Langenberg. Noch bis Oktober bleibt die Halle Nizzatal in Velbert-Langenberg gesperrt. Für die Langenberger SG und das Gymnasium ist das ein Katastrophe.

Die Nachricht kam am späten Mittwochnachmittag: Die Sporthalle Nizzatal bleibt bis Mitte Oktober gesperrt. Grund ist nach Auskunft der Stadt Velbert ein Schaden an der Deckenkonstruktion. Keine gute Nachricht für Langenberger SG (LSG) und das Gymnasium.

„Das ist großer Mist“, reagiert denn auch Ismet Colak ungehalten. Er ist Vorsitzender der LSG und muss sich nun Gedanken machen, wie er die Trainingsgruppen auf andere Hallen verteilt. Denn die sind – im gesamten Stadtgebiet übrigens – gut gebucht.

Training ist in der Halle Nizzatal in Velbert-Langenberg erst einmal nicht möglich. Hier gibt Martin Kosa vom Modern Arnis Velbert im August 2022 einen Benefiz-Kampfsportlehrgang.
Training ist in der Halle Nizzatal in Velbert-Langenberg erst einmal nicht möglich. Hier gibt Martin Kosa vom Modern Arnis Velbert im August 2022 einen Benefiz-Kampfsportlehrgang. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nicht die erste Sperrung der Halle Nizzatal in diesem Jahr

„Wir wussten seit Montag, dass die Halle erst einmal gesperrt ist“, berichtet der LSG-Vorsitzende. „Aber dass sie nun bis Mitte Oktober zu ist, das ist extrem ungünstig.“ Zumal, auch das steht in der Mitteilung der Stadt, zurzeit nicht vorausgesagt werden könne, „wie lange die Halle letztendlich gesperrt bleibt“. Mitte Oktober seit nur der Stand nach „momentaner Beurteilung“.

Das Ärgerliche daran: „Das ist nicht die erste Sperrung der Halle Nizzatal in jüngster Zeit“, berichtet Ismet Colak. „Das kommt ja häufiger vor. Die ist inzwischen sehr oft zu.“ Etwa nach dem Containerbrand, bei dem Fenster und Fassade beschädigt worden waren.

„Als Hauptnutzer der Halle haben wir dort unter der Woche sehr viele Trainingsstunden“, fährt Ismet Colak derweil fort. „Volleyball und Jazztanz unter anderem.“ Zum Glück finde dort immerhin kein Spielbetrieb statt. „Aber uns fehlen dennoch die Ausweichmöglichkeiten.“

Leiter des Gymnasiums muss improvisieren

Improvisieren muss derzeit auch Markus Ueberholz, der Schulleiter des benachbarten Gymnasiums. Auch die Schule nutzt die Halle intensiv für den Sportunterricht – und muss jetzt andere Lösungen finden. „Wir sind genauso traurig, wie im Januar, als die Halle schon einmal für mehrere Monate geschlossen war.“

Zwei bis drei Gruppen sind regulär im Sportunterricht parallel in der großen Halle. „Jetzt bei gutem Wetter geht das ja noch“, sagt Markus Ueberholz, „da können wir auf den Sportplatz ausweichen. Aber ab dem Herbst wäre es schon schön, wenn uns dann die Halle wieder zur Verfügung steht.“ Zumal sich die Sport-Abiturienten ja auch auf ihre praktischen Prüfungen vorbereiten müssen.

Referendar braucht eine Halle für seine Prüfung

Ausweichquartier: Vorübergehend kann das Gymnasium Velbert-Langenberg für den Sportunterricht die Halle an der Donnerstraße nutzen. Allerdings ist die deutlich kleiner als die Halle Nizzatal.
Ausweichquartier: Vorübergehend kann das Gymnasium Velbert-Langenberg für den Sportunterricht die Halle an der Donnerstraße nutzen. Allerdings ist die deutlich kleiner als die Halle Nizzatal. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Ganz kurzfristig muss sich der Leiter des Gymnasiums auch um seinen Sportreferendar kümmern: „Der hat in ein paar Wochen seine Prüfung und dazu brauchen wir natürlich eine Halle, die fußläufig erreichbar ist.“ Er sei dazu schon in Gesprächen mit der Windrather Talschule, deren Halle am Ende der Pannerstraße, direkt am Wendekreis, gelegen ist. „Bislang waren die Kolleginnen und Kollegen dort auch immer sehr entgegenkommend“, sagt Markus Ueberholz.

Und weitere Alternativen? Laut Mitteilung der Stadt befinde sich das zuständige Sport- und Betriebsmanagement „intensiv im Austausch mit den Vereinen und dem Gymnasium Langenberg, um möglichst betriebs- und nutzerfreundliche Ausweichmöglichkeiten zu finden.“

Schule freut sich über Unterstützung

Dem widerspricht Ismet Colak von der LSG deutlich: „Wir bekommen immer nur die Info, dass etwas gesperrt wird. Aber es gibt dazu keine Vorschläge, in welchen anderen Hallen es noch freie Kapazitäten gibt.“

Stattdessen müsse er sich mit anderen Vereinen in Verbindung setzen, klären, ob die alle ihre Übungszeiten auch nutzen und ob eventuell Möglichkeiten bestehen, für die LSG Zeiten freizuräumen.

Ganz anders ist da die Einschätzung von Markus Ueberholz vom Gymnasium: „Die Stadt bemüht sich nach Kräften, uns zu unterstützen.“ So fahren die Sportkurse der Oberstufe nun per Bus nach Neviges und trainieren in der Halle Waldschlößchen.

„Außerdem dürfen wir auf die Halle Donnerstraße ausweichen“, sagt Markus Ueberholz. Allerdings ist die Halle klein, fasst nur eine Gruppe. „Momentan geht das“, sagt der Schulleiter: „Eine Gruppe geht auf den Platz, eine in die Halle und bei einer fällt dann rotierend der Unterricht aus.“

>>>Weitere Hallensperrung in Velbert<<<

Auch die Halle Langenberger Straße am Berufskolleg Niederberg („Zitronenbunker“) ist derzeit gesperrt. Hier wird unter anderem die Decke saniert.

Die Stadt Velbert plant für diese Maßnahmen mit einer Bauzeit von acht Monaten. Die betroffenen Vereine, darunter die Velberter SG, weichen mit ihren Trainingsgruppen auf andere Hallen aus.

Dadurch sind viele eigentlich noch freie Zeiten in Hallen in Velbert jetzt ausgebucht – wodurch LSG und Gymnasium nun weniger Spielraum haben.