. Und es ist auch diese Wahl, die die Europawochen in Velbert prägen. Wochen? Ja, Wochen. Wo es in den vergangenen Jahren sieben Tage lang um die Staatengemeinschaft, ihre Errungenschaften und die Feier der Städtepartnerschaften ging, haben die Organisatoren in diesem Jahr ganz dick aufgefahren.

„Diese Wahl entscheidet ganz besonders über die Zukunft junger Menschen“, sagt Susanne Susok, in der Stadtverwaltung zuständig für die Städtepartnerschaften und das Jugendparlament. „Diese Bedeutung wollen wir unterstreichen, weshalb es gleich vier Wochen Programm geben wird.“

Susanne Susok ist bei der Stadt Velbert zuständig für Städtepartnerschaften. Sie freut sich, dass zum Europafest eine Delegation aus der französischen Partnerstadt in der Schlossstadt zu Besuch ist.
Susanne Susok ist bei der Stadt Velbert zuständig für Städtepartnerschaften. Sie freut sich, dass zum Europafest eine Delegation aus der französischen Partnerstadt in der Schlossstadt zu Besuch ist. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Ende April beginnenn die Velberter Europawochen

Startschuss unter dem Motto „EUtopia - Visionen für die Zukunft Europas“ ist bereits am 27. April, den – frühen – Höhepunkt bildet das Wochenende vom 3. bis zum 5. Mai. „Schön ist“, freut sich auch Bürgermeister Dirk Lukrafka, „dass zu Beginn auch die Franzosen aus Châtellerault hier sein werden“.

Gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus der französischen Partnerstadt wird er zum Beispiel das Europafest in der Innenstadt am 5. Mai eröffnen. An dessen Programm beteiligen sich Institutionen und Vereine aus der ganzen Stadt. So präsentiert sich etwa Velberts kosovarische Partnerstadt Podujeva mit einem Stand, der Integrationsrat ist dabei und auf der Bühne gibt es neben Beiträgen der Musik- und Kunstschule auch Folklore aus verschiedenen Ländern zu sehen und zu hören.

„Beim Europafest spüren wir immer ganz deutlich, dass in Velbert das Thema Europa gelebt wird“, hat Daniela Dippel vom Stadtmarketing beobachtet. Sie freut sich, dass die ganze Innenstadt zum Fest, zur Feiermeile wird – inklusive verkaufsoffenem Sonntag und Streetfood-Festival auf dem Offersplatz.

Lina, Alina und Leonie (von links) gefällt das Streetfood Festival auf dem Offersplatz im Mai 2023. Zu den Europawochen wird das Fest wieder stattfinden, vom 3. bis zum 5. Mai.
Lina, Alina und Leonie (von links) gefällt das Streetfood Festival auf dem Offersplatz im Mai 2023. Zu den Europawochen wird das Fest wieder stattfinden, vom 3. bis zum 5. Mai. © FUNKE Foto Services | Stephan Lucka

Ausstellung zur Städtepartnerschaft mit Châtellerault

Bereits einen Tag zuvor, am Samstag, 4. Mai, öffnet im Forum eine Ausstellung mit Werken von deutschen und französischen Künstlern. Dazu haben die Velberter Kulturloewen mit Einrichtungen aus Châtellerault kooperiert: Die 20 Bilder lokaler Künstlerinnen und Künstler thematisieren die Gemeinsamkeiten der beiden Partnerstädte.

Außerdem gibt es dann ganz besondere Postkarten: Die Musik- und Kunstschule hat gemeinsam mit dem Jugendparlament Jugendliche der beiden Städte aufgefordert, eben jene Postkarten zu gestalten und sich gegenseitig zu schicken, sodass die Karten auch einen Poststempel erhalten.

Zwei Schulen beteiligen sich an den Europawochen

Zum Programm gehören auch Aktionen an zwei Velberter Schulen – am Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) und an der Gesamtschule Mitte. Das GSG richtet einen Fotowettbewerb aus, an dem sich nicht nur die Velberter Schulen oder Schulen aus den Partnerstädten, sondern auch Partnerschulen der Velberter Bildungseinrichtungen beteiligen dürfen.

Podujeva ist Velberts jüngste Partnerstadt: Der Ort aus dem Kosovo präsentiert sich auch auf dem Europafest.
Podujeva ist Velberts jüngste Partnerstadt: Der Ort aus dem Kosovo präsentiert sich auch auf dem Europafest. © Sascha Döring | Sascha Döring

Das GSG etwa bekomme Beiträge aus Spanien, Litauen oder Frankreich, berichtet dessen Schulleiterin Stefanie Reuter – und erläutert anschließend die Regeln: „Jede Schule darf zehn Fotos einreichen, die werden dann am 8. Mai in der Aula des GSG ausgestellt.“

Die besten Fotos erhalten sogar eine Siegprämie und werden Ende Mai dann in einer Sonderausstellung im Schloss- und Beschlägemuseum noch einmal gezeigt. Dass die besten Einreichungen prämiert werden, betont Stefanie Reuter, sei übrigens einem gönnerhaften Heiligenhauser Unternehmer zu verdanken.

Diskussionsrunde zur Europawahl in der Gesamtschule

Und schließlich wird es auch politisch: Die Gesamtschule Velbert ist dabei, gemeinsam mit dem Jugendparlament eine Podiumsdiskussion zu organisieren. Die Aula der Schule an der Poststraße ist bereits ausgebucht, 400 Zusagen aus der Schülerschaft gibt es.

Das Europäische Parlament, hier bei einer Sitzung in Straßburg, wird Anfang Juni neu gewählt. Diese Wahl ist Anlass, um diesmal in Velbert vier Wochen Europa zu feiern.
Das Europäische Parlament, hier bei einer Sitzung in Straßburg, wird Anfang Juni neu gewählt. Diese Wahl ist Anlass, um diesmal in Velbert vier Wochen Europa zu feiern. © dpa | Jean-Francois Badias

„Ich finde es gut, dass wir als Jugend, als Zukunft, in den direkten Austausch mit der Politik gehen können“, freut sich Jagoda Barszczak aus dem Sprecherteam des Jugendparlaments. „Ich finde es wichtig, dass wir Einfluss auf unsere Zukunft nehmen können, schließlich ist es ein Privileg, dass wir überhaupt wählen gehen dürfen.“ Bislang zugesagt haben Vertreterinnen der Grünen und der SPD.

Das komplette Programm zu den Velberter Europawochen gibt es im Internet: www.velbert.de.