Neviges. Die Landjugend in Velbert-Neviges organisiert einen „Tag auf dem Bauernhof“. Manchmal staunen die Kinder, manchmal auch die Bäuerin.

Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und das Zwitschern einiger Vögel im Hintergrund: Ein Tag wie gemacht für die Aktion der Landjugend Neviges, auf die einige Kinder mittlerweile schon sehnsüchtig warten: Tiere streicheln, im Stroh toben, und dabei jede Menge lernen. Seit Jahren organisiert die Landjugend Neviges für Kinder den „Tag auf dem Bauernhof“. Dieses Mal hatte die Familie Bürgener auf ihren Hof an der Donnenbergerstraße eingeladen. Ziel ist es, den Kindern das Leben auf dem Bauernhof näher zu bringen, erklärte Patrick Kampmann, Mitglied der Nevigeser Landjugend. Und die Kinder lieben das Angebot, das es seit Jahren gibt, wie eh und je.

So ein Strohberg ist ein prima Spielplatz, sind sich die Kinder einig, die den Tag sehr genossen haben.
So ein Strohberg ist ein prima Spielplatz, sind sich die Kinder einig, die den Tag sehr genossen haben. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auch dieses Mal haben sich die Helferinnen und Helfer der Landjugend auf dem Hof der Bürgeners ein abwechslungsreiches Programm überlegt. Am Anfang lernen sich natürlich erst einmal alle kennen: Aber nicht etwa, indem einfach jeder seinen Namen nennt: Vielmehr gibt es dazu lustige Spiele, bei denen sich die Kinder untereinander kennenlernen und auch wissen, mit wem sie es bei der Landjugend zu tun haben. Damit nichts schief geht, werden vorsichtshalber auch Namensschilder verteilt. Nach dem ersten „Beschnuppern“ geht es dann ab in den Stall: Kälbchen streicheln, das gehört auch nach Jahren noch immer zu den Highlights beim „Tag auf dem Bauernhof“.

Beliebt in Velbert: Kälbchen streicheln

Super, so ein Tag an der frischen Luft: Frühstückspause auf dem Hof der Familie Bürgener.
Super, so ein Tag an der frischen Luft: Frühstückspause auf dem Hof der Familie Bürgener. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Einige Kinder warten geduldig am Gatter, bis sich eines der Kälber nach vorn wagt und ihnen vertrauensvoll aus der Hand frisst. Scheu oder gar Angst scheint hier kein Kind zu haben. Warum alle den Kälbchenstall so mögen? „Ich hatte Lust, mal wieder Tiere zu sehen, und die Kühe sehen richtig schön aus“, bemerkt Jamie (7) begeistert. Die Hofführung hat zwar noch nicht begonnen, aber schon jetzt wissen ein paar Kinder schon einiges über die Kühe. „Eine Kuh ist ein Wiederkäuer und hat vier Mägen“, fällt Jamie noch dazu ein. „Und sie pupsen Methan“, fügt der siebenjährige Henning grinsend hinzu. Jedenfalls: Dass Kühe lila sind wie in der Milka-Werbung, das nimmt hier niemand auch nur im entferntesten an. Die Kinder, findet die Landjugend, wissen ganz schön viel über die Tiere und das Leben auf dem Hof.

Nächste Aktion am 1. Mai

Die Landjugend Neviges ist eine Gruppe von etwa 30 Mitgliedern im Alter von 15 bis 35 Jahren, die ihre Freizeit gemeinsam gestalten. Dazu gehören neben Landwirten auch Bankkaufleute, Floristen, Studenten und andere Berufe.

Alle zwei Wochen mittwochs ist ab 20 Uhr Gruppenabend im nordwestlichen Turm von Schloss Hardenberg. Nächster Termin ist der 17. April. Bei Interesse einfach vorbei kommen.

Als Mitglied im Stadtjugendring Velbert beteiligt sich die Landjugend auch an dem großen Kinderfest am 1. Mai auf der Wiese vor Schloss Hardenberg. Weitere Informationen auf www.landjugend-neviges.de

Kühe müssen noch im Stall bleiben

Nachdem sich die Kinder ein bisschen mit den Kälbern angefreundet haben, bekommen sie von Landwirtin Anika Bürgener einige Informationen über den Betrieb an der Donnenberger Straße. „Der Schwerpunkt unseres Hofes ist die Milchkuhhaltung.“ Insgesamt gebe es auf dem Hof 94 Milchkühe, die trotz des warmen Wetters am letzten Wochenende jedoch nicht auf die Wiese können, was die Kinder erst ein wenig wundert. Der Boden, so Anika Bürgener, sei einfach zu weich und zu matschig.

Großes Staunen über die Futtermenge

Auf geht‘s als nächstes zum großen Kuhstall, hier wird gerade gefüttert. Interessiert lassen sich die Kinder die einzelnen Bestandteile der Futtermischung erklärten, nehmen das Futter in die Hand, gucken und fühlen. Und erfahren so, dass das Futter aus Silage, getrockneten Mais und Zuckerrübenschnitzeln, Gerstenrückständen, gemahlenem Getreide und Rapsschrot besteht. Klar, das hätte ihnen die Landwirtin auch einfach so erzählen können. Aber es bleibt eben doch viel mehr „hängen“, wenn man nicht nur etwas hört, sondern auch selbst erfühlt. Und sie staunen, als sie von Bäuerin Anika Bürgener erfahren, dass alle Kühe zusammen jeden Tag 5400 kg Futter bekommen. Nach dem Besuch im Kuhstall geht es zur Melkstation des Hofes, wo die meisten Kühe zweimal am Tag gemolken werden. Durschnittlich, so hören die kleinen Bauernhof-Gäste, könne eine Kuh etwa 30 Liter Milch pro Tag abgeben.

Mehr aus Neviges und Tönisheide

Rasante Hofrallye mit Rätselfragen

Was den Kindern jedes Jahr riesigen Spaß macht, ist die ebenso lehrreiche wie rasante Hofrallye. In Gruppen stromern sie über den Bauernhof, rätseln, versuchen, all die Fragen zu beantworten. Fein heraus ist da, wer während der Führung ordentlich aufgepasst hat. Manche Lösungen entdecken die Kinder aber auch direkt bei der Ralley, die dadurch besonders spannend ist. Als krönenden Abschluss gibt‘s für alle tolle Preise.