Langenberg. Erst kommt tagelang nichts, dann ein ganzer Berg auf einmal: Ein Langenberger ärgert sich über die Briefzustellung der Post. Die äußert sich nun.

„Tagelang warten wir jetzt schon auf Post“: So klagte ein verärgerter WAZ-Leser gegenüber der Redaktion Mitte November sein Leid. „Die Postzustellung in Langenberg ist eine Zumutung. Abonnierte Zeitschriften werden Tage nach dem Erscheinungstermin erst zugestellt. Selbst Briefe am selben Ort dauern mehrere Tage.“

Vor einiger Zeit, so führt er weiter aus, „hatte die WAZ das Thema auch aufgegriffen, danach wurde es kurzzeitig etwas besser, inzwischen aber wartet man wieder tagelang auf die Postzustellung.“ Als Bürger und Postkunde fühle er sich „ohnmächtig gegenüber dem Monopolisten, der sich dafür feiern lässt, dass die Gewinne von Jahr zu Jahr steigen.“

Er habe sich beschweren wollen, nur eine Kontaktadresse habe er nirgends finden können. Wenige Tage nach seiner Mail meldete sich der Leser erneut in der Redaktion: Er habe einen „Berg von Briefen, unter anderem meine gesamte Geburtstagspost zum 13. November“ erhalten. Er habe dann auch die Postbotin auf den Stau in der Zustellung angesprochen. „Sie hat nur gesagt, dass ,der bisherige Kollege wohl nicht mehr kommen wird’.“

Postsprecherin nimmt Stellung zu der Beschwerde aus Velbert-Langenberg

Britta Töllner ist die für den Bereich Velbert zuständige Pressesprecherin der Post. Sie hat sich mit der Beschwerde des Langenbergers auseinandergesetzt: „Wir befinden uns mitten im Starkverkehr vor Weihnachten mit erwartetem Sendungsmengenanstieg bei Paketen von +32 Prozent.“

Daher habe die Post „sämtliche Bereiche unseres Betriebs hochgefahren, um alle Weihnachtsgeschenke rechtzeitig zu unseren Kunden zu bringen.“ Doch nicht alles laufe glatt: „Die bestehenden Herausforderungen sind dabei – wie bei anderen Unternehmen auch – ein derzeit hoher Krankenstand sowie die aktuellen Wetterbedingen.“

Überall, auch in Velbert, habe das Unternehmen zusätzliche Kräfte als Entlastung für den Starkverkehr eingestellt. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben Ihr Bestes, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, trotzdem kann eine Verzögerung von ein bis zwei Tagen leider nicht immer ausgeschlossen werden“, erläutert die Post-Sprecherin.

Zeitungen, ergänzt sie, würden übrigens gesondert behandelt: „Sofern es hier nicht ordnungsgemäß zugestellt werden konnte, bitten wir unsere Kunden um Verständnis und Entschuldigung.“ Werbliche Sendungen wie die so genannte Dialogpost wiederum hätten eine Regellaufzeit von vier Tagen und würden daher oftmals gebündelt an wechselnden Wochentagen zugestellt.

Immer wieder gibt es Klagen aus der Bevölkerung

Hoher Krankenstand und viel zu tun: So begründet eine Postsprecherin die Probleme bei der Zustellung in Velbert-Langenberg. Schwierigkeiten hat es dort nicht zum ersten Mal gegeben.
Hoher Krankenstand und viel zu tun: So begründet eine Postsprecherin die Probleme bei der Zustellung in Velbert-Langenberg. Schwierigkeiten hat es dort nicht zum ersten Mal gegeben. © dpa | Sven Hoppe

Rückblick: Immer wieder haben sich Langenberger bei der WAZ über die Zustellung der Post beschwert – so etwa im Sommer 2022: „Ich erhalte seit Tagen keine angekündigten Briefe mehr“, beschwerte sich damals ein Langenberger auf Facebook. Jede Menge andere Bürger stimmten zu: von der Kuhstraße und der Voßkuhlstraße, von der Hohlstraße und der Frohnstraße. Mal gar keine Post, mal mehrere Tage am Stück nicht, dann nur alle drei Tage, so die Klage.

Personalausfälle wegen Infektionen

Die Erläuterung der Post-Sprecherin von damals: „Wie in vielen anderen Bereichen kam es in den letzten Wochen auch bei uns zu Personalausfällen aufgrund der Sommer-Infektionswelle, dies in Verbindung mit der Urlaubszeit und einer Verspätung im Betriebsablauf“, bestätigt sie die Befürchtung der Kommentatorinnen und Kommentatoren.

Aber, so versicherte die Sprecherin im Sommer: „Die Auswirkungen für den Kunden sind aktuell gering und begrenzen sich auf Velbert-Langenberg. Wir können nicht ausschließen, dass es dort in einzelnen Straßenabschnitten zu geringfügigen Verzögerungen von in der Regel einem Tag gekommen ist und kommt.“

Dafür könne die Post nur um Entschuldigung und um Verständnis bitten. Alle Bezirke seien täglich besetzt. „Sofern ein Zusteller jedoch aufgrund eines hohen Sendungsaufkommens und Erreichens der Höchstarbeitszeit seine Tour einmal nicht beenden kann, wird am darauffolgenden Tag zugestellt“, erläutert Britta Töllner mögliche Verzögerungen. Durch das Zusammenziehen von Kräften aus anderen Bereichen werde die Zustellung aber weiter gewährleistet.