Velbert. Die größte Sporthalle Velberts ist gesperrt. Mehrere Vereine und die Schüler des Berufskollegs müssen ausweichen. So ist der Stand der Arbeiten.
Mit dem Beginn der Sommerferien sind die Aufträge an die Firmen erteilt worden, seit vier Wochen laufen die Arbeiten: Die Stadt Velbert lässt ihre Sporthalle Langenberger Straße – sie wird sowohl vom Schul- als auch vom Vereinssport gleichermaßen intensiv genutzt und ist vor Ort die größte – energetisch sanieren und auch renovieren.
Aktuell ist eine Essener Abbruchfirma im Einsatz, die die alte Decke abreißt. Einschließlich Lampen, Lüftungs- und Elektroinstallationen. Drinnen ist der Boden zum Schutz mit Schutzfolie und Holzfaserplatten abgedeckt, draußen stehen ein mit alten, demontierten Leuchten beladener Pritschenwagen und ein voller Container, der gleich abgeholt wird. Ausgangspunkt der gesamten Maßnahme war vor etwa drei Jahren eine stadtweite Deckenprüfung.
Der eigentliche „Zitronenbunker“ gehört dem Kreis
Dabei habe man hier in der Sporthalle neben dem „Zitronenbunker“ Probleme mit der Decke festgestellt, berichtet Michael Lobe beim Ortstermin mit der WAZ. Daraufhin seien die alte entfernt und die Installationen mit Netzen gesichert worden, auch gegen Ballwürfe, so der Leiter des städt. Fachbereichs Immobilienservice weiter. Bevor jetzt aber die neue Decke eingebaut wird, kommen die neuen technischen Anlagen an die Reihe. Mithin die technische Gebäudeausrüstung mit Lüftung, Heizung und Elektro: „Alles, was später hinter der Decke versteckt wird“, sagt Lobe. Der Immobilienservice verfahre halt nach der Devise „wenn schon, dann technisch vernünftig“. Das reiche bis zum aktuellen Brandschutz.
Schul- und Breitensport ausquartiert
Für die voraussichtliche Fertigstellung steht weiterhin der nächste Februar. Die betroffenen Nutzer sind für die Monate der Schließung an der Langenberger Straße umquartiert worden bzw. haben sich selbst umorientiert und Alternativen gesucht. Letzteres gilt laut Nina Kerßenfischer für die VSG. Priorität bei der Lösungssuche, erzählt die Leiterin der Abteilung Sport- und Betriebsmanagement, hätten die Schülerinnen und Schüler des direkt benachbarten Berufskollegs Niederberg (BKN) gehabt. Sie nutzten gemäß Absprache mit BKN-Leiter Frank Flanze die Halle Waldschlösschen.
Stadtmeisterschaft in Birth
Der Post SV, zählt Kerßenfischer weiter auf, nutze die Halle am NEG, und die Badminton-Spieler hätten sich in der Halle Waldschlösschen mit der Badminton-Abteilung des ASV Tönisheide zusammengetan. Die Wochenend- und Meisterschaftsveranstaltungen seien verteilt; der SV Union richte die nächste Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in der Birther Halle aus.
Moderne, zentrale Steuerung
Heizung, LED-Beleuchtung und Lüftung werden künftig mittels MSR gesteuert. MSR steht für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und gilt als der intelligente Baustein in der Gebäudetechnik schlechthin. Es diene der energetischen Optimierung, erläutert Lobe. Sein Mitarbeiter Romuald Dobrowolski (Bauleitung) hat eine griffige Definition für MSR parat: „Es vernetzt alle Stellschrauben der Gebäudetechnik und ermöglicht ein zentrale Steuerung.“ Letztlich werde ein akustische wirksame Deckenverkleidung angebracht.
Auch Fluchttreppe und Notausgänge
„Darüber hinaus sind einige Malerarbeiten fällig“, fügt Dobrowolski hinzu, würden die Betonfluchttreppe für die Tribüne saniert und neue Notausgangstüren eingebaut. Die gesamte Maßnahme beläuft sich auf zwei Millionen Euro; in der Summe stecken 400.000 Euro Fördergeld für die Beleuchtung und die Lüftungstechnik.
Der Kreis Mettmann hatte das Berufskolleg Niederberg 1999 von dem damaligen Berufsschulzweckverband Velbert/Heiligenhaus übernommen. Der Kaufpreis soll um die 25 Millionen Euro gelegen haben. Die Dreifach-Halle ist 1978/79 errichtet worden. Sie gilt zwar als funktionstüchtig, aber als energetisch sanierungs- und renovierungsbedürftig. Das wird jetzt erledigt.
>>> Halle im Nizzatal möglichst bald wieder ans Netz
Nach Michael Lobes Auskunft ist die Lage der Sporthalle im Nizzatal, die kürzlich gesperrt werden musste, ähnlich der an der Langenberger Straße.
Ziel sei es, diese Halle am Langenberger Gymnasium möglichst schnell wieder in Betrieb nehmen und ans Netz bekommen zu können.