Langenberg. Der Paketbote liefert pünktlich: Dass das nicht immer funktioniert und manchmal ärgerlich-kuriose Züge annimmt, hat nun ein Langenberger erlebt.

Ärger mit Paketlieferdiensten ist nichts Ungewöhnliches – liegt es doch in der Natur der Sache, dass bei der wachsenden Zahl der Bestellungen auch die Probleme zunehmen. Ganz abgesehen davon, dass die Arbeitsbedingungen oft nicht gut sind – Lieferdruck und die Bezahlung seien hier genannt. Da kommen etwa Pakete zu spät, werden nicht geliefert oder trotz Anwesenheit der Empfänger nicht übergeben und an eine Sammelstation zugestellt.

Doch ein WAZ-Leser aus Langenberg (Name der Redaktion bekannt) erlebte etwas, das auch unter diesen Bedingungen eher ungewöhnlich ist. Gleich zwei Mal musste er auf ein Paket sehr lange warten, obwohl die Zustellungsverfolgung einen anderen Schluss nahe legte.

Im Sortierzentrum – hier ein Blick in die Anlage der DHL in Mariendorf – werden die Pakete vorsortiert und dann weiter verschickt.
Im Sortierzentrum – hier ein Blick in die Anlage der DHL in Mariendorf – werden die Pakete vorsortiert und dann weiter verschickt. © FUNKE Foto Services | Maurizio Gambarini

Warten am Wochenende

„Ich warte seit Donnerstag auf ein Ersatzteil, das seit Freitag laut Sendungsverfolgung im Zustellfahrzeug liegen soll“, schildert er den ersten Vorfall im Gespräch mit der WAZ Velbert. „Heute ist bereits Dienstag und ich warte immer noch“.

Vorfall Nummer zwei schloss sich gleich an: „Eine weitere Sendung ist für mich angekündigt, da erlaubt mir die Sendungsverfolgung sogar ein Livetracking via GPS“, schildert der Langenberger. „Interessant dabei ist, dass das Livetracking das DHL Fahrzeug auf der Straße ,Klippe’ verortet. Das aber bereits seit gut zwei Stunden.“

Sendungsverfolgung gibt Aufschluss

Per Sendungsnummer – die zumindest bei DHL jedes Paket zugewiesen bekommt – ließ sich die Odyssee des zweiten Pakets im Internet nachvollziehen: Erst irrte es durch Langenberg und „wird offensichtlich aufgrund fehlender Motivation des Zustellers im Lieferwagen spazieren gefahren“, klagt der Leser.

Dann führte der Weg nach Bochum, einen Tag später nach Dortmund und wieder nach Langenfeld, wo es etwa eine Woche vorher bereits gewesen war. Inzwischen, so meldet es der WAZ-Leser, sind beide Pakete bei ihm eingetroffen.

Post räumt Fehler ein

„Im Zusammenhang mit der von Ihnen angesprochenen Sendung müssen wir eine Panne einräumen“, sagt dazu Dieter Schuhmachers. Er ist Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group in Düsseldorf und für das Gebiet hier zuständig.

Hurra, hurra, die Post ist da: Läuft alles optimal, ist die Sendungsverfolgung im Internet zuverlässig. Dass das leider nicht immer der Fall ist, hat ein WAZ-Leser nun am eigenen Leib erfahren.
Hurra, hurra, die Post ist da: Läuft alles optimal, ist die Sendungsverfolgung im Internet zuverlässig. Dass das leider nicht immer der Fall ist, hat ein WAZ-Leser nun am eigenen Leib erfahren. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Diese Panne, fährt er fort, „resultierte aus personellen Problemen und notwendig gewordenen Vertretungslösungen sowie aus einer Verkettung unglücklicher Umstände im Sendungsverlauf.“ Wo gearbeitet werde, passieren Fehler, stellt er fest. „Gleichwohl entspricht dies natürlich nicht unserem Standard.“

„Abläufe werden überprüft“

Für die in diesem Fall eingetretene mehrtägige Verzögerung bei der Zustellung dieser Warenpost-Sendung „können wir uns nur entschuldigen“, sagt Dieter Schuhmachers. „Wir haben diesen Fall zum Anlass genommen, unsere Abläufe noch einmal zu überprüfen und unsere Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren.“

Der WAZ-Leser wiederum freut sich, dass seine Pakete endlich angekommen sind – und hofft, dass das Versprechen des Pressesprechers „nicht nur wischiwaschi“ ist, sondern auch wirklich dafür sorgt, dass sich so eine Situation nicht wiederholt.

Langenberger unzufrieden mit Briefzustellung

Seit das neue Verteilzentrum in Velbert-Mitte eröffnet hat, gebt es Probleme bei der Postzustellung. So jedenfalls lautet die Klage einer ganzen Reihe von Langenbergerinnen und Langenberger Anfang des Sommers.

Britta Töllner, Pressesprecherin der Post, führte das damals auf Personalausfälle „aufgrund der Sommer-Infektionswelle in Verbindung mit der Urlaubszeit“ zurück.

Und sie erläuterte: „Sofern ein Zusteller jedoch aufgrund eines hohen Sendungsaufkommens und Erreichens der Höchstarbeitszeit seine Tour einmal nicht beenden kann, wird am darauffolgenden Tag zugestellt.“