Neviges. „Deine Podologie“ heißt das erste Studio für medizinische Fußpflege in Velbert-Neviges. Was diese neue Einrichtung auszeichnet.
Sie sind ein gutes Team, gerade, weil sie vom Temperament her so unterschiedlich sind. „Ich habe viel Energie, Jagoda ist eher der ruhende Pol. Jeder Patient mag das anders“, sagt Katarzyna Jovanovic und lacht. Was sie mit ihrer Kollegin und Freundin Jagoda Rynkiewicz-Schlömer gemein hat, ist eine fundierte Ausbildung und der Wunsch, dass Menschen wie auf Wolken gehen – auch jene, die ernsthafte Probleme mit ihren Füßen haben. Unter dem Namen „Deine Podologie“ haben die beiden auf der Elsbeeker Straße die erste medizinische Fußpflege-Praxis in Neviges eröffnet.
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Klar, hier kann man auch hingehen, wenn man seine Füße im Frühling einfach nur sandalen-tauglich präsentieren möchte und sonst keine Probleme hat. Aber das ist in anderen Studios in Neviges auch möglich. Das Besondere an „Deine Podologie“ ist: „Wir arbeiten mit allen Krankenkassen zusammen, arbeiten auch nach Verordnungen. Zu uns kommen Patienten, die aufgrund einer Erkrankung Probleme mit den Füßen haben“, erläutert Katarzyna Jovanovic und fügt hinzu: „Das sind überwiegend Diabetiker.“ Diabetes könne auch eine Polyneuropathie verursachen, also Nervenschädigungen, dadurch komme es häufig zu Wundstörungen an den Füßen.
In der Praxis in Velbert gelten hohe Hygiene-Standards
Dass medizinische Fußpflege-Praxen besonders hohe Anforderungen erfüllen müssen, die auch gesetzlich vorgeschrieben sind, schätzen auch die Kunden ohne größere Probleme. Die, die einfach schöne Füße haben wollen, so die Podologin. „Wir haben etwa 20 Prozent Privatzahler, die Wert legen auf einen besonderen Hygiene-Standard“, erzählt Katarzyna Jovanovic. Und der habe es in sich. So habe das Gesundheitsamt des Kreises Mettmann die Praxis genau unter die Lupe genommen, bevor „Deine Podologie“ abgenommen wurde: „Die Desinfektions-Mittel müssen aufgelistet werden, es sind übrigens die gleichen, die in Kliniken verwendet werden. Wir müssen genau nachweisen, mit welchen medizinischen Produkten wir arbeiten. Und dass die Geräte ordnungsgemäß gewartet werden“, zählt Jagoda Rynkiewicz-Schlömer auf. „Vor allem aber muss die Hygiene-Straße eingehalten werden, also alle Sachen in einer bestimmten Reihenfolge desinfiziert werden. Und das mögen auch Kunden, die keine besonderen Probleme mit ihren Füßen haben.“
Nichts geht ohne Skelett Karl
Doch die Mehrzahl komme schon nach ärztlicher Verordnung, eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten und auch Schuh-Technikern, die zum Beispiel Einlagen herstellen, sei da enorm wichtig. Um den Patienten gewisse Zusammenhänge klarzumachen, etwa, welche Folgen ein Beckenschiefstand haben kann, nehmen die beiden staatlich geprüften Podologinnen gern ihren „Karl“ zu Hilfe, wie sie das Skelett in einem der beiden Behandlungsräumen scherzhaft nennen. Einmal Karls Wirbel gezeigt, ließe sich viel besser demonstrieren, was die Ursache sei, warum es zu Fußfehlstellungen komme, was man dagegen tun könne.
Duo lernte sich in der Ausbildung kennen
Zeit zu haben für Patienten, auf jeden einzelnen in Ruhe einzugehen, ihn richtig zu beraten und richtig zu behandeln, all das ist Katarzyna Jovanovic (47) und Jagoda Rynkiewicz-Schlömer (55) besonders wichtig. Deshalb haben sie sich auch gemeinsam selbstständig gemacht, haben mit Hilfe ihrer Ehemänner die 160 Quadratmeter große Praxis an der Elsbeeker Straße, in der früher ein Heilpraktiker war, in Eigenregie renoviert. „Das hier, das ist genau das, was wir uns gewünscht haben.“ Kennengelernt haben die beiden sich während ihrer zweijährigen Ausbildung in der podologischen Schule in Essen, freundeten sich dort an, waren danach zwei Jahre in einer Praxis in Wuppertal angestellt. „Doch dort war alles sehr eng getaktet, ich hatte das Gefühl, überhaupt keine Zeit für den einzelnen Patienten zu haben, ihnen nicht gerecht zu werden. Das machte mich unglücklich“, erzählt Katarzyna Jovanovic. Also beschlossen die Zwei: Wir machen unser eigenes Ding.
Tipp: Nie zu kleine Schuhe tragen
Damit größere Behandlungen gar nicht erst nötig sind, haben die beiden Expertinnen ein paar Tipps für gesunde Füße: „Viele Probleme kommen durch falsche, vor allem zu kleine Schuhe. Frauen kaufen Größe 39, haben aber eigentlich 40. Durch falsche Schuhe kann es auch zu eingewachsenen Nägeln kommen, ebenso durch das falsche Schneiden der Nägel: Man muss immer gerade schneiden“, rät Jagoda Rynkiewicz-Schlömer. „Bei Hornhaut bloß nicht zum rabiaten Hobel greifen, höchstens zum Bimsstein oder einer Feile.“ „Hornhaut ist auch unser Schutz, da darf man nicht zu viel wegnehmen“, ergänzt Katarzyna Jovanovic. Ein weiterer Tipp: So oft wie möglich barfuß laufen, also, wenn die Füße gesund sind. Und immer gut cremen: „Unsere Füße tragen uns schließlich das ganze Leben. Aber sobald die Socken drüber kommen, sind sie vergessen.“
>>>Öffnungszeiten
„Deine Podologie“, Elsbeeker Straße 112, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr, Samstag nach Vereinbarung.
Das Team macht auch Hausbesuche. Termine und Kontakt unter 02053 42 66 044 oder per Mail: Praxis@deine-podologie.de